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Stadtarchiv überflutetRettungsaktion für das Gedächtnis der Stadt

Lesezeit 2 Minuten

Noch ein Stück „Gedächtnis der Stadt“? Oder eher schon ein modernder Haufen Abfall. Das im Rathaus-Keller gelagerte Stadtarchiv stand anderthalb Wochen unter Wasser.

Leichlingen – In weißen Overalls, mit Maske und Handschuhen versucht eine Schar von Archivaren und Archivarinnen seit dieser Woche das Leichlinger Stadtarchiv zu retten. Mehr als 25 Hilfskräfte aus der Region sind eingetroffen. Die Fachleute kommen von mehreren Standorten des Landesarchivs NRW, umliegenden Kreis- und Stadtarchiven und vom Landschaftsverband Rheinland (LVR). Ein Expertenteam des LVR hatte nach einer Erstbegehung des mit Wasser vollgelaufenen Rathauskellers, in dem das Stadtarchiv beherbergt ist, einen Aufruf zur Hilfe gestartet. Manche Archivare und Archivarinnen kommen sogar freiwillig in ihrer Urlaubszeit.

Aktenwäsche in der Verwaltung: Die Unterlagen werden von Schlamm befreit.

Im Stadtpark hinter dem Rathaus eröffnet sich nun eine Szenerie wie in einem Science-Fiction Film. In Schutzkleidung arbeiten die Fachleute konzentriert an den Artefakten. Kisten werden vorsichtig sortiert. Im Hilfstrupp mit den weißen Anzügen geht jeder einer bestimmten Aufgabe nach, die Unterlagensicherung wirkt wohlstrukturiert. In einem weißen Zelt leiste der Trupp eine Art Erstversorgung, erklärte der Leichlinger Stadtarchivar Marc Sievert.

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Zwei Bergungsteams gehen ununterbrochen in die zwei Magazine des Leichlinger Archivs. Oben werden die Bücher, Schriften, Bilder und Gegenstände mit Wasser vom Schlamm befreit, grob abgetrocknet und fotografisch dokumentiert. Danach werden sie in Stretchfolie eingepackt und eingefroren. In einem Kühler in Troisdorf sollen sie lagern, um später wieder aufbereitet zu werden.

Nach der Vorreinigung werden die Akten verpackt und eingefroren.

„Wir haben das hier schnell auf die Beine gestellt“, berichtet Marc Sievert und zeigt sich erfreut über die Hilfsbereitschaft. Zwei Wochen lang soll die Bergung des Stadtarchivs mit den zahlreichen Helfern und Helferinnen noch andauern. Der Schaden ist noch nicht zu überblicken. Urkunden, Nachlässe und Unterlagen der Verwaltung sind vermutlich beschädigt. In welchem Zustand die Fotografien sind, die gerne von Vereinen und Heimatforschern angefragt werden, ist ebenfalls noch unklar.

Hier könnte es einen kleinen Trost geben: Ein Teil von ihnen scheint bereits digitalisiert gewesen zu sein. Zumindest dieser Teil ist in Sicherheit.