Planer mit Vorschlägen für den KernortViele Ideen für das Kürtener Handlungskonzept
Kürten – Die Neugestaltung des Gesamtschulgeländes, viele grüne Trittsteine im Ort, sichere Querungsstellen an der Landstraße, moderne Wohnformen, das Außengelände des Jugendzentrums: Vieles könnte in den nächsten Jahren im Hauptort Kürten dank eines Integriertes Handlungskonzepts geschehen. Es liegt jetzt im Entwurf vor, die Politik wird in den nächsten Wochen beraten. Eingebettet ist darin auch ein Gemeindeentwicklungskonzept für den Rundblick auf ganz Kürten. Am 30. August soll der Rat darüber befinden, im Frühjahr 2023 sollen erste Fördergelder fließen. Ohne Handlungskonzept würde kein Fördergeld fließen.
Chancen im Kernort
Im Kernort Kürten sehen die Fachleute die größte Chancen, um an Mittel aus dem Städtebau zu gelangen. Die Vielzahl an möglichen Projekten ist dabei die entscheidende Kennmarke. Die fünf übrigen Ortslagen Bechen, Dürscheid, Biesfeld, Olpe und Eichhof werden ebenfalls intensiv betrachtet. Dort sehen die Planer Ansätze, allerdings weniger dringlich wie in Kürten-Ort. So hatte es das Büro schon vor wenigen Wochen kommuniziert.
Mit Fördergeld aus anderen Töpfen lasse sich in den übrigen Orten vieles auf den Weg bringen, erklärte Bürgermeister Willi Heider. Niemand dürfe sich zurückgesetzt fühlen. Der Entwurf greift zahlreiche Vorschläge aus IGs und Bürgeragentur Kürten/Leitbild auf, die Handschrift von IG-Sprecher und Stadtplaner Professor Dieter Prinz schimmert an zahlreichen Stellen durch.
Kein "Leuchtturm"
Das Leuchtturm-Projekt, auf das viele in der Gemeinde gewartet haben, wird es nach Analyse der Fachplaner auch in Kürten-Ort nicht geben. Dies sei eine Weichenstellung, die die Gemeinde gemeinsam mit dem Planungsbüro und der Bezirksregierung Köln erarbeitet habe, berichtet Henning Herberholz, der zuständige Stabsstellenleiter in der Verwaltung. Vielleicht wird die Enttäuschung in Eichhof am stärksten sein, die Zukunft des Gebäudes Altes Schule ist politisch bislang nicht entschieden. Auch die übrigen Dorf-IGs gelten als selbstbewusst.
Grüne Trittsteine
Vorgeschlagen wird für den Kernort Mischung an Projekten, verteilt auf „soziale Infrastruktur“ (Bereich A), „grüne Infrastruktur“ (B), „neue Nahmobilität“ (C) sowie „Wohnen, Gewerbe und Einzelhandel“ (D). Der intensive Durchgang durch den Hauptort lässt auch die Schulsanierung nicht außen vor. Unter anderem wird vorgeschlagen, die ökologischen Aspekte des Großprojekts (Baumaterialien, Lüftung etc) ins Handlungskonzept einzubringen. Auch die Neugestaltung der Außenanlagen soll aufgenommen werden. Beide Aspekte werden mit besonderer Dringlichkeit benannt.
Ebenfalls ein Kernpunkt ist das Bürgerhaus am Karlheinz-Stockhausen-Platz. Hier soll es neue Nutzungskonzepte geben, einschließlich einer Prüfung umfassender sozialer Bausteine. Tafel, Kleiderkammer, Radpool bis zum DRK - dieser Aspekt ist neu beim Thema Bürgerhaus. Der benachbarte Karlheinz-Stockhausen-Platz wird als künftiger Veranstaltungsraum gesehen, Parkplatzmarkierungen könnten ein erster Ansatz einer Umgestaltung sein. Auch die Straße Marktfeld könnte ein neues Gesicht bekommen.
Rad- und Fußwege
Zweiter großer Baustein soll die grüne Infrastruktur werden, Grüne Trittsteine können sich die Planer vorstellen, eine attraktivere Gestaltung der Ortseingänge, sichere Querungsstellen und eine Aufwertung von Fuß- und Radwegen sowie die ökologisch ansprechende Gestaltung der Außenanlagen des neuen Jugendzentrums K51. Die Wegeverbindungen vom oberen Ortsteil in den unteren und umgekehrt sollen ebenfalls im Bereich Neue Nahmobilität in den Blick genommen werden. Auch Tempo 30 auf den Hauptachsen steht auf der Vorschlagsliste und ein umfassender Ausbau der Radwege.
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Im Bereich „Wohnen , Gewerbe und Einzelhandel“ soll schließlich eine Begleitung des Generationenwandels bei den Bestandsimmobilien gelingen. Eigentümer sollen ermuntert werden, Baulücken zu schließen, Einzelhandel soll sich gleichmäßiger im Ort verteilen. Im oberen Dorfbereich soll es am Halfenberg (ehemalige Jugendherberge) und im Umfeld des Jugendzentrums barrierefreies Wohnen geben, als Ortsverdichtung gedacht. Beide Flächen liegen im Eigentum der Gemeinde.