Tierheim KürtenCorona-Epidemie stellt die Tierfreunde vor große Probleme
Rhein-Berg/Kürten – Die Corona-Krise bringt auch das Tierheim Kürten in Nöte. Wegen der Pandemie bleibt die Einrichtung bis auf weiteres für die Öffentlichkeit geschlossen.
„Damit wollen wir nicht nur die Besucher vor einer Infektion schützen, sondern vor allem auch die Mitarbeiter des Tierheims“, erläutert Rosel Graf vom Tierschutzverein Rheinisch-Bergischer Kreis. Denn damit stehe und falle die Versorgung der rund 100 hier untergebrachten Tiere.
„Wir sind froh, dass wir unsere Gassi-Geher noch haben“, sagt Rosel Graf, allerdings seien diese mit den Hunden wegen der vom Land verfügten Kontaktsperre nicht mehr in Gruppen, sondern nur noch einzeln unterwegs.
Gleichzeitig versucht sich das Tierheim auf mögliche Neuaufnahmen vorzubereiten, für den Fall, dass vermehrt alleinlebende Menschen erkranken und nicht mehr in der Lage sein sollten, ihre Tiere zu versorgen. Auch die Tiervermittlung soll nicht gestoppt, sondern unter Sonderbedingungen fortgesetzt werden.
„Ernsthaft an einer Vermittlung interessierte Personen können telefonisch unter (02268) 62 92 mit dem Tierheim Kontakt aufnehmen, um einen individuellen Besuchstermin zu vereinbaren“, so Rosel Graf.
Dennoch ist die Lage für den Tierschutzverein, der das Tierheim unterhält, kritisch. „Wir finanzieren den Tierheimbetrieb größtenteils über Geldspenden“, erläutert Heidegard Ruge. Die Sorgen seien daher groß, sagt die Tierheimleiterin und Geschäftsführerin des Tierschutzvereins.
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„Bereits jetzt sind die Futterkosten für die Tiere spürbar gestiegen.“ Durch das von der Landesregierung erlassene Versammlungsverbot entfalle für den Verein zudem die Möglichkeit, durch Veranstaltungen Geld- und Sachspenden zu sammeln, auf die das Tierheim dringend angewiesen sei. „Wir hoffen, dass uns die Tierfreunde in dieser äußerst prekären Situation weiterhin mit ihren Spenden unterstützen.“
Neben der zurzeit erschwerten Vermittlungstätigkeit befürchten die Tierschützer gleichzeitig, dass durch die Corona-Krise vermehrt neue Tiere aufgenommen werden müssen. Das werde das Budget stark belasten, sorgt sich die Leiterin der Einrichtung. „Wir stehen natürlich trotzdem für alle Tiere in Not und ihre Halter ein und versuchen zu helfen, wo wir können.“
Die Tierheimleitung rät allen Tierhaltern, möglichst jetzt schon vorzusorgen und Nachbarn oder Freunde für den Fall einer häuslichen Quarantäne um Hilfe zu bitten. So könnte auch der für Hunde nötige tägliche Gassi-Gang weiter ermöglicht und eine sonst erforderliche Notunterbringung im Tierheim oder in einer Tierpension vermieden werden.
Entwarnung gibt Heidegard Ruge in einem anderen Punkt: Es gebe bisher keine Hinweise darauf, dass Haustiere das aktuell kursierende Corona-Virus übertragen oder selbst daran erkranken könnten: „Leider hält sich das Gerücht weiterhin und stellt damit auch eine Belastung für die Tierheime dar, wenn besorgte Menschen in Erwägung ziehen, ihre Tiere vorsorglich abzugeben.