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Wasserflächen vermietetArchitekt mit Kürtener Wurzeln plant Umbau des ehemaligen Splash-Bads

Lesezeit 4 Minuten
Das Foto zeigt die Außenanlagen des Schwimmbads mit der Rutsche

Auch die Rutsche wird bald abgebaut.

Seit dem Frühsommer hat sich vieles getan am Kürtener Hallenbad. Alles soll modernisiert, erneuert und für den Neustart fit gemacht werden.

Juri Rabiner (40), Geschäftsmann aus Köln, und Georg Häck (48), Architekt aus Köln. Das sind die Neuen, die dem Kürtener Hallenbad zu frischem Schwung verhelfen wollen. Rabiner als Geschäftsführer einer neuen Betreiberfirma, Häck als erfahrener Planer, der das Konzept für den Umbau erstellt hat. Beide kennen einander aus zahlreichen gemeinsamen Bauprojekten. Das Wichtigste: Georg Häck stammt gebürtig aus Kürten-Olpe und kennt das Bad seit Jugendzeiten. Seine Familie ist seit über 100 Jahren in Kürten verwurzelt.

Neue Namen, neue Konzepte und ganz viel Aufräumarbeit. Seit dem Frühsommer hat sich vieles getan am Kürtener Hallenbad, jetzt integriert in das „Sport- und Gesundheitszentrum“. „Ja, das stimmt“, sagt auch Stefanie Letmathe (41) beim Durchgang durch den Saunabereich. Sie zählt im Kopf zusammen: „Wir haben schon 48 Tonnen an Technikschrott und Gerümpel entsorgt, unglaublich!“ Alles werde am Bad modernisiert, erneuert, fit gemacht für den Neustart. Alter Mief soll verschwinden.

Das Foto zeigt Stefanie Letmathe

Stefanie Letmathe führt Sauna, Fitness und Physio.

Letmathe leitet das Fitnesszentrum und die im Umbau befindliche Bergische Waldsauna, beides über die Körperwerkstatt eG (mit Florian Völkl), den Physiobereich in der Körperwerk eG. Während sie schon schon seit drei Jahren mit an Bord ist, ist Daniel Zandi (41) neu eingestiegen. Mit seiner neugegründeten Schwimmschule Orca Lympics will er Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen das Schwimmen beibringen. Als eine der ersten Maßnahmen hat er die Wassertemperatur im Becken erhöht.

Neue Vereinbarungen für Kürtener Bad

Über eine neue Konstruktion ist zu berichten: Letmathe und Zandi mieten die Flächen für ihre Angebote. Eine neue Firma mit neuen Entscheidern ist Vermieterin: die B8B GmbH – benannt nach Broich 8b, der Adresse des Bades. Juri Rabiner ist der Geschäftsführer, zum Pressetermin hat er seinen Architekten Georg Häck mitgebracht.

Häck führt erfolgreich ein Architektenbüro mit zwei Dependancen in Köln, 35 Architektinnen und Architekten sind angeschlossen. In Kürten hat er das neue Hauptgebäude auf Gut Hungenbach geplant und den Umbau der Gaststätte Haasbach in Olpe.

Das Foto zeigt Daniel Zandi

Daniel Zandi, Schwimmschule Orca Lympics

„Lange Jahre habe ich die Ereignisse am Bad eher am Rande verfolgt“, sagt er. Als der Fortbestand des Bades gefährdet war, sei er ein erstes Mal vertieft in die Überlegungen eingestiegen. „Das Fitnessstudio am Bad ist eine grandiose Idee“, findet er.

Weil sein Büro mehrere Schwimmbäder errichtet habe, kenne er die Strukturen der Bäderbranche und die Bemühungen um einen wirtschaftlichen Betrieb. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Juri Rabiner sei dann die Idee für die neue Firma entstanden. „Die Vorgängerfirmen am Bad waren ja praktisch insolvent. Wir mussten uns eine neue Konstruktion überlegen.“

Und so soll es funktionieren: Für das Schulschwimmen soll die Gemeinde künftig als Mieterin auftreten. Sie soll die Kosten für die benötigten Schwimmflächen mit der B8B GmbH aushandeln, ebenso für das Vereinsschwimmen (DLRG, Triathleten Biesfeld usw). Eine Rückkehr als öffentliches Schwimmbad ist nicht geplant, die dazu erforderlichen Eintrittspreise sind nach Aussagen des neuen Betreibers wirtschaftlich nicht darstellbar. Bis Oktober zahlt die Kommune die bisherigen 22.500 Euro monatlich als Betriebskostenzuschuss und 5000 Euro monatlich für das Schulschwimmen. Ob es günstiger oder teurer wird für die Kommune ist offen.

Umstellung ab November im ehemaligen Splash-Bad

Ab November wollen die neuen Planer umstellen auf das Mietsystem. Dass noch vieles zu tun ist am Hallenbad wissen Rabiner und Häck. Die Umkleiden sind schon verändert, sagt der Architekt, jeder Bereich habe jetzt seine eigene Umkleide. Für Eltern, die ihre Kinder vom Schwimmen abholen, werde es eine neue Wartezone geben. Auf einer Skizze markiert Häck die Bereiche in denen gearbeitet wird: Fast überall wird erneuert und renoviert. Seit Jahren habe es Stillstand gegeben, seien Dinge liegen geblieben.

Am heftigsten wirbeln die Handwerker in der Sauna. Sie ist seit Juni geschlossen, die für September geplante Wiedereröffnung müssen Rabiner und Häck auf Januar oder Februar verschieben. Schwierigkeiten bei den Lieferungen spielten da eine Rolle. In diesen Tagen ist die Sauna als solche kaum zu erkennen. Die Einrichtung für die Ruhezone fehlt noch. Auch die Saunalounge ist Baustelle. Im Außenbereich erklärt Stefanie Letmathe: „Hier ist ja vieles zugewuchert gewesen.“ Sie blickt auf die Reste der Wasserrutsche aus dem alten Spaßbad: Auch dieses Relikt werde bald demontiert werden.