Hotelbetrieb in KürtenNeue Pächter entwickeln besonderes Konzept für Gut Hungenbach
Kürten – Umrahmt von alten Bäumen mit buntem Herbstlaub haben die gepflegten historischen Fachwerkbauten einen besonderen Reiz. Das Anwesen Gut Hungenbach am Rande von Kürten ist als idyllisches Kleinod bekannt. Zufrieden blickt Dr. Astrid Hencke auf die Gebäude, erinnert sich an Momente der bewegten Vergangenheit von Hungenbach.
„Manchmal fügen sich die Dinge“, beschreibt Melanie Ullmann die aktuellen Veränderungen rund um das Gut. Die Eigentümer-Familie hat neue Pächter gefunden – das Unternehmerpaar Stephan und Melanie Ullmann aus Rösrath. Sie planen Schritt für Schritt in den historischen Gemäuern ein modernes Veranstaltungskonzept mit Hotellerie; bauen um, gestalten neu, passen an und starten im Frühjahr richtig durch.
Unternehmerpaar will Gut Hungenbach „entwickeln“
Für alle Beteiligten ein Glücksfall. „Wir hatten entschieden, uns neu zu orientieren. Die Möglichkeit das Gut zu übernehmen, hat alles positiv beschleunigt“, erläutert Stephan Ullmann. Mit dem Know-how seiner Firma „37 Grad Büro für Live-Kommunikation“ solle das neue Geschäftskonzept professionell realisiert werden, aber zugleich eine familiäre, persönliche Note bekommen.
Erfahrungen mit faszinierenden Veranstaltungsorten habe er in ganz Europa gesammelt. „Nur hatten wir bisher keinen eigenen festen Ort.“ Den habe das Unternehmerpaar nun gefunden. „Es ist unser Wunsch, diesen Ort langfristig entwickeln zu können.“
Acht Hotelzimmer bereits fertig gestaltet
Hochzeiten, Firmenevents, Wellnesstage oder Familienfeste – für solche Veranstaltungen bieten die Bauten von Gut Hungenbach reichlich Platz. Ob im Gewölbekeller oder Rittersaal von Haus Varresbeck oder im Kaminzimmer des uralten Gutshofes. Auch der Wellnessbereich ist fertig. Gruppenbuchungen für Tagungen und private Feiern sind bereits möglich.
Acht Hotelzimmer sind im Haus Hungenbach für Übernachtungsgäste bereits fertig. Mit viel Liebe zum Detail haben die Pächter die Räume möbliert und auch farblich abgestimmt. Im historischen Jung-Stilling-Haus sind von 18 Zimmern bisher drei für die Vermietung hergerichtet. Die niedrigen Türen und Original-Steinfußböden, kombiniert mit modernen Bädern, geben mitunter das Gefühl einer Zeitreise. „Anfragen haben wir inzwischen viele. Noch können wir nicht alles erfüllen“, erklärt Stephan Ullmann.
Eigentümern ist langfristige Perspektive wichtig
Dass Astrid Hencke und das Unternehmerpaar voneinander erfahren haben, sei dem Bausachverständigen, der sich um Gut Hungenbach gekümmert hat, und dem ehemaligen Baudezernenten der Stadt Rösrath zu verdanken. „Es sollen Menschen hier wirken, die den schönen Ort zu schätzen wissen“, wünscht sich Astrid Hencke. Die Juristin ist gemeinsam mit ihrem Mann Dr. Udo Degener-Hencke und den gemeinsamen zwei Kindern Eigentümerin von Gut Hungenbach. Zwar hat die Familie ihren Lebensmittelpunkt in Königswinter, doch für Astrid Hencke ist Hungenbach ebenso ein Zuhause.
„Als die Kinder klein waren, haben wir jedes Jahr Weihnachten hier verbracht“, erzählt sie. Ebenso wie der vorherigen Eigentümerin Dr. Hildegard von Fragstein, liegt ihr das Anwesen am Herzen. „Ich möchte es bewahren und fühle mich verpflichtet, es in die nächste Generation zu führen.“ Darum sei ihre eine langfristige Perspektive bei der Nutzung des Areals wichtig.
Gastronomiebetrieb soll ab Frühjahr 2022 wieder starten
So planen auch Stephan und Melanie Ullmann mit Weitsicht. „Wir haben durch die Pandemie beruflich den plötzlichen Stillstand erfahren.“ Auf der beruflichen Ebene ist das Paar, das seit 2010 in Rösrath lebt, erprobt. Der 47-jährige Kommunikationswirt und die 41-jährige Veranstaltungskauffrau haben vor Jahren in einer Eventagentur in Essen zusammenarbeitet.
Erst lange Zeit danach kreuzten sich ihre Wege erneut und sie fanden privat zusammen. Inzwischen haben sie zwei Kinder. Melanie Ullmann ist bei der Agentur „37 Grad“ eingestiegen und kümmert sich seit 2014 um das Personal im Unternehmen mit 15 festangestellten Fachkräften.
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Mit ihrem neuen Vorhaben verbindet das Pächterpaar viele Ideen für die Zukunft des Anwesens. Dabei soll auch der reine Gastronomiebetrieb auf Hungenbach ab Frühjahr 2022 zumindest zeitweise wieder aufleben. „Es wird kein Restaurantbetrieb wie bisher an sieben Tagen in der Woche sein. Wir überlegen tageweise Öffnungen verbunden mit saisonalen Themen“, verrät Stephan Ullmann.