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KlimaschutzkonzeptKürten will Photovoltaik für die Gemeinde-Dächer

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Im November 2010 ging die Photovoltaikanlage des Energieversorgers BEW in Betrieb. 900 Module gibt es auf den Dächern von Gesamtschule und benachbarter Turnhalle.

Kürten – Beim Klimaschutzkonzept für Kürten soll zügig weiter gearbeitet werden, fordern in der Gemeinde die drei Fraktionen der Ratskooperation, CDU, Grüne und FDP. Damit das Konzept schnell erstellt wird, sollen 50.000 Euro zusätzlich in den Haushalt 2022 eingestellt werden. Der Hauptausschuss folgte dem Antrag (gestellt von den Grünen) einstimmig, das Ja des Rates gilt als Formsache. Diese Grundlagenarbeit müsse zügig fortgeführt werden, betont der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Michael Hardt.

Klimaexpertin verlässt Rathaus

Grund für den Antrag ist unter anderem der unerwartete Weggang der bisherigen Klimaschutzmanagerin der Gemeinde. Die Mitarbeiterin hatte nach wenigen Monaten gekündigt, das Klimaschutzkonzept liegt seitdem brach. Auch Versuche der Gemeindeverwaltung, die Stelle wieder neu zu besetzen, scheiterten zunächst.

Eine Kopplung mit den Aufgaben der ebenfalls neuen Stelle eines Fördermittelmanagers solle jetzt auf den Weg gebracht werden, kündigte Bürgermeister Willi Heider (parteilos) an, beide mit einem je halben Stellenanteil. Internes Thema ist in der Verwaltung auch das Gehalt der Stelle, das angehoben werden könnte.

Im Dezember 2019 beschlossen

Die Erarbeitung eines Klimaschutzkonzepts hatte der Rat im Dezember 2019 einstimmig beschlossen, seinerzeit mit dem Ziel, 2050 klimaneutral zu werden – im Klimaschutzgesetz des Bundes ist die sogenannte Treibhausgas-Neutralität bis 2045 vorgeschrieben. Im Beschluss ist auch festgehalten, dass die Belange des Klimaschutzes denen von Natur und Umwelt gleichgestellt sind.

Klimaneutralität als Ziel

„Bloße Symbolpolitik“ soll mit dem Klimaschutz nicht verbunden sein, die Maßnahmen sollen einer breiten Öffentlichkeit nähergebracht werden. In einem Zusatzantrag von SPD und Grünen hatte die Politik weitere Maßnahmen in den Beschluss „eingebunden“, unter anderem die Klimaneutralität „so schnell wie möglich“ zu erreichen, „spätestens jedoch 2050. Aus Verwaltung, Bürgern, Politik und Interessengemeinschaften solle ein Runder Tisch Klimaschutz gegründet werden.

Langjährige Pachtverträge

Neben dem Konzept fürs Klima schiebt die Kürtener Ratskooperation auch das Thema Photovoltaik an. 35 000 Euro sollen investiert werden, um Solaranlagen auf den Dächern der Gemeinde-Immobilien zu planen. „Die Klimawende erwartet auch von Kürten Taten“, meinte dazu Michael Hardt. Auf den Einwand von Bürgermeister Willi Heider (parteilos), alle in Frage kommenden Dächer würden für Photovoltaik genutzt, auch durch langjährige Pachtverträge mit dem Energieversorger Bergische Energie und Wasser (BEW), antwortete Hardt, die Gemeinde solle nochmals überprüfen.

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„Da wird noch mehr passieren“, sagte Hardt. Es stelle sich auch die Frage, warum die Einnahmen aus der Solarenergie zu den Energieversorgen gingen, nicht aber an die Gemeinde. Heider erklärte dies mit den Pachteinnahmen, die die Gemeinde bekomme.