Nach Kampfansage an Herbert ReulCDU entscheidet über Landtagskandidaten in Rhein-Berg
Rhein-Berg – „Fröhlich“ sehe er nach dem CDU-Landesparteitag am Wochenende der Aufstellungsveranstaltung für die CDU-Landtagskandidatur im Landtagswahlkreis 22 (Leichlingen, Burscheid, Wermelskirchen, Odenthal, Kürten, Overath) an diesem Montag um 19 Uhr in Burscheid entgegen, sagt NRW-Innenminister Herbert Reul am Sonntag im Gespräch mit dieser Zeitung.
Mit 91 Prozent der Delegierten-Stimmen war Reul am Samstag zum stellvertretenden CDU-Landesvorsitzenden gewählt worden und hatte damit das beste Ergebnis der fünf Stellvertreter des neuen CDU-Landeschefs Hendrik Wüst geholt.
Uwe Pakendorf hatte Herbert Reul den Kampf angesagt
In Burscheid tritt der in Leichlingen wohnende Herbert Reul (69) am heutigen Montag bei der parteiinternen Kandidatenaufstellung für die Landtagswahl im Mai gegen Stefan Knecht (30) aus Kürten sowie vor allem gegen CDU-Kreisparteichef Uwe Pakendorf (43) aus Rösrath an. Dieser hatte, wie berichtet, nach der Bundestagswahl im September Reul den Kampf angesagt, nachdem dieser sein Interesse an einer Kandidatur in seinem Heimatwahlkreis bekundet hatte.
Reul ist zwar Minister, hat aber kein Landtagsmandat, da er 2017 von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) aus Brüssel nach Düsseldorf an die Spitze des NRW-Innenministeriums berufen worden war. Als Innenpolitiker hat sich der vormalige Europapolitiker seitdem bundesweit einen Namen im Kampf gegen Kriminelle gemacht. Auch in der Bevölkerung und an der CDU-Basis hat er damit sein Ansehen nochmals erhöht.
Dennoch bedauert Reul im Gespräch mit dieser Zeitung, dass es lediglich Vorstellungsvideokonferenzen bei der CDU Odenthal und der Frauenunion gegeben habe. Letztere unterstützt Reul nach dem Rückzug der Kandidatur von Isabell Johann aus Odenthal ebenso wie die CDU Leichlingen.
Wolfgang Bosbach unterstützt Uwe Pakendorf
CDU-Kreisparteichef Uwe Pakendorf, der vom Kreisvorstand der Jungen Union und dem Overather CDU-Vorstand unterstützt wird, hatte seinen Hut nach Bekanntgabe des Interesses von Reul in den Ring geworfen. Mit der Begründung, es bedürfe dringend einer inhaltlichen und personellen Neuaufstellung der CDU.
Nachdem sich Reul nicht, wie von Pakendorf vorgeschlagen, mit einem Platz auf der NRW-Landesliste der CDU begnügen wollte, hatte Pakendorf dem NRW-Innenminister mit seiner eigenen Kandidatur faktisch den Kampf angesagt und sich unter anderem in einer Videobotschaft – zusätzlich zu den von der CDU-Kreisgeschäftsstelle verschickten Kandidatenbriefen – an die CDU-Basis gewandt. Auch den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Wolfgang Bosbach hatte Pakendorf zur Unterstützung gewonnen.
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Dass Pakendorf als Kreisparteichef kräftig Werbung in eigener Sache gemacht hat, wollte Reul am Sonntag im Gespräch mit dieser Zeitung nicht kommentieren. „Ich hoffe nur, dass am Montag jeder genug Zeit bekommt, um sich vorzustellen“, so Reul. Er habe aber keinen Zweifel daran, dass die Parteibasis sehr gut entscheiden könne, wen sie als Kandidaten im Wahlkreis 22 für die Landtagswahl 2022 aufstellen wolle.