Rhein-Berg – Der Wasserstand in der Großen Dhünntalsperre hat in den vergangenen Monaten erheblich zugelegt. Lag der Füllstand Anfang November 2015 noch bei 36 Prozent, so sei die Hauptsperre mit ihrem Fassungsvermögen von 72 Millionen Kubikmetern jetzt wieder bei 61 Prozent angekommen, teilte der Wupperverband mit. Hauptgrund seien die Regenmengen der vergangenen Monate.
Anfang September 2015 hatte der Verband beschlossen, die Rohwasser-Entnahme aus der Talsperre um 20 Prozent zu verringern. Damals lag man bei einem Füllstand von 38 Prozent. Den Sommer über sei kontinuierlich weniger Wasser in die Talsperre geflossen, als ihr für die Trinkwasseraufbereitung entnommen wurde, hieß es damals. Auch in den Vorjahren hatte es vergleichsweise wenig geregnet.
Die Versorgung im Bergischen Land
Mit Beginn des neuen Jahres hat der Wupperverband zwei weitere Talsperren im Bergischen Land übernommen. Es handelt sich um die Kerspe- und die Herbringhauser Talsperre, die bis dahin von den Wuppertaler Stadtwerken betrieben worden waren. Das Trinkwasser aus diesen beiden Seen geht weiterhin an die Bevölkerung von Wuppertal. Allerdings erhofft sich der Wupperverband als Betreiber von nun drei reinen Trinkwasser-Talsperren weitere Synergieeffekte für die Versorgung im Bergischen Land.
Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2015 erwartet der Verband insgesamt wieder ein ähnlich gutes Ergebnis wie 2014. Damals konnten im Geschäftsbereich Kläranlagen und Entsorgung 3,5 Millionen Euro an die Mitglieder zurückerstattet werden. Die Beiträge für 2016 sollen konstant bleiben.
Spurenstoffe verhindern
Als größte Herausforderung für die kommenden Jahre sieht der Wasserversorger die Umrüstung seiner Kläranlagen. Die Europäische Union fordert nämlich, dass Vorsorge getroffen werden muss, künftig auch kleinste Rückstände von Medikamenten, Chemikalien und Pflanzenschutzmitteln aus dem Abwasser zu holen, bevor es ins Oberflächenwasser abgeleitet werden darf. Diese neuen Reinigungsverfahren erfordern erhebliche Investitionen, die letzten Endes vom Verbraucher über die Abwassergebühren getragen werden müssen
Der Wupperverband plädiert nun dafür, ein Konzept zu entwickeln, wie diese Stoffe gar nicht erst ins Abwasser gelangen. Die „Entfernung an der Quelle der Entstehung“ sei sinnvoller als der Eintrag in die Umwelt.