Vereint gegen die Flut gekämpftLand ehrt Feuerwehr und Katastrophenschutz für Einsatz
Rhein-Berg – Ehrung Landrat Stephan Santelmann hat 46 Mitarbeitende der Leitstelle sowie des Amts für Feuerschutz und Rettungswesen des Kreises mit der Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Einsatzmedaille geehrt. Diese Auszeichnung wurde für die Teilnahme an dem besonderen Einsatz während der Flut am 14. und 15. Juli 2021 verliehen. Auch in den anderen Kommunen des Kreises fanden Ehrungen für die Helfer statt, insgesamt 1212 Personen.
An diesen Tagen des vergangenen Jahrs ereignete sich eine der größten Naturkatastrophen in der Geschichte Nordrhein-Westfalens. Betroffen waren große Teile des Landes, auch der Rheinisch-Bergische Kreis. Die Leitstelle versetzte Mitarbeitende in Rufbereitschaft, um eine Vollbesetzung aller Einsatzleitplätze gewährleisten zu können. Ebenso wurde ein Stab unter Leitung des Kreisbrandmeisters vorgesehen, um die Einsatzlage im Kreis zu koordinieren.
Erhöhte Alarmbereitschaft für Kreisfeuerwehr
Die kreisangehörigen Feuerwehren wurden in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. „Aber dennoch erlebten wir eine Einsatzsituation, die alles bisher Dagewesene bei Weitem übertraf“, erinnert sich Landrat Santelmann. Das Sturzflutereignis verwandelte kleine Bäche in reißende Fluten. Ganze Ortsteile wurden überschwemmt. Menschen wurden eingeschlossen und mussten in Sicherheit gebracht werden. Viele Gebäuden wurden vom Wasser beschädigt, Bäume entwurzelt, Infrastruktur zerstört.
Hierdurch kam es zu über 3000 Einsätzen im Kreis. Hinzu kamen die Einsätze des täglichen Geschehens wie internistische Notfälle oder Brände, die unter den witterungsbedingten Umständen zu koordinieren waren. „Die Mitarbeitenden der Leitstelle nahmen bis zu 20 Stunden ohne Pause Notrufe von Bürgerinnen und Bürgern entgegen und gingen hierbei psychisch wie physisch an ihre Belastungsgrenze.
Hierfür gilt Ihnen allen mein aufrichtiger Respekt und meine Anerkennung! Sie waren für unsere Bürgerinnen und Bürger da. Sie haben nicht aufgegeben! Sie haben auf eindrucksvolle Weise gezeigt, wie Sie sich mit Ihrer Aufgabe identifizieren und dass sich die Bürgerinnen und Bürger auf Sie verlassen können“, sagte Landrat Stephan Santelmann.
Stiftung der altsilbernen Feuerwehr-Einsatzmedaille
Die altsilberne Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Einsatzmedaille wurde nach der Flut in NRW eigens für diesen Zweck gestiftet. Sie trägt auf der Vorderseite die Kurzbezeichnung des Einsatzes „Unwetterkatastrophe 2021“ sowie den Schriftzug „Dank den Helferinnen und Helfern“. Auf der Rückseite befindet sich das nordrhein-westfälische Landeswappen. Zusätzlich erhielten die Medaillenträgerinnen und -träger eine Urkunde.
Landesweit erhalten insgesamt 62 000 Helferinnen und Helfer von Berufs- und freiwilligen Feuerwehren, Technischem Hilfswerk, Deutschem Roten Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter-Unfall-Hilfe, Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft und Polizei die Auszeichnung. In Odenthal wurden 167 Medaillen an die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, den Krisenstab in der Verwaltung und zivile Helfer vergeben. Unter ihnen auch Nicole Vogt, stellvertretende Leiterin der Bürgerdienste. Sie war eine der vielen, die in der Hochwassernacht aus dem Bett geklingelt wurden, als das Wasser der Dhünn und ihrer Nebenflüsse stieg und stieg. „Wir mussten Menschen am Mühlenweg evakuieren“, erinnert sich Nicole Vogt an eine ihrer Aufgaben in der Unglücksnacht.
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119 Feuerwehrfrauen und -männer sind aus der Gemeinde Kürten mit der Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Einsatzmedaille ausgezeichnet worden. Bei der Feststunde auf dem Schulhof der Gesamtschule erinnerte Landrat Stefan Santelmann an die dramatischen Geschehnisse der Unwetterflut und den unermüdlichen Einsatz der Helfer; an der Ehrung nahmen auch Kreisbrandmeister Martin Müller-Saidowski und Bürgermeister Willi Heider teil. Die Freiwillige Feuerwehr in Kürten rückte an den beiden Tagen zu 140 Einsatzen aus und half auch den Kollegen in Rösrath. (jer, spe, cbt)