Am Kulturtisch ist auch Platz für Veranstalter aus Wermelskirchen. Die Zusammenarbeit kann aber noch besser werden.
BadehausWo Burscheids Kulturschaffende Grenzen überschreiten

Seit dem 18. November 2024 arbeitet Joanna Kischka als Kulturmanagerin in Burscheid. Das macht sie zur Ansprechpartnerin für Vereine, die ins neue Kulturforum möchten.
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Es ist komplizierter geworden für Veranstalter. Das räumt Andrea Janeck ein. Anschläge wie der im nahen Solingen haben endgültig dafür gesorgt, „dass wir uns alles genauer anschauen“, sagt die Leiterin des Ressorts Ordnung und Sicherheit im Burscheider Rathaus am Mittwochabend im Badehaus. Um sie herum sitzen zwei Dutzend Frauen und Männer, die das nur bestätigen können. Denn sie machen Kulturveranstaltungen.
Die veränderte Sicherheitslage soll aber das öffentliche Leben möglichst nicht beeinträchtigen. Deshalb wurde in der Stadtverwaltung das zentrale Veranstaltungsmanagement neu aufgestellt. Die Zuständigkeiten sollen nun klarer sein. Ebenso, wer Ansprechpartner ist für Veranstaltungen. Auf der Internetseite der Stadtverwaltung, also unter burscheid.de, gibt es unter dem Punkt „Anmeldung einer Veranstaltung“ eine Handreichung und drei Formulare zum Herunterladen. „Unser Ziel ist, es einfacher zu machen“, so Janeck beim Kulturtisch. Der dient normalerweise dazu, Termine für Feste in Burscheid zu koordinieren.
Im September ballen sich die Feste
Das ist am Mittwoch kein großes Thema, die Daten stehen. Auch wenn nicht alle glücklich sind mit der Ballung im September: Serenadenkonzert und Schützenfest fallen auf dasselbe Wochenende. „Aber da werden wir schon zusammenkommen“, sagt der Vorsitzende der Schützen, Michael Wien. Und ein verkaufsoffener Sonntag liegt in den Ferien. Das macht Andrea Lunau von der Wirtschafts- und Werbegemeinschaft nicht eben glücklich. Janeck versteht das – die Termine der offenen Sonntage seien aber auch nicht unverrückbar, lässt sie durchblicken. Die entsprechende Satzung ist ein politischer Beschluss.
Terminabsprachen sollte es auch mit den Nachbarn geben. Mit Wermelskirchen ist Burscheid auf einem guten Weg; die Nachbarstädte haben ihre Zusammenarbeit in Sachen Kultur auf allen Ebenen besiegelt. Das zeigt sich auch an diesem Mittwoch beim Kulturtisch. Einige der zwei Dutzend Teilnehmer kommen aus Wermelskirchen.
Dass nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, stellt sich aber auch heraus. Die gemeinsame Veranstaltungsseite kulturverbunden.net ist vielen nicht bekannt, obwohl es sie schon seit vier Jahren gibt, wie Janecks Kollege Henry Wilke berichtet. Dort werden alle Kulturtermine in Burscheid und Wermelskirchen aufgelistet.
Eine Klammerfunktion hat neuerdings aber auch Joanna Kischka. Die Burscheider Kulturmanagerin soll das Programm für die neue „kleine Oper“ machen, den Zehn-Millionen-Umbau neben dem Rathaus. Auch das bedingt Absprachen mit den Nachbarn – auf dass sich zum Beispiel Kulturforum und Kattwinkel'sche Fabrik nicht gegenseitig das Wasser abgraben.