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Denkmal am MarktWas im Burscheider Kramer-Haus geplant ist

Lesezeit 3 Minuten
Stadtbücherei am Markt in Burscheid mit Kramer-Haus.

Noch ist das Kramer-Haus links neben der Stadtbücherei eine Baustelle. Aber es gibt viele Pläne, es zu bespielen.

Das frühere Schuhgeschäft neben der Stadtbücherei soll ein Ort für Kultur und Austausch werden.

Es wird noch ein gutes Jahr dauern, davon darf man ausgehen. Aber dann soll das historische Kramer-Haus am Burscheider Marktplatz ein Treffpunkt mit vielerlei Möglichkeiten sein. Welche, das skizzierte am Dienstag Heike Salkic im Kulturausschuss. Ihr Förderverein der Stadtbücherei gehört neben dem Tri-Café zu denen, die das frühere Schuhgeschäft bespielen werden.

Im eigentlichen früheren Laden des zuletzt unten mit Holz und oben mit Schieferplatten verschalten Hauses wird das Tri-Café seinen neuen Sitz haben. Michael Corts, der den Trägerverein leitet, berichtete von den neuen Ideen, die sich mit dem künftigen, zentralen Standort verbinden. „Es könnte ein Café mit Frühstücksangebot geben“, das Kramer-Haus könnte zudem Ausgangsort für Wanderungen werden. Dass der Vinyl-Abend für Freunde alter Schallplatten ebensogut an den Marktplatz wie in die Bürgermeister-Schmidt-Straße passt, ist klar. Wie der Spieleabend und die Treffen der Selbsthilfegruppe für psychisch Erkrankte oder der Familien, die aus der Ukraine geflohen sind. Corts kann sich außerdem eine Zusammenarbeit mit der Musik- und Orchesterschule vorstellen. Das zeigt: Die organisatorische und räumliche Neuordnung der Burscheider Kultur weckt Phantasie bei allen Beteiligten.

Bald kommt ein Plakat an die Plane

Phantasie mussten auch die Mitglieder des Kulturausschusses haben, denn derzeit versteckt sich das Kramer-Haus hinter einer dunklen Plane. Das ist Hartmut Schepanski zu trist. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion regte ein Plakat an – auf dass Passanten schon mal eine Ahnung bekommen, was im Nachbarhaus der Stadtbücherei demnächst los ist. „Haben wir drucken lassen“, berichtete Corts. So bald wie möglich soll es auch aufgehängt werden.

Unterdessen beschrieb Heike Salkic, wie es drinnen aussehen wird. Oberhalb des Ladens gibt es einen Durchbruch zur Stadtbücherei. Im großen, Richtung Markt ausgerichteten Raum wird man das alte Gebälk noch sehen können, über dem großen Tisch ein Anschluss für Strom und Internet hängen.

3-D-Drucker und Nähmaschinen

Zur technischen Ausstattung des Kramer-Hauses werden 3-D-Drucker gehören. Etwas klassischer darf es aber auch sein: Nähmaschinen werden angeschafft, um ein entsprechendes Kursangebot zu ermöglichen. Malen und Zeichnen werden Besucher des Kramer-Hauses ebenfalls können.

Die enge Verschränkung von Kramer-Haus und Stadtbücherei nebenan wird sich auch in den Öffnungszeiten spiegeln. Die Vorfreude auf die Eröffnung ist – das war Salkic, Corts und seinem Kollegen Klaus Schardt deutlich anzumerken – ist groß.


Mehr als 20.000 Personen haben voriges Jahr die Burscheider Stadtbücherei besucht. Das berichtete Yulia Farbischweski am Dienstag dem Kulturausschuss. Die Leiterin steigt nach der Geburt ihres Kindes bald wieder komplett in den Betrieb ein. Ihr Team habe im Lauf des Jahres 114 Veranstaltungen organisiert, zu denen 1721 Besucherinnen und Besucher kamen. Darunter seien Bilderbuchkinos für die örtlichen Kitas, sowie Klassenführungen für die Grundschulen gewesen. Auf diese Weise sollen Kinder das Angebot der Bücherei kennenlernen.

Im September kamen die neuen Fünftklässler der Johannes-Löh-Gesamtschule in die Bibliothek und stöberten im gesamten Medienangebot des Hauses und im Online-Katalog. Bis zum vorigen März habe der Betrieb noch unter erschwerten Bedingungen gelitten. Erst dann sei das Bibliothekssystem nach dem Cyberangriff Ende Oktober 2023 wieder einsatzbereit gewesen.

In diesem Jahr soll in der Stadtbücherei ein „Book Club“ ins Leben gerufen werden. Einmal im Monat sollen Buchliebhaber und Buchliebhaberinnen unter der Leitung einer Mitarbeiterin über ihre Lieblingswerke diskutieren, neue Bücher entdecken und kreativ werden.