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Neues KonzeptDarum ist das nächste Burscheider Schützenfest anders

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Organisator Dirk Bremser, der amtierender Kaiser Uwe Wandel und der Vorsitzende der Schützen, Michael Wien.

Organisator Dirk Bremser, der amtierender Kaiser Uwe Wandel und der Vorsitzende der Schützen, Michael Wien.

Eine Party weniger, ein Bogen-Wettbewerb für jedermann: Am 31. August und 1. September wird nach einem neuen Programm gefeiert.

Man muss mit der Zeit gehen – auch wenn der Verein jetzt schon 160 Jahre alt ist. Deshalb sieht das Programm des Burscheider Schützenfestes am letzten August- und ersten Septembertag diesmal anders aus: Der Schützenkönig wird bereits am Samstag, 31. August, ermittelt.

Dafür ist am Sonntag, 1. September, ein Schießen für jedermann angesetzt. Zwischen 11.30 und 14.30 Uhr darf jeder auf die Anlage an der Hauptstraße: mit dem Wettkampfbogen. Das soll durchaus ein Anreiz sein, mal reinzuschnuppern ins Sportschützenwesen, sagt am Donnerstag Dirk Bremser. Der 2. Vorsitzende des Burscheider Schützenvereins von 1864 ist der Mann, der das wichtigste Ereignis regelmäßig organisiert. Eine Aufgabe, die man jeweils zu Beginn des Jahres schon angeht, berichtet Michael Wiener, der Vorsitzende.

Der Samstag ist für den Verein

Der neue Ablauf am 31. August und am 1. September wurde etwas gestrafft; der Samstag gehört nun eher dem Verein und seinen rund 200 Mitgliedern: Um 15 Uhr beginnt eine Festversammlung, rund eineinhalb Stunden später wird es erstmals sportlich: Der neue Prinz wird ermittelt. Auch das nicht mit dem Gewehr, sondern mit dem Wettkampfbogen. Dieses weniger martialisch wirkende Sportgerät gewinnt im Burscheider Schützenverein immer mehr an Bedeutung. Das wird sich noch verstärken, wenn im Herbst das Bogenschieß-Kino endlich eingeweiht werden kann. Eine Anlage, die es in der Region sonst nur noch in Köln gibt.

Zurück zum Fest: Das soll am frühen Samstagabend spannend werden, wenn der neue Schützenkönig auf dem Schießstand ermittelt wird. Oder könnte es sogar ein „Imperator“ sein? Diese halboffizielle Bezeichnung trägt, wer dreimal hintereinander den Schießwettbewerb gewinnt. Denn im Moment haben die Burscheider Schützen einen Kaiser: Uwe Wandel hat im vorigen Spätsommer das zweite Mal gewonnen, ist somit vom Schützenkönig zum Schützenkaiser aufgestiegen. Ehrensache, dass der Mann aus Wermelskirchen am 31. August wieder antritt.

Die Schießwettbewerbe sollen am Samstagabend mit einem Adler als Ziel abgerundet werden und in einem gemütlichen Abend samt Proklamierung der neuen Majestät ausklingen. Auch der ist intern. „Back to the roots“, kommentiert Organisator Bremser den letzten Wettbewerb.

Der Sonntag ist für alle

Der Sonntag beginnt um 9.30 Uhr mit dem Kaiser-Frühstück in der Schützenburg – danach wird das Fest öffentlich. Um 11 Uhr beginnt die Kirmes auf dem Parkplatz am Schützenhaus an Hauptstraße 122. Sie umrahmt mit allerlei Kinderbelustigungen und einem reichen kulinarischen Angebot den Frühschoppen und das Jedermannschießen gleich nebenan in der Schützenhalle. Um 17 Uhr soll das Platzkonzert in der Kirchenkurve beginnen. Dabei zählen Burscheids Schützen seit 60 Jahren auf den Bayer-Spielmannszug. Eine Stunde später stellen sich die Schützen mit befreundeten Vereinen auf.

Der Festzug zum Schützenhaus soll um 18.30 Uhr los- und in den Krönungsball übergehen. Den bestreitet musikalisch die „Starlight Band“, ein ganz wichtiger Programmpunkt des Balls ist natürlich die Krönung der neuen Majestäten um 20.30 Uhr. Ist das alles bezahlbar für einen Verein mit 200 Mitgliedern? „Das Schützenfest darf ein Minusgeschäft sein“, sagt Vorsitzender Michael Wiener.

Dennoch wurde hier und da der Rotstift angesetzt. In der Stadt werden keine großen Plakate mehr aufgehängt, auch die Beschränkung des Samstags auf interne Veranstaltungen hilft, die Kosten im Griff zu halten. Einnahmen kämen vor allem aus der Vermietung des Schießstands, der von weiteren sechs Vereinen genutzt werde, erklärt Wiener. Wenn dann mal das Bogenschieß-Kino in Betrieb geht, könnte es eine zusätzliche Einnahmequelle werden.