Blütenbad und DiepentalKlar Schiff für die Freibadsaison
Leichlingen – „Ich weiß es nicht…“ Das ist die ehrliche Antwort von Alice Bosch auf die Frage, wann das Leichlinger Freibad öffnet und ob es diesen Sommer überhaupt in Betrieb gehen kann. Ihr Schulterzucken entspricht der allgemeinen Ratlosigkeit über den Fortgang der Corona-Epidemie. „Ich kann nicht sagen, wann wir aufmachen“, bedauerte die Geschäftsführerin des Leichlinger Bäderbetriebs LBB am Dienstag im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Traditionell ist ja der 1. Mai der Tag des Saisonstarts im Freibad der Blütenstadt. Dass daraus diesmal wieder, wie im Vorjahr, nichts wird, ist klar – und das liegt nicht am kalten Wetter, sondern vor allem an der bundesweiten Corona-Notbremse.
Vorbereitungen laufen
Nach dem neuen Infektionsschutzgesetz muss der Sieben-Tage-Inzidenzwert mehrere Tage unter 100 liegen, damit Lockerungen von den Betriebsverboten möglich werden. Und davon ist der Rheinisch-Bergische Kreis momentan ja noch entfernt. Und selbst wenn der Index unter 100 fallen sollte, bedeutet das noch nicht, dass die Bäder in NRW, auch das geschlossene Hallenbad am Büscherhof, automatisch wieder öffnen dürfen.
„Im vergangenen Jahr gab es für Bäder eine Anlage zur Umsetzung der Corona-Verordnung“, erinnert Bosch. 2020 konnten Außenpool und Liegewiese Ende Mai vorübergehend geöffnet werden – mit Sicherheitsabstand, Hygienekonzept, Besucherbegrenzung und Einlass-Ampel auf der Homepage. Ob das in den kommenden Sommerferien auch möglich sein wird, steht noch in den Sternen.
Die gute Nachricht ist: Wenn grünes Licht aus Politik und Regierung käme, könnte das Blütenbad schnell öffnen: „Wir bereiten uns vor“, sagt Alice Bosch. Die technischen Anlagen, Pumpen, Filter und Duschen werden derzeit gewartet, die Außenanlagen, Wiesen, Spielgeräte, Beachvolleyballplatz, Umkleiden und Terrassen hergerichtet und der Kiosk vorbereitet. Das in Kurzarbeit versetzte Personal steht auf Abruf in den Startlöchern. Dienstpläne stehen – und werden ständig fortgeschrieben. „Wir planen nicht von Monat zu Monat, sondern von Woche zu Woche neu“, verdeutlicht Bosch, dass ihr Team in Habachtstellung und auch kurzfristig einsatzbereit sei. Momentan wird das Außenbecken gerade frisch gestrichen. Das ist jedes Jahr nötig, bevor das Wasser eingelassen wird.
Mit Atemschutzmasken stehen die Mitarbeitenden auf dem Grund des Schwimmerbeckens in einem Meer aus nach Lösemitteln stinkender hellblauer Farbe, um alles neu abzudichten und schön bunt zu machen. Diese anstrengende Arbeit wird sich erst erübrigen, wenn das Freibad wie beschlossen in den kommenden Jahren für drei Millionen Euro modernisiert wird und das große Becken dann auch mit einer Edelstahlwanne ausgekleidet wird.
Gute Nachricht aus Diepental
Für Wasserratten, die schwimmen gehen wollen, wenn es heißer wird, gibt es außerdem noch eine weitere gute Nachricht: Das Freibad in Diepental soll geöffnet werden. Bis auf den Kiosk von Kirberg-Catering sind zwar alle anderen Einrichtungen an der Talsperre geschlossen und beginnen Umbau und Abbruch der alten Gebäude. Aber das kleine Naturfreibad im Osten der Anlage soll in Betrieb genommen werden, sobald die Corona-Schutzverordnung und das Wetter es erlauben. Die Vorarbeiten dafür laufen bereits.
Auf ihrer Homepage kündigt die Diepental GmbH von Investor Winfried Leßmann an, dass das alte Waldquellbad Gästen bis zum Umbau weiter zur Verfügung stehen soll: „Wir werden das Freibad mit den ersten schönen Sommertagen im Mai wieder öffnen“, wird dort versprochen. Das soll, sobald es erlaubt ist, montags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr der Fall sein.
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Als Eintrittspreise werden in Diepental für Kinder drei und für Erwachsene vier Euro genannt. Zum Vergleich: Auf der Preisliste des Blütenbades kostet die Einzelkarte für Kinder unter 16 Jahren 2,30 und für Erwachsene 4,60 Euro.
Bis die Kassen öffnen, dauert es also noch ungewisse Zeit. Bis dann können die ausgesperrten Schwimmer durch den Zaun jetzt wenigstens schon einmal einen sehnsüchtigen Blick auf das frisch gestrichene meeresblaue Wasser im Freibad werfen, wenn sie am Schulbusch vorbei zum städtischen Corona-Testzentrum in der Grundschule Büscherhof pilgern und auf ein Ende der Notzeit hoffen.