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Sportplatz Balker AueKunstrasen in einer neuen Qualität

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Den neuen Kunstrasenplatz in der Balker Aue testeten David Blaskowitz, Detlef Bertram, Bürgermeister Frank Steffes, Uwe Kruse und Jürgen Scholze.

Leichlingen – „Was Sie hier sehen, grenzt nahezu an ein Wunder“, eröffnet Bürgermeister Frank Steffes beim erstmaligen Betreten des neuen Kunstrasens des Fußballfeldes im Sportzentrum Balker Aue. Dieses war nämlich im August 2020 gesperrt worden, nachdem der alte Kunstrasenteppich den Spielerinnen und Spielern, unter den hohen Belastungen von 2000 Stunden Bespielung durch Schulen und Vereine pro Jahr sowie der – auch lagebedingt – extremsommerlichen Temperaturen, wortwörtlich unter den Stollenschuhen weggeschmolzen war.

Das Kunststoffgranulat zwischen den Grashalmen, welches als Dämpfmaterial dient, schmolz zu dicken, klebrigen Brocken zusammen. Steffes sagte, fast habe man von Gefahr im Verzug sprechen müssen. Eine sichere Nutzung des Platzes sei nicht mehr möglich gewesen.

Die Stadt schaffte im Rahmen des gemeinsam mit dem Sportverband und den Sportvereinen festgelegten neuen Sanierungsstandards eine neue Kunstrasendecke an, wofür sie 270 000 Euro in die Hand nahm. Ein Naturrasen sei bei einem so hochfrequent genutzten Platz nie eine Option, erklärt Tiefbauamtsleiter Jürgen Scholze: „Die große Besonderheit an dieser qualitativ hochwertigen Anlage ist, dass statt dem üblichen Gummigranulat jetzt Korkpartikel zwischen die Halme ein gebürstet werden.“

Kein Kunststoffgranulat, sondern Kork wird nun auf dem neuen Leichlinger Kunstrasenplatz verwendet.

Der Kork minimiere nicht nur das Verletzungsrisiko, sondern sei auch besonders nachhaltig. Gerade in direkter Nähe zur Wupper, sei es essenziell, Gummipartikel im Grundwasser zu verhindern. Die Entscheidung für diesen Werkstoff sei in enger Absprache mit anderen Vereinen gefallen. Die elastische Tragschicht unter dem eigentlichen Kunstrasen, die für den Kraftabbau sorge, konnte größtenteils übernommen werden. „Mit ein bisschen Glück, überdauert diese sogar noch die dritte Generation Kunstrasen“, hofft Scholze, denn in ungefähr zehn Jahren, müsse die Rasendecke wohl wieder getauscht werden.

Uwe Kruse und Detlef Bertram sind die stolzen Platzwarte der noch glänzenden 7150 Quadratmeter, die allerdings auch pflegeintensiver sind. „Das Korkgranulat müssen wir mit Pflegegeräten sehr regelmäßig wieder tief einarbeiten, weil dieses durch das Laufen auf dem Platz immer wieder nach oben gefördert wird“, erklären sie. Im Gegenzug gehe bei dem Verfahren aber der Materialverbrauch bei Unterhaltung und Pflege um zirka 90 Prozent zurück.

Endlich wieder kicken

Der erste Vorsitzende des Sport Club Leichlingen, David Blaskowitz, konnte es kaum erwarten, den neuen Platz so bald wie möglich mit dem Ball so richtig einzuweihen. „Die Jungs brennen schon regelrecht, endlich wieder auf der heimischen Balker Aue kicken zu dürfen und hören nicht mehr auf zu fragen, wann es wieder los geht, seit dem der Boden liegt“, berichtet Blaskowitz. „Wir müssen fast schon aufpassen, dass die uns nicht schon über den Zaun auf den neuen Platz klettern.“ Er sei auf jeden Fall sehr dankbar, dass in Zusammenarbeit mit der Stadt doch so schnell eine Lösung gefunden werden konnte.

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Zur Vorfreude gebe es allen Grund, denn durch eine besonders dichte Knüpfung und langer Halme von vier Zentimetern verspreche der moderne Boden ein ideales Balllaufverhalten und einen maximalen Spielkomfort. Kinder dürfen sich davon in Fünfergruppen überzeugen. Wann die 20 Mannschaften das Erwachsenentraining wiederaufnehmen können, hängt von der Entwicklung der Pandemie ab. Blaskowitz hofft auf jeden Fall bald, denn das Training trage auch eine soziale Verantwortung.