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„Aller guten Dinge sind drei“Gladbacher Dreigestirn verlängert

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Luftsprung: (v.l.) Melanie Pfister, Frank Haag, Andreas Rossa

Jetzt steht’s fest: Bergisch Gladbachs bereits für die vergangene Session designiertes und in dieser Session zum zweiten Mal ausgebremstes Dreigestirn wird in der Session 2022/2023 erneut antreten. Das haben Vertreter der Findungskommission für das Gladbacher Dreigestirn auf Anfrage dieser Zeitung bestätigt.

Die drei designierten Tollitäten, Prinz in spe Frank III. (Haag), Jungfrau Melanie (Pfister) und Bauer Andreas (Rossa), machten spontan einen Luftsprung im Bocker Saal, in dem eigentlich an diesem Samstag die Kostümsitzung der Großen Gladbacher KG hätte stattfinden sollen. Und aus den Reihen der „Großen“ kommen die drei Vollblutkarnevalisten mit dem langen Atem schließlich.

Wann Frank Haag (M.) Prinz in Gladbach wird, Melanie Pfister Jungfrau und Andreas Rossa Bauer ist nun geklärt.

„Ein bisschen erleichtert sind wir ja doch, dass es so gekommen ist und wir diese Session noch nicht proklamiert worden sind“, sagt Frank Haag im Gespräch nach dem Luftsprung. „Denn das, was wir jetzt sehen, was an Karneval diese Session möglich ist, das ist ja dann doch nicht das, was wir uns erträumt hatten.“

Diesmal war's anders als bei der ersten Sessionsabsage 2020

Anders als 2020, als die Session frühzeitig abgesagt wurde, war diesmal alles vorbereitet: „Wir hätten starten können“, sagt Prinzenführer Frank Mehren. Die fertigen Orden stapeln sich in Flur und Keller des Präsidenten und der Jungfrau der Großen Gladbacher KG, die Ornate sitzen perfekt und auch das musikalische Programm der drei designierten Tollitäten stand. Schließlich hatte es noch bei der Vorstellung der drei vor dem Elften im Elften den Anschein, als könne die Session unter Corona-Schutzmaßnahmen stattfinden.

Große Gladbacher KG

Startklar in die nächste Session

Nicht nur die Sessionsorden für die Muttergesellschaft des designierten Dreigestirns, die Große Gladbacher KG, waren bereits fertig, sondern auch die Orden, die die Tollitäten in dieser Session verleihen wollten. Sie alle stapeln sich nun in Kartons beim Präsidenten der Karnevalsgesellschaft und der Jungfrau des Dreigestirns, seitdem auch diese Session von der Pandemie ausgebremst worden ist. Während der Sessionsorden der Großen Gladbacher KG wie berichtet doch bei der einen oder anderen Gelegenheit verliehen werden kann, bleiben die Dreigestirnsorden unter Verschluss. Schließlich soll die Gestaltung geheim bleiben. Der Orden der Großen Gladbacher KG nimmt die bereits um ein Jahr verschobenen Jubiläen der Gesellschaft auf und zeigt neben dem Emblem der Gesellschaft auch die der KG-„Säulen“ Senat (70 Jahre), Prinzengarde (55 Jahre) und Strunde-Pänz. „Nächstes Jahr feiern wir die Jubiläen dann »plus 2«“, kündigt Präsident Alexander Pfister augenzwinkernd an. (wg)

„Da blickten wir noch vorsichtig optimistisch in die Zukunft und auf die Session 2022“, erinnert sich Alexander Pfister, der als Präsident der Großen Gladbacher KG nicht nur die das Dreigestirn stellende Gesellschaft vertritt, sondern wie Prinzenführer Frank Mehren auch Mitglied der Findungskommission ist. „Noch vor wenigen Wochen war die Hoffnung groß, Veranstaltungen in einer »2G-plus-Session« erleben zu können“, sagt Alexander Pfister.

Den ersten Orden außerhalb der KG überreichte Große-Gladbacher-Präsident Alexander Pfister (l.) an Pfarrer Wilhelm Darscheid.

Inzwischen habe die „Große“ und alle Jecken jedoch die Realität eingeholt, ergänzt der Präsident und Gladbacher Karnevalsprinz von 2010. „Die gewaltige Omikron-Welle, ständig wechselnde politische Entscheidungen und der ungebrochene Wille, niemanden in dieser Pandemie gesundheitlich zu gefährden“, hätten die Session 2022 „nahezu unmöglich“ gemacht.

Auch Große Gladbacher KG sagte alle ihre Veranstatungen ab

So folgte auch die Große Gladbacher KG, die ursprünglich bereits in der vergangenen Session das 70-Jährige ihres Senats, den jecken 55. Geburtstag ihrer Prinzengarde und das elfjährige Bestehen der Strunde-Pänz hatte feiern wollen, den Empfehlungen des Landes und sagte alle karnevalistischen Veranstaltungen für die laufende Session ab. Darunter auch die Proklamation.

Sessionsorden 2022 der Großen Gladbacher.

Damit aber wurde das designierte Dreigestirn erneut ausgebremst. „Niemals hätten wir uns alle vorstellen können, dass ein Virus über eine so lange Zeit unser Leben so einschränken und unser Vereinsleben so stilllegen würde“, bedauert Präsident Alexander Pfister und ist doch zuversichtlich: „Mit jeder schweren Herausforderung entstehen Chancen für etwas Neues.“

Dank an Gesellschaft und Dreigestirn, die ein Jahr nach hinten rückten

So hat die Findungskommission für das Bergisch Gladbacher Dreigestirn in den vergangenen Wochen einige Gespräche mit den für die folgenden Jahre vorgesehen Tollitäten beziehungsweise ihren Gesellschaften geführt, um doch noch einen Weg zu finden, um Prinz Frank III., Bauer Andreas und Jungfrau Melanie eine Session zu ermöglichen. Mit Erfolg.

„Seit wenigen Tagen steht fest, dass sich die drei nun im nächsten Jahr ihren Traum erfüllen können“, sagt Alexander Pfister. „Dafür danken wir der Gesellschaft und dem Dreigestirn, das sich eigentlich für die Session 2022/2023 angemeldet hatten.“ Sie seien bereit gewesen, ein weiteres Jahr zu warten und den Traum des designierten Dreigestirns aus den Reihen der Großen Gladbacher Karnevalsgesellschaft nicht zerplatzen zu lassen, so Alexander Pfister. „Das ist Solidarität – dat is Karneval.“

Stapelweise Orden bei Pfisters daheim.

„Aller guten Dinge sind drei“, freut sich Jungfrau in spe, Melanie Pfister, über die Möglichkeit zu einem dritten Anlauf ins närrische Spitzenamt des Dreigestirns. Und Bauer in spe, Andreas Rossa, überlegt schon, wie die jecke Vorfreude in die Verlängerung geht.

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Der nun für die Session 2022/2023 designierte Prinz Frank III. (Haag) ist sich derweil sicher: „So etwas hat es noch nicht gegeben. So etwas muss es hoffentlich auch nie wieder geben. Und: Wir stehen für drei gute Jahre.“