Die Ursache für das Feuer in einem Gladbacher Chemiebetrieb im Oktober ist für die Polizei geklärt. Nun ist die Staatsanwaltschaft am Zuge.
Falsche PumpePolizei klärt Brandursache in Gladbacher Chemiefabrik auf
Weil ein Mitarbeiter eine nicht explosionsgeschützte Pumpe zum Abfüllen von Spezialbenzin genutzt hat, soll es in einem Chemieunternehmen im Gewerbegebiet Frankenforst vor dreieinhalb Wochen zu jenem Großbrand gekommen sein, in dessen Folge der Mitarbeiter schwer verletzt und die Bevölkerung in der Kreisstadt großflächig vor giftigen Dämpfen gewarnt wurde.
Das hat nach Ermittlungen der Kriminalpolizei jetzt auf Nachfrage der Redaktion Polizeisprecher Christian Tholl bestätigt. Der Mitarbeiter habe mit dem Spezialbenzin eine Maschine reinigen wollen und es deshalb aus einem großen Behälter in einen kleineren abfüllen wollen, so Tholl.
Verpuffung richtet immensen Schaden an
Beim Abfüllen der hochexplosiven Flüssigkeit mit der nicht dafür zugelassenen Pumpe war es zu einer Verpuffung gekommen, in deren Folge weitere Teile der Fabrikhalle in Flammen aufgegangen waren. Schwarze Rauchschwaden waren wie berichtet über dem Gewerbegebiet in den Himmel aufgestiegen.
Vorsatz könne dem Mitarbeiter gleichwohl nicht zum Vorwurf gemacht werden, so Polizeisprecher Tholl im Gespräch mit dieser Zeitung. Ob er fahrlässig gehandelt habe, werde nun die Staatsanwaltschaft zu entscheiden haben. An sie seien die Ermittlungen der Polizei abgegeben worden, so der Sprecher der rheinisch-bergischen Kreispolizei.
Auch der Arbeitsschutz prüft
Eingeschaltet hatte die Polizei auch das Amt für Arbeitsschutz. Deren Ermittler prüfen laut Polizeisprecher unter anderem, ob vor Ort alle Arbeitsschutzmaßnahmen eingehalten worden sind.
Wie berichtet war nach der Verpuffung und dem Großbrand in dem Chemieunternehmen an der Ernst-Reuter-Straße erstmals bei einem Notfall im Kreis neben der Warnung der Bevölkerung per App auch die neue Warnung über sämtliche Handys in einer oder mehreren Funkzellen des Mobilfunknetzes (Cell Broadcast) ausgelöst worden.