Die Brennpunktschule hat sich in ein „Haus des Lernens für alle“ verwandelt und wurde zu Recht ausgezeichnet, findet unsere Autorin.
KommentarBergisch Gladbacher Nelson Mandela-Gesamtschule hat den Schulpreis verdient
Schon auf die Nominierung ist die Nelson Mandela-Gesamtschule richtig stolz gewesen. Jetzt hat eine Fachjury des Deutschen Schulpreises sie tatsächlich zu einer der besten Schulen Deutschlands gewählt. Glückwunsch!
Das ist ein wirklich verdienter Erfolg. Die Nelson Mandela-Gesamtschule im Stadtteil Gronau ist eine Schule, die man als Brennpunktschule bezeichnen könnte. Als die Gesamtschule vor zehn Jahren startete, hatte sie ein problematisches Image — hereingepresst in die Räumlichkeiten der damaligen Hauptschule und Realschule.
Schule wird weitgehend ignoriert
Viele Kinder haben ausländische Wurzeln. Viele Familien sind auf staatliche Unterstützung angewiesen. Bis heute hat die Stadt die speziellen räumlichen Anforderungen einer integrativen Gesamtschule weitgehend ignoriert. Bis heute hinkt die Digitalisierung hinterher.
Vor dem Hintergrund dieser widrigen Umstände ist es besonders bemerkenswert, dass die Schule das frühere Schulzentrum in ein „Haus des Lernens für alle“ verwandelt hat: mit einem Lernkonzept, bei dem jeder Schüler individuell im eigenen Tempo an Aufgaben, die zum eigenen Lernstand passen, arbeiten kann. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Im Jahr 2022 legten hier zum ersten Mal 34 Schülerinnen und Schüler das Abitur ab.
„Mit wenigen Mitteln holen wir hier das meiste heraus“, sagte Schulleiter Dieter Wagner vor kurzem im Interview mit dieser Zeitung. Das Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro dürfte da eine sinnvolle Ergänzung sein. Noch viel mehr zählt aber die Wertschätzung, die die Auszeichnung ausdrückt. Die Lehrkräfte wird diese Bestätigung noch mehr als bisher als Team zusammenschweißen. Und den Schülern tut das Gefühl auch gut, um Klassen besser zu sein.