Kälte für die EisarenaEissportverein Gladbach sorgt sich um hohe Energiepreise
Bergisch Gladbach – Der dicke Hammer kommt auf jeden Fall. „Wir können kaum Strom sparen. Damit müssen wir ja die Kälte fürs Eis machen“, sagt Jörg Scholtz, Vorsitzender vom Eissportverein Bergisch Gladbach (ESV). Die Eisarena an der Saaler Mühle betreibt der Verein, und die Energiekrise mit galoppierenden Preisen bereitet den Mitgliedern größte Sorge. „Beim Strom verdreifachen sich die Kosten gerade“, stellt Scholtz fest. Eine Galgenfrist gibt es nicht.
Um gegen zu steuern, sollen Brennstoffzellen kommen. In den nächsten Wochen hofft der Vorsitzende auf den Einbau, möglichst bis zum Saisonstart Ende August oder Anfang September. Die Zellen würden mit Gas betrieben und erzeigten Strom. „Solche Anlagen laufen extrem effizient.“ Ob es zusätzlich noch ein Blockheizkraftwerk (BHKW) geben werde, sei offen. Die Prüfung auf Wirtschaftlichkeit sei noch nicht abgeschlossen.
Eissportverein: Selbst heizen möglich
Im Idealfall könnte der ESV künftig selbst heizen und überschüssigen Strom ins Netz einspeisen. Auch ein Blockheizkraftwerk laufe mit Gas, was hier eine Hürde sei. Viele Möglichkeiten, um Strom einzusparen, gebe es nicht. „Für das Kühlen benötigen wir Strom, für das Heizen Gas.“ Aber das Heizen in einer Eislaufhalle sei keine große Sache. Das Kühlen des Eises schon.
Die Preissteigerungen beim Strom schlagen für den Verein sofort mit Wucht durch. Für das Gas habe der Club noch einen Vertrag für ein Jahr, sagt Scholtz Danach werde es auch hier teurer. Der Verein habe kaum ein andere Chance, als die Eintrittspreise für die Eishalle leicht zu erhöhen. Mit der Belkaw als Energielieferanten ist Scholtz im Gespräch, aber große Hoffnungen hat der Vorsitzende nicht. Auch die Energieversorger kauften Gas und Strom zu teuren Preisen auf dem Markt ein.
Trotz Schwierigkeiten: Enthusiasmus im Verein
Mehr als 10 000 Euro an Stromkosten zusätzlich aufzufangen, sei ohne Weiteres nicht möglich. Die Stadt, von der der ESV die Eishalle seit 2017 gepachtet hat, seien auch keine Wunder zu erwarten. Das Grundstück gehöre der Stadt, der Verein sei für den Sportbetrieb zuständig. „Die Aufgaben sind im Vertrag klar geregelt.“
Dass es mit der Eishalle nicht einfach werden würde, habe der Verein schon bei der Unterschrift unter dem Vertrag gewusst. Mit Enthusiasmus seien bislang alle Hürden genommen werden. So werde es auch in Zukunft sein. „Das Problem, das wir haben, haben andere auch“, sagt Scholtz. „Wenn auch nicht so extrem.“ Bei den Fußballvereinen würden beispielsweise die Ausgaben für das Flutlicht teurer.
An und in der Eishalle sind die Mitglieder auch in diesen Tagen am Arbeiten. Unter dem Tribünenbereich sind die Kabinen für Jugendspieler geschaffen worden. Geplant ist auch die Modernisierung der öffentlichen Besuchertoiletten. Diese stammten noch aus der Anfangszeit der Halle, errichtet Ende der 1970er-Jahre. „Da muss was getan werden“, sagt Scholtz.
Pflasterarbeiten im Außenbereich geplant
Im Außenbereich sind Pflasterarbeiten geplant. Der Vorsitzende: „Es ist immer etwas zu tun.“ Der ESV hoffe auf Sportfördermittel für die Toilettensanierung.“ Auch weitere Fördergelder seien willkommen. Der Haken sei der Eigenanteil von 50 Prozent. Auch dieser müsse vom Verein aufgebracht werden.
Die Energiefrage, sagt Scholtz, habe mit dem Kühlmittel im Grunde wenig zu tun. Die alte Anlage, die mit dem gefährlichen Ammoniakgas betrieben wurde, hatte der Verein schon kurz nach Übernahme durch eine auf Sole-Basis getauscht. Der Geruch nach Ammoniak hatte kürzlich einen Großeinsatz der Feuerwehr an der Eishalle ausgelöst. „Das sind Abläufe, die die Feuerwehr so ausführen muss“, sagt Scholtz.
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Die letzten verbliebene Ammoniakreste aus der Altanlage seien zwischenzeitlich abgepumpt und entsorgt worden. Das Thema Ammoniak hat Scholtz abgehakt. Das Thema Energiekosten ist geblieben.