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Tag der offenen TürBergisch Gladbacher Gemeinden öffnen ihre Moscheen

Lesezeit 3 Minuten
Die Bergisch Gladbacher Moscheen öffneten für Besucher - aber nur wenige kamen.

Die Bergisch Gladbacher Moscheen öffneten für Besucher - aber nur wenige kamen.

Unter dem Motto „Life Matters: Jedes Leben zählt!“ organisierten muslimische Gemeinden ihr Gesprächsangebot.

Am 3. Oktober öffneten Moscheen in ganz Deutschland ihre Türen für Besucher, um den Tag der offenen Moschee zu feiern. Auch in Bergisch Gladbach luden die muslimischen Gemeinden unter dem Motto „Life Matters: Jedes Leben zählt!“ ein. Sie wollten damit den interkulturellen Dialog und das Miteinander in der Stadt fördern. Es war ein Gesprächsangebot. Und das gleich vorab: Die Resonanz war gering.

In der Hüttenstraße liegt die Moschee der Islamischen Gemeinde e.V. Der Vorsitzende Krim Tollih begrüßt die Gäste freundlich. Zuerst ziehen alle die Schuhe aus, um die mit Teppichen ausgelegten Gebetsräume zu betreten. Es gibt eine Kanzel für den Imam und eine kleine Bibliothek mit dem Koran und verschiedenen Schriften und Lehrbüchern.

Gemeindemitglieder bereitet ein Buffet mit Spezialitäten

Nebenan befindet sich der Gebetsraum für Frauen und weitere Räume, in denen Kinder und Jugendliche unterrichtet werden. Heute können Besucher dort Tee trinken, und die Gemeindemitglieder haben ein Buffet mit Spezialitäten vorbereitet. Viele von ihnen stammen aus Marokko, aber jeder Muslim, egal woher er kommt, kann zu den Gebetszeiten kommen. Da der Koran auf Arabisch verfasst ist, gibt es keine Sprachbarrieren.

„Am Ende sind wir alle Muslime und beten zu dem gleichen Gott“, erklärt Talama Karaman, Pressesprecher der Islamischen Gemeinde gisch Gladbach e.V. Die Moschee der türkischen Gemeinde befindet sich in einem Wohnhaus in der Scheidbachstraße. Auf zwei Etagen werden dort Kinder und Jugendliche in Glaubensfragen unterrichtet. Ab sechs Jahren lernen die Kinder spielerisch die Schriftzeichen des Korans. Frauen kümmern sich um die Mädchen, Männer um die Jungen. Der Unterricht umfasst auch eine religiöse Erziehung, die lehrt, wie man sich gemäß den Lehren Allahs benehmen soll.

Alle Gemeinden sind eingetragene Vereine

Die dritte Moschee, die ihre Türen geöffnet hat, ist in den Räumen des Albanisch-Islamischen Kulturzentrums e.V. an der Mülheimer Straße. In der Teestube zeigt ein Bildschirm die fünf Gebetszeiten an. Imam Adnan Ljura erklärt, dass man Gebetszeiten zusammenlegen kann, wenn es einen wichtigen Grund gibt, etwa Arbeit. Das gemeinsame Gebet zählt mehr, daher versammeln sich manchmal bis zu 200 Menschen im Gebetsraum der Moschee.

Alle Gemeinden sind eingetragene Vereine. Sie beten regelmäßig zusammen und feiern wichtige Feste wie den Ramadan und das Opferfest. Besonderen Wert legen sie auf die Pflege der Gemeinschaft. Kinder und Jugendliche treffen sich regelmäßig zum Unterricht, zu Fußballturnieren und anderen Freizeitaktivitäten.

Am Vorabend des Tags der offenen Moschee grillten die Jugendlichen der drei Gemeinden gemeinsam. Die Kernvereine der Gemeinden leisten die Hauptarbeit, aber insgesamt erreicht jede oft über 800 Menschen.

Neben den religiösen Aufgaben pflegen sie ihre Kultur weiter, und hier ist jede Gemeinschaft etwas anders ausgerichtet. Man merkt die Herkunft der Kernmitglieder. „Früher haben wir durch die Sprachbarrieren nicht so viel gemeinsam gemacht, denn die Predigt hörte man in der jeweiligen Landessprache“, erklärt Talama Karaman. Doch nun wird in allen Moscheen die Predigt auch ins Deutsche übersetzt. Diese Sprache verstehen die Mitglieder aller Gemeinden, denn viele sind hier geboren und sprechen exzellentes Deutsch.