Viele Reaktionen auf ein Theaterstück von Heinz-D. Haun zur Kriegsgeschichte seiner Eltern regten einen Workshop an: Er bietet Austausch über ähnliche Geschichten.
Workshop in Bergisch GladbachAustausch über Familiengeschichte im Zweiten Weltkrieg
Auf die vielen Reaktionen auf die Theaterproduktion „Die Innenseite des Glücks“, in der Heinz-D. Haun, Theatermacher aus Bergisch Gladbach, die Geschichte seiner Eltern im Zweiten Weltkrieg verarbeitet hat, soll ein weiterer Austausch folgen: Haun will mit weiteren Interessierten, im Regelfall aus seiner Generation, ins Gespräch über deren Familiengeschichte im Zweiten Weltkrieg kommen. Zusammen mit einem insgesamt vierköpfigen Team bietet er daher erstmals einen Workshop „Vergessen oder erinnern?“ an. Bei diesem sollen die Teilnehmenden über ihre Erinnerungen und Gefühle sprechen, sie teilen mit anderen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.
Ausgangspunkt des Workshop-Angebots war, dass das Stück „Die Innenseite des Glücks“ viele Menschen „nachhaltig berührt“ hat, wie Haun feststellt. So entwickelte sich ein informeller Gesprächskreis, in dem Kinder der Kriegsgeneration ihre Erfahrungen einbrachten. Mit dem geplanten ganztägigen Workshop sollen weitere Interessierte die Gelegenheit dazu erhalten: Sie sollen sich in „anteilnehmender Kommunikation“ in einem „geschützten, vertraulichen Rahmen“ austauschen. Es sollen bis zu 20 Personen teilnehmen, die sich auch in kleineren Gruppen zusammensetzen können. „Da werden sensible Dinge besprochen“, ist für Haun klar. Daher sollen sich die Beteiligten Verschwiegenheit zusichern.
Der Workshop soll am Dienstag, 22. Oktober, ab 10 Uhr, im Theas-Theater stattfinden. Die Teilnehmenden sollen nach Möglichkeit auch Briefe, Fotos und andere Dokumente mitbringen, anhand derer sie ihre Familiengeschichte erzählen können.
„Ob sich daraus Weiteres entwickelt, wird sich erweisen“, sagt Haun. Zunächst geht es darum, Dinge, die „vielleicht immer noch belastend“ sind, anzusprechen. Das soll dazu beitragen, dass Traumata nicht von Generation zu Generation weitergegeben werden. Wie mit Erfahrungen umzugehen ist, ist laut Haun durchaus zu diskutieren: „Darüber zu sprechen ist ja eine Methode, wie man einer solchen Thematik begegnen kann.“
Für den Workshop „Vergessen oder erinnern?“ am Dienstag, 22. Oktober, 10 Uhr, ist ein Kostenbeitrag von 20 Euro (inklusive Mittagssnack und Getränken) zu zahlen. Anmeldung per E-Mail an hdhaun@posteo.de ist erforderlich.