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SpielplatzWie die Bergisch Gladbacher Verwaltung die Situation am Beit-Jala-Platz entschärfen will

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt den Spielplatz am Beit-Jala-Platz in Bergisch Gladbach

Der Spielplatz am Beit-Jala-Platz. Dahinter die neue Wohnbebauung.

Nach über einem Jahr will die Stadt den Spielplatz-Ärger in Gronau schlichten.

Ein Schild soll es richten und den Ärger um Spielplatz und Grünfläche am Beit-Jala-Platz in Gronau befrieden. Das ist jedenfalls die Hoffnung der beteiligten Akteure aus der Stadtverwaltung, die sich seit über einem Jahr mit einer Anwohnerbeschwerde wegen Lärmens und nächtlicher Störungen auseinandersetzen. Die Beschwerde bezieht sich auf Spielplatz und benachbarte Grünfläche gleichermaßen.

Allerdings gibt es nicht nur Beschwerden: Es gibt andere Anwohner des Platzes, die ausdrücklich erfreut sind über die Treffen auf dem Platz und dies als ein normales soziales Miteinander beschreiben. In den nächsten Tagen schon soll das Zusatzschild vom Bauhof angebracht werden.

Rücksicht auf Nachbarn

Zu lesen sein wird auf dem Schild folgendes: „Aus Rücksicht auf die Nachbarschaft: Ruhezeiten 20 bis 22 Uhr täglich und zusätzlich 13 bis 15 Uhr an Sonn- und Feiertagen. Nachtruhe: 22 bis 6 Uhr täglich“.

Die Hoffnung bei der Stadt ist jedenfalls, dass sich alle Benutzergruppen an die neuen Zeiten halten. Bislang fehlte auf dem Spielplatz ein Hinweis auf Ruhezeit und Nachtruhe. Die Besucher werden lediglich mit einer großen bunten Tafel eher unterhaltsam auf das richtige Verhalten auf dem Spielplatz hingewiesen.

Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr

Dass sie zum Beispiel keine Hunde auf den Spielplatz mit bringen dürfen oder auf dem Spielplatz nicht rauchen dürfen. Dass sich die Stadt auf einem rechtlich dünnen Eis bewegt, könnte möglicherweise für den nächsten Ärger sorgen. Vom Gesetzgeber ausdrücklich geschützt ist lediglich die Zeit der Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr.

Eine gesetzliche Einschränkung, dass sich Kinder beispielsweise an Sonntagen und Feiertagen zwischen 13 und 15 Uhr ruhiger verhalten sollen und sich in ihrem Tobeverhalten zurücknehmen, gibt es so nicht. Der Hinweis auf die Ruhezeiten kann eher als Appell auf gegenseitige Rücksichtnahme verstanden werden. Das Spielbedürfnis der Kinder wird meist in Gerichtsurteilen höher eingeschätzt als die Situation der Nachbarn.

Klagen über Feiern auf der Grünfläche

Im Gronauer Fall gab es den Spielplatz schon vor der Wohnbebauung, die vor etwa anderthalb Jahren angrenzend auf dem ehemaligen „Steinbüchel“-Gelände entstanden ist. Seit Bezug der Wohnanlage, mit direktem Blick auf den Spielplatz, sieht sich die Stadt mit einigen Lärmbeschwerden konfrontiert. Die Eingaben behandeln auch mögliches Fehlverhalten auf der angrenzenden Grünfläche.

Auch dort werde angeblich bis in die Nacht gefeiert, oft von vielen Menschen gleichzeitig, Musik gehört und laut gesprochen. Dass in nächster Zeit vermehrt von den Stadtwärtern die Situation auf dem Spielplatz kontrolliert wird, ist beschlossene Sache in der Verwaltung.

Mehr Mitarbeitende

Die Zahl der Bediensteten im Ordnungsamt ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, und die Bediensteten sind längst nicht nur zu den üblichen Bürozeiten unterwegs. Bei Veranstaltungen erscheinen sie auch oft spät abends oder in der frühen Nacht. Auch Patrouillen an Sonntagen sind nichts Ungewöhnliches.

An der Spiel – und Grünfläche (und davon ist auszugehen) wird es also in nächster Zeit häufigere und auch intensivere Kontrollbesuche geben. Dass die Ordnungsbehörde in der Spielplatzsache bereits informiert ist, wird von Akteuren der Verwaltung ausdrücklich bestätigt. Wer sich daneben benimmt, muss also mit einer persönlichen Ansprache rechnen oder bei Uneinsichtigkeit mit einem Ordnungsgeld.

Arbeit an der Reifenrutsche

Die Beschwerdeführer hatten sich in der Vergangenheit beklagt, dass diese Kontrollen nichts gebracht hätten: Auch nach einem Platzverweis seien die Besucher wieder zurückgekehrt und hätten weitergefeiert. Auch mit dem Lärm der Spielgeräte auf dem Spielplatz hat sich die Stadt beschäftigt. Ein Abbau einer Röhrenrutsche aus Metall ist aktuell offenbar kein Thema – hier hatten Kinder das Spielgerät als Klopfinstrument missbraucht.

Eine quietschende Aufhängung der Reifenrutsche sei aber mehrfach eingefettet worden, schließlich gegen besonder Messingstücke ausgetauscht worden. Dies habe die Geräuschkulisse vom Spielplatz reduziert, so jedenfalls die Rückmeldung einer Nachbarn. Mit dem neuen Hinweisschild soll jetzt alles noch besser werden.