Delegation aus Palästina angereistBeit-Jala-Platz in Bergisch Gladbach eingeweiht
Bergisch Gladbach – Während einige Jugendliche auf einer Wand am Rande des Platzes noch fleißig an ihren Graffiti arbeiten und zahlreiche Kinder bereits den Spielplatz in Besitz genommen haben, trifft Bürgermeister Lutz Urbach ein. „Gronau heißt ins Hochdeutsche übersetzt grüne Aue und die Übersetzung unserer palästinensischen Partnerstadt Beit Jala lautet Grasteppich“, sagt er. „Ich finde, einen vom Namen her passenderen Flecken als die neu errichtete Grünfläche mit Spielplatz auf dem Regenrückhaltebecken in Gronau hätten man sich als Symbol der Verbundenheit mit den Menschen in Beit Jala nicht aussuchen können.“
Gemeinsam mit zahlreichen Gästen, unter ihnen die palästinensische Botschafterin in Deutschland Dr. Khoulud Daibes und Beit Jalas Bürgermeister Nikola Khamis, war er der Einladung zur offiziellen Einweihung des Beit Jala-Platzes gefolgt. In seiner Rede hob Urbach das langjährige Engagement von Axel Becker als treibende Kraft der 2011 unterzeichneten Städtepartnerschaft hervor und verwies auf die gegenseitigen Besuche und vielfältigen Aktivitäten zwischen den beiden Städten.
Beit Jalas Bürgermeister bedankte sich herzlich für die Einladung und lobte das Engagement Deutschlands bei der Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen. Mit harscher Kritik verurteilte er die Pläne der israelischen Regierung, für die geplante Sperranlage in Beit Jala 58 Familien ihrer Existenzgrundlage zu berauben (siehe Interview). Unter dem Beifall der Anwesenden bekräftigte er die Forderung nach einem eigenen Staat Palästina, den Abriss der israelischen Grenzanlage und ein friedliches Miteinander aller Menschen in der Region. Ein Forderung, die auch Botschafterin Daibes in ihrer Rede betonte. Ausdrücklich lobte sie die Arbeit des Gladbacher Städtepartnerschaft-Vereins, der maßgeblich zur Vertiefung der Beziehungen zwischen den Menschen beider Städte beitragen habe.
Im Anschluss an die Einsegnung des Platzes durch Vertreter der katholischen, evangelischen und muslimischen Gemeinde hatte das Gronauer Wirtshaus zu einem kleinen Empfang geladen. (dvo)