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Bergisch GladbachSporthalle wurde für knapp 1,8 Millionen Euro kernsaniert

Lesezeit 4 Minuten

Knapp 1,8 Millionen Euro hat die Kernsanierung des Sportgebäudes gekostet.

Bergisch Gladbach – Pater Jean Bawin hatte das Weihwasser mitgebracht. Mehr als gewöhnlich, weil dies sein evangelischer Amtsbruder Roland Knuth, Pfarrer im Ruhestand, erbeten hatte. Gemeinsam sorgten sie am Freitagabend für die ökumenische Einsegnung der kernsanierten Sporthalle von Sand. Das Besprengen mit Weihwasser übernahmen dann vier Schüler der Katholischen Grundschule. „Nicht auf Sand, aber in Sand gebaut“, sagte Pater Jean schmunzelnd zum Bauprojekt.

Es gab viel zu feiern für die Sander Bürger, für die Stadtverwaltung, für die Grundschule und den örtlichen Sportverein. Die neue Sporthalle, für knapp 1,8 Millionen Euro entstanden, ist ein wahres Schmuckkästchen, wie der Vorsitzende des Vereins DJK-SSV Ommerborn Sand, Oliver Renneberg, sagte. Noch riecht es nach „neu“, und Taue und Klettersprossen wirken noch nahezu unberührt. Vier Badmintonplätze sind mit Linien markiert, Felder für Handball, Basketball und Volleyball gibt es, zwei Sprossenwände, eine Vierfach-Streckreckanlage, eine Multischaukelanlage, vier Klettertaue und diverse Turngeräte.

Ende der hallenlosen Zeit: In Sand wurde die Einweihung der neuen Sporthalle gefeiert.

Die alte Halle, 44 Jahre alt, war seit langem sanierungsbedürftig gewesen. „Diese Termine möchte man am liebsten jeden Tag haben“, freute sich Bürgermeister Lutz Urbach bei der Einweihung. Jeder Cent sei hier gut investiert. „Kein einziger Meter altes Kabel ist mehr in der Halle. Das ist fast ein Neubau“, erklärte der Bürgermeister und schickte Komplimente an seinen Co-Dezernenten Bernd Martmann und den zuständigen Fachbereichsleiter Dettlef Rockenberg.

Was die Schüler von ihrer neuen Halle halten, hatten sie schon ganz am Anfang gezeigt. „Sport an diesem Ort“ hieß ihr Tanz, den sie vortrugen. Anschließend gab es noch einen „Twist Annabelle“ auf dem neuen Hallenboden. „Mach Sport!“, riefen alle aus Leibeskräften in die Halle.

Die neue Halle

Baukosten: 1,77 Millionen Euro

Zeitplan: Schadstoffsanierung (etwa Ausbau und Beseitigung von asbesthaltigem Dichtungsfugen) ab November 2017, Baubeginn der Sanierung im Februar 2018, Fertigstellung Dezember 2018

Baumaßnahmen:

Energetische Sanierung mit Wärmedämm-Verbundsystem

Zweischalige Verkleidung mit Klinker für widerstandsfähige Oberflächen

Erneuerung sämtlicher Fenster. Einbau einer Spezialverglasung, die Schattenbildung vermeidet

Erneuerung der kompletten Haustechnik: neue Heizung, neue Sanitäranlagen, neue Elektroinstallation und Lüftungsanlage

Verbesserung der Akustik durch den Einbau einer Akustikdecke. Der neue Prallschutz an allen vier Wändender Halle erfüllt ebenfalls Akustikfunktionen

Abdichtung der Fundamentmauern

Reparatur und Abdichtung der Dachfläche

großzügige Überdachung zum Haupteingang und zum Sportplatz

Einbau eines neuen Sportbodens

barrierefreier Zugang auch für Rollstuhlfahrer. Barrierefreier Toiletten,- Wasch- und Duschbereich

Überarbeitung des Brandschutzes

Dass mit Josef Willnecker, Michael Zalfen und Anna-Maria Scheerer plus Lutz Urbach gleich alle haupt- und ehrenamtlichen Bürgermeister zur Stelle waren, kommt in der Kreisstadt auch nicht alle Tage vor. In seinem Dankwort erinnerte Adi Neu, ehemals Ratsmitglied und „Mister Sand“, an Überlegungen vor rund zehn Jahren, die Grundschule am Ort zu schließen. Da sah sich Stadtvertreter Bernd Martmann zur Klarstellung aufgefordert: „Es gibt wirklich keinen Grund zur Sorge, denn sonst hätten wir das hier alles nicht gemacht.“

Ein kleines Festprogramm zur Eröffnung gab es auch noch. Die Fußball-Minis von Ommerborn Sand zeigten ihre Künste, die befreundeten Dürscheder Mellsäckchen kamen für zwei Sessionstänze vorbei, die Kinder der Grundschule stellten die Schwierigkeiten der hallenlosen Schulsportzeit nach und Thomas Cüpper, im Karneval auch als „Klimpermännchen“ mit Akkordeon bekannt, präsentierte zwei mitreißende Ostermann-Krätzjer. Der Einweihungstag, das war allen klar, wird künftig Teil der Sander Dorfhistorie sein.

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Der Sportverein Ommerborn-Sand profitiert

Seit 2015 gab es das gewohnte Sportleben nicht mehr im Stadtteil Sand. Erst wurde die Sporthalle als zentrale Unterkunft für Neuankömmlinge genutzt, danach erfolgte die seit vielen Jahren erwünschte Grundsanierung durch die Stadt. 320 Mitglieder hat der DJK Ommerborn Sand, und wer seit 2015 einen Sportkurs machen wollte, musste auf andere Hallen im Stadtgebiet ausweichen; ebenso die Schüler der Katholischen Grundschule Sand beim Schulsport. Das habe geklappt dank der Großzügigkeit der anderen Vereine, bekräftigte auf der Einweihungsfeier der Vereinsvorsitzende Oliver Renneberg. Zugunsten der Sander hätten die Nachbarvereine auf eigene Hallenzeiten verzichtet.

Die alte Halle war deutlich in die Jahre gekommen. Sie war 1975 errichtet worden und damals die erste moderne Sportstätte im Ortsteil Sand. Auf der Freizeitanlage am Naturrasenplatz sollen künftig noch eine Bocciabahn und ein Kugelstoßring entstehen. Mit dem im Oktober 2016 eingeweihten Rasenplatz und der grundsanierten Sporthalle verfügt Ommerborn Sand über ein modernes Angebot für Schul- und Breitensport. (cbt)