Neue SalzhallenBergisch Gladbach rüstet sich für den ersten Schnee
Bergisch Gladbach – Noch ist die Stadt mitten im Umbau und in der Sanierung ihres Betriebshofs in Obereschbach. Im zweiten Quartal 2021, Stand heute, soll das über vier Jahre laufende Großprojekt abgeschlossen sein. Saniert wird bei laufendem Betrieb. Bei der Stadt wird darauf gehofft, dass vielleicht schon im Jahr 2020 das Projekt abgeschlossen sein könnte.
Einer der wichtigsten Bausteine ist die neue Salzhalle. Sie ist bereis fertiggebaut, rechtzeitig vor den jetzt beginnenden Wintermonaten. Platz für das „weiße Gold“ gibt es reichlich: Bis zu 400 Tonnen Salz können in Obereschbach eingelagert werden. Die ersten Salzlieferungen sind schon angekommen, mit schwerem Gerät haben die Mitarbeiter das Streugut in der neuen Halle aufgetürmt.
15 Streufahrzeuge sind bereit
Mit Hilfe der Raupen sind riesige Salzhalden entstanden, damit die Stadt für „Väterchen Frost“ gewappnet ist. Zwei Einsatzleiter koordinieren die Routen der 15 Streufahrzeuge, zweimal am Tage gibt es frische Informationen zur Wetterlage. Von Obereschbach aus schwärmen die Streu- und Räumfahrzeuge ins gesamte Stadtgebiet aus. Die moderne Salzhalle hilft aus Sicht der Stadt, den Einsatz des Winterdienstes zu optimieren. Wichtig ist auch, dass Baustellenbereich und Winterdienst sich nicht in die Quere kommen.
Viele der Altgebäude hat die Stadt Bensberg in den 1960er-Jahren errichtet, modernen Anforderungen entsprechen sie nicht mehr. Mitauslöser der Baumaßnahme ist auch der ins Rutschen gekommene Talhang Richtung Untereschbach. Er muss gesichert werden, ebenfalls ein Teil des Bauprogramms. Nach Abschluss des Umbaus wird sich das Bild des Betriebshofs deutlich verändert haben. Bis auf eine Fahrzeughalle und eine zweite Halle für den Winterdienst (sie wird umfassend saniert) bleibt kein Stein auf dem anderen.
Die Rohbauten sind mittlerweile abgeschlossen, die neuen Versorgungsleitungen verlegt. Was noch aussteht, ist der Ausbau von Sanitär/Heizung und Elektro. Wird der Betriebshof-Umbau im kommenden oder Anfang des übernächsten Jahres abgeschlossen sein, werden das Verwaltungsgebäude neu entstanden sein, der Sozialtrakt, die Werkstatträume, die Waschhalle für die Fahrzeuge und ein Salzsilo. Die Salzhalle, die schon fertiggestellt werden konnte, ist dabei ein Baustein von vielen.
Finanziellen Rahmen nicht überschreiten
Über 50 unterschiedliche Gewerke müssen auf der Baustelle wie Zahnräder ineinander laufen, zu allen europaweiten Ausschreiben muss es Angebote geben, die den finanziell gesteckten Rahmen nicht überschreiten. Höhere Honorare für Fachplaner, die externe Beauftragung der Projektbegleitung und die schwierige Marktsituation für Ausschreibungsergebnisse hatten in den vergangenen Monaten zu Mehrkosten gesorgt. Bei Umbaustart im Herbst 2017 hatte die Stadt mit Ausgaben von etwa 8 Millionen Euro kalkuliert; eine Schätzung mit geringer Kostensicherheit.
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Nach der jüngsten Mitteilung für die Politiker im Umweltausschuss wird das Großprojekt mit 14,2 Millionen Euro beziffert. Neben „unvorhergesehenen Nachträgen“ bei den Gewerken seien die eingegangenen Angebote „über den Kostenberechnungen der Fachplaner geblieben“, berichten die städtischen Planer. Teilweise hätten Ausschreibungen aufgrund Unwirtschaftlichkeit aufgehoben werden müssen, was zu Verzögerungen im Gesamtablauf geführt habe.
Der zu Projektstart gehandelte Fertigstellungstermin im ersten Quartal 2019 ist deshalb seit längerem Makulatur. 2020 oder im zweiten Quartal 2021 soll die Operation am offenen Bauhof-Herzen abgeschlossen sein. Aus Platzgründen hatte die Stadt die Grünflächenpflege vom Betriebshof zum Lübbe-Haus in Heidkamp verlagert, der Wertstoffhof ist in der Zwischenzeit neu am Refrather Weg angesiedelt worden.