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KulturNeue Theatergruppe in Bergisch Gladbach bringt Kriminalkomödie auf die Bühne

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Schauspielerinnen in Nonnenkostümen machen ratlose Gesten.

Die Nonnen in der neuen Kriminalkomödie der Gruppe Frei-Tag aus Bergisch Gladbach brauchen dringend Hilfe von oben.

Die zeitgenössische Komödie „Guns 'n' Nuns“, Pistolen und Nonnen, verspricht beste Unterhaltung. Ein Besuch bei der Probe.

Mit der Kriminalkomödie „Guns 'n‘ Nuns“ (auf Deutsch etwa: Pistolen und Nonnen) treten die Theatermacher von der Gruppe Frei-Tag ins Rampenlicht. Die neue Theatergruppe ist aus dem Theater Welten Erschaffen (TWE) hervorgegangen, das sich Anfang des Jahres von der Bühne verabschiedet hat. Das TWE existiert aber weiter als Verein, unter dessen Dach die Gruppe Frei-Tag aktiv ist.

In der neuen Formation sind bereits bekannte Gesichter aus dem TWE und viele neue Amateurtheater-Begeisterte aktiv. Zu den Altgedienten aus dem TWE gehört Norbert Bonn, der nun Regie führt. „Ich wollte das immer schon, weil es meine Leidenschaft ist“, erklärt er.

Zusammenarbeit zwischen allen Altersgruppen

Mit den Theater-Erprobten und den neuen Gesichtern kommen in der Gruppe auch die Generationen zusammen, Jüngere und Ältere, was nach Aussage der Beteiligten gut funktioniert. Norbert Bonn lobt die Dynamik und das gestiegene „Energielevel“, das sich durch die Jüngeren ergebe. Lea Miaskowski, eine der neu Hinzugekommenen, findet wiederum beachtlich, was die altgedienten Gruppenmitglieder auf die Beine gestellt haben: „Da liegt die Latte schon sehr hoch.“ Auf jeden Fall sei die Zusammenarbeit zwischen den Altersgruppen „erfrischend“ und „bereichernd“.

Mit der Auswahl des Stücks von Kai Hinkelmann zeigt die Gruppe Frei-Tag auch eine eigene, neue Handschrift. Die zeitgenössische Komödie verspricht beste Unterhaltung, das zeigt sich auch beim Probenbesuch. In dem Stück treffen Nonnen und Bankräuber zusammen – die Gangster wollen sich nach einem gescheiterten Raub im Kloster verstecken. Dort übergeben sich überraschende neue Konstellationen – unter den Nonnen gibt es durchaus Konflikte, insbesondere mit der Oberin, und auch die Bankräuber sind sich nicht immer einig.

In ihren Kostümen als Nonnen, Polizisten und Bankräubern blicken die Schauspieler in die Kamera.

Das Ensemble von Frei-Tag aus Bergisch Gladbach hat viel Spaß. Im September gibt es drei Aufführungen im Theas-Theater.

Gleich zu Beginn verkündet die strenge Oberin (Meli Zimmer), dass eine Schwester wegen einer Affäre mit einem männlichen Mitarbeiter das Kloster verlassen musste, dabei drückt sie ihre Abscheu mit dem Ausruf „Mannsvolk!“ aus. Doch mit den Gangstern stehen die nächsten Männer in den Startlöchern. Auch bei den Mahlzeiten im Kloster setzt die Oberin auf Askese, was bei den übrigen Schwestern auch nicht gut ankommt.

Unterdessen tragen auch die Bankräuber ihre Rivalitäten aus: „Irgendjemand hat uns verpfiffen“, zeigt sich Gangsterboss Jack (Dietmar Siewering) stocksauer. Dass Jung-Gangster Luigi (Jannik Wagner) seinen eigenen Kopf hat, ist nicht gerade nach seinem Geschmack, weshalb der weitere Gangster Nick (Manfred Bonn) den Boss mit Blick auf Luigi alle paar Minuten fragt: „Soll ich ihn abmurksen?“ Da hat der Autor offensichtlich seine Lust an Komik ausgelebt, und das Publikum darf sich eine Weile schlicht amüsieren.

Die Premiere von „Guns ‚n‘ Nuns“ ist am Samstag, 14. September, 20 Uhr, im Theas-Theater zu sehen. Weitere Aufführungen folgen dort am Samstag, 21. September, 20 Uhr, und am Sonntag, 22. September, 18 Uhr. Karten zu 15 Euro, ermäßigt zehn Euro, sind beim Theas-Theater unter (02202) 92 76 50 15 oder kontakt@theas.de zu reservieren.