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Stadt beteiligt sichGladbach plant neue Entsorgungsanlage für Klärschlamm

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Die Kläranlage Beningsfeld in Bergisch Gladbach-Refrath

Bergisch Gladbach – Bergisch Gladbach. Die Stadt Bergisch Gladbach ist bekanntlich an vielen Dingen beteiligt. Der bunte Strauß an Anteilen reicht von der Belkaw und der Bädergesellschaft bis zum Bürgerhaus Bergischer Löwe und der Rheinisch-Bergischen Siedlungsgesellschaft. Damit sind die meisten Dinge der Daseinsvorsorge abgedeckt. Einschließlich der kulturellen Bedürfnisse, kann man hinzusetzen.

Stadt Bergisch Gladbach erwirbt Anteile

Neuerdings gibt es eine weitere Beteiligung. Dabei geht es um die Reste vom Rest. Das Allerletzte sozusagen. Also den Klärschlamm und dessen Verwertung. Die Beteiligung der Stadt ist nicht sehr groß, aber strategisch enorm wichtig und mittlerweile notariell abgesegnet. Ohne sie müsste mit enormen Aufwand nach einer Lösung gesucht werden.

Seit dem 20. August letzten Jahres ist die Stadt Bergisch Gladbach stolzer Miteigentümer an der Klärschlammverwertung Buchenhofen GmbH, in Wuppertal an einem Hauptstandort des Wupperverbands angesiedelt. 3,37 Prozent vom Stammkapital der Gesellschaft (66000 Euro) sind dies, und die Bergisch Gladbacher sind in ziemlich illusterer und ziemlich einmaliger Runde.

Ahlen ist auch Partner

Der Wupperverband, Anstoßgeber der im Sommer 2019 gegründeten GmbH, hält als Platzhirsch mit 23,15 Prozent die meisten Anteile. Die Großstadt Düsseldorf (10,74 Prozent) und dessen Entwässerungsbetrieb (14,52) sind stark vertreten, weitere Anteile halten die Stadt Münster in Westfalen (11,36) sowie die Kommunen Warendorf (1,37) Oelde (1,2), Ahlen (2,1) sowie Telgte mit den Kleingemeinden Everswinkel, Ostbevern und Beelen (1,68).

Auch der Aggerverband hat sich mit 12,63 Prozent eingebracht. Die großen und kleinen Partner setzen auf Entsorgungssicherheit. Denn es muss eine neue, modernere Anlage zur Verwertung des Klärschlamms gebaut werden. Ab 2029 dürfen die Restrückstände nach herkömmlicher Methode nicht mehr verbrannt werden.

Mit neuer Technik soll der wichtige Rohstoff Phosphor zurückgewonnen werden, eine besondere Art des Recycelns ist dafür erforderlich. Und dafür soll in Wuppertal, in Buchenhofen, neugebaut werden. Die bisherige Anlage wird gegen eine moderne getauscht, das Verwertungsvolumen um etwa 50 Prozent erhöht, dies ist vom Land bereits genehmigt.

Betrieb der neuen Entsorgungsanlage ab 2028

47.500 Tonnen Trockenmasse sollen dann ab 2028 jährlich verwertet werden, was die Bergisch-Rheinisch-Westfälische Kooperation zu einer der großen im Lande macht. Denn auch die meisten anderen Kommunen setzen auf Partnerschaft, um die Herausforderungen anzugehen. Köln, Bonn, Pulheim, Eitorf, Königswinter und Hennef sind in einer weiteren neuen Gesellschaft zusammengeschlossen (Klärschlammkooperation Pool GmbH), über deren Beitritt auch die Gladbacher kurzzeitig mal nachgedacht hatten.

In Köln-Merkenich könnte für diese Kommunen eine neue Verwertungsanlage entstehen, berichtet die NRW-Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Bündnisgrünen zur Entsorgungsfrage.An Rur und Eifel, berichtet des Landesregierung weiter, werde noch nach einem strategischen Partner für den Bau einer neuen Anlage gesucht.

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Die Gladbacher sind da schon einen Schritt weiter: Sie haben viele Partner, und gebaut werden soll gemeinsam. Und das Problem mit dem Klärschlamm wären die Gladbacher dann auch los.