Das Evangelische Krankenhaus plant im Gladbacher Zillertal den Bau einer Seniorenheims und Parkhauses.
StadtmitteGladbacher Krankenhaus plant Seniorenheim und Parkhaus
Planungen in der Stadtmitte brauchen viel Zeit. Daran haben sich die Gladbacher mittlerweile gewöhnt. Wer sich an die planerischen Abläufe für die Rhein-Berg Galerie erinnert, vor 15 und mehr Jahren, kommt schnell auf ein halbes Jahrzehnt an Vorlaufzeit.
Auch am anderen Ende der Stadtmitte, an der Einmündung der Odenthaler Straße in die Hauptstraße und auf den angrenzenden Grundstücken, wird seit langem geplant. Dort geht es um die Nutzung des Geländes an der denkmalgeschützten Kalkofenanlage „Zillertal“, ehemals auch als Standort der Feuerwache Stadtmitte bekannt.
Verfahren seit 2021
Auch wenn mancher Gladbacher, manche Gladbacherin die Planungen nach längerem Stillstand nicht mehr präsent hat: An eben dieser Stelle geht es jetzt in der Tat weiter. Frühzeitige Bürgerbeteiligungen fanden 2021 und nochmals 2023 statt.
Nach der einstimmigen Entscheidung im jüngsten Gladbacher Planungsausschuss steht in Bälde die rechtlich erforderlich „Offenlage“ des Bebauungsplans an: Binnen vier Wochen haben dann alle Bürger die Gelegenheit für Einwände und Hinweise, ebenso die „Träger Öffentlicher Belange“, also andere Fachbehörden und Naturschutzverbände.
Geplant wird auf rund 28 500 Quadratmetern Fläche. Das ist neben dem alten Güterbahnhof die größte Freifläche im Innenstadtbereich. Eigentümer der Flächen ist das Evangelische Krankenhaus (EVK), das dort zwei wegweisende Projekte verwirklichen möchte: ein neues Parkhaus und ein weiteres Seniorenpflegeheim. Vier-bis fünfgeschossig soll diese Parkeinrichtung werden, die das bestehende Parkhaus erweitert.
Keine Reha
Bisherige Mitarbeiterparkplätze am Steinbruch sollen dafür entfallen. In Sachen Seniorenpflegeeinrichtung sind seit diesem Frühjahr die entsprechenden Weichen gestellt am Krankenhaus. Zwischenzeitlich machte das EVK mit dem geplanten Bau eines großen Reha-Gebäudes auf dem Gelände von sich reden.
Nun strebt man am Krankenhaus wieder die ursprüngliche Idee an: eine groß angelegte Pflegeeinrichtung. Geplant wird ein Gebäude mit fünf Vollgeschossen, das die Wohn- und Pflegeangebote am Quirlsberg deutlich erweitert.
Um heutzutage einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten, ist das EVK als Träger auf solch eine große Einrichtung angewiesen; auch wird der Bedarf an Pflegeplätzen grundsätzlich stark steigen. Kiosk, Cafeteria oder Friseur sind laut Planung dort auch möglich als Angebot für die Bewohner und deren Besucher.
Erhalt des Denkmals
Bei allen Umwälzungen in der direkten Nachbarschaft: Die mindestens seit dem Jahre 1875 dort nachweisbaren Kalköfen, auch mit einem Bodendenkmal, bleiben erhalten. Die Planenden blicken auch auf die Flächen drumherum, insbesondere zu den Häusern im Bestand. Dabei geht es auch um den Verkehr, um die Gestaltung eines möglichst geschmeidigen Verkehrsraums für Fahrzeuge, für Radfahrer und Passanten.
Immer mal wieder zirkulierte die Idee, eine historische Mauer am Kulturhaus Zanders (Hauptstraße 267-269) einige Meter rückwärtig zu versetzen. Hier aber schieben die Denkmalschützer weiterhin einen Riegel vor: Diese Mauer gehört zum denkmalgeschützten Gebäude, nichts zu machen.
Nach aktuellen Planungen bleibt auch die Gaststätte Quirl's mit Nachbargebäude (Hauptstraße 264 und 266) erhalten. Drei südlich angrenzende Häuser, darunter auch das als erhaltenswert eingestufte und mit Bestandsschutz versehene Haus Hauptstraße 278, sollen hingegen einem markanten, mehrgeschossigen Eckgebäude weichen. Die Interessen des Fuß- und Radverkehrs bewerten die städtischen Planer an dieser Stelle höher als die des Gebäudeerhalts.
Die Einfahrt zu den Einrichtungen auf dem Kalkofen-Gelände wird nur über die Hauptstraße von Westen aus möglich sein, die Ausfahrt in die Hauptstraße nach Osten. Für das Parkhaus soll die Einfahrt über die Ferrenbergstraße erfolgen, die Ausfahrt über die Hauptstraße in Richtung Osten.