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Besserer ZugangBergisch Gladbacher Metallbauerin will junge Frauen fürs Handwerk begeistern

Lesezeit 3 Minuten
Bella Meier liegt auf einem Gerüst und schweißt ein Geländer zusammen.

Bella Meier ist Schweißerin und arbeitet auf Baustellen oder in der Werkstatt.

Die 20-Jährige habe nur gute Erfahrungen auf Baustellen oder in der Werkstatt gemacht.

Wenn sie am Werk ist, fliegen die Funken: Bella Meier arbeitet in einer Männer-Branche und möchte andere Frauen dazu ermutigen, dies ebenso zu tun. Die 20-Jährige ist Metallbauerin in Bergisch Gladbach und hat vor kurzem ihre Ausbildung bei Metallbau Jacobs beendet.

Bella Meier steht in einer Werkstatt.

Bella Meier schweißt die Handgriffe zusammen, bevor sie weiter verarbeitet werden.

Sie habe nach der Schule schon immer etwas Handwerkliches machen und nicht den ganzen Tag im Büro rumsitzen wollen: „Ich brauche Bewegung. Und es ist cool, dass man am Ende des Tages sieht, was man geleistet hat“, sagt sie.

Männer freuen sich immer, wenn sie eine Frau auf der Baustelle sehen.
Bella Meier, Metallbauerin

In der Männerbranche habe sie sich zwar beweisen müssen, aber schlechte Erfahrungen habe sie nie gemacht – im Gegenteil: „Die Männer freuen sich immer, wenn sie eine Frau in der Werkstatt oder auf der Baustelle sehen. Sie haben sich sehr bemüht, mir alles zu zeigen und mir zu helfen“, sagt sie. Besonders wenn sie schwere Materialien schleppen musste, wollten ihr die Kollegen schnell zur Hand gehen.

In ihrem Job lässt Bella Meier die Funken fliegen.

In ihrem Job lässt Bella Meier die Funken fliegen.

Sie habe erst zeigen müssen, dass sie das auch selbst kann: „Ich bin auch stark und möchte noch stärker werden“, erklärt sie. Früher habe sie noch etwas Kraftsport gemacht, aber durch den Beruf kämen die Muskeln von ganz alleine „und abends bin ich immer super müde von dem Tag. Der Job ist schon anstrengend“, sagt sie. Es sei aber keine Voraussetzung, besonders stark zu sein. Es gebe eigentlich überall Deckenkräne. „Man muss nur Spaß an dem Beruf haben und das machen wollen“, sagt die Bergisch Gladbacherin.

Bergisch Gladbacherin braucht ruhige Hand für ihren Beruf

Meier habe sich auf Schweißarbeiten mit Edelstahl spezialisiert. Wenn für ein Gebäude beispielsweise Handläufe gebraucht werden, schweiße sie die Einzelteile zusammen und poliere sie anschließend. „Dafür braucht man schon eine ruhige Hand, da man am Ende keine Übergänge sehen darf“, erklärt sie.

Gerade Frauen seien bei diesen Arbeiten meist präziser, als Männer. Nur seien sie in dem Bereich noch unterrepräsentiert. „Ich glaube, junge Mädels sind eingeschüchtert von der Vorstellung auf einer Baustelle zu arbeiten. Aber Handwerker sind alle super lieb“, findet sie. Vor kurzem habe sie ihr erstes eigenes Projekt übernommen und hätte dafür eine Woche in Leverkusen auf einer Baustelle gearbeitet. „Ich habe ein Geländer komplett alleine verschweißt und poliert. Das war toll“, sagt sie. Besonders an der Arbeit auf Baustellen sei auch die Teamarbeit. „Man muss sich aufeinander verlassen“, erklärt sie.

Für viele junge Frauen würden eine Ausbildung im Handwerk gar nicht erst in Betracht ziehen. Das sei sehr schade. Um das zu ändern, könnte man Werkstätten in Schulen integrieren und so auch Schülerinnen ans Handwerk heranführen. „Vielleicht bemerken sie dann, dass ihnen die Arbeit auch Spaß macht und überlegen, etwas in der Art auch beruflich zu machen“, sagt Meier. Man könne auch Frauen aus dem Handwerk in Schulen einladen, um über den Beruf zu berichten. „Dann sehen sie, dass es nicht nur was für Männer ist“, sagt sie.

Und wenn Mädchen sich fragen, ob der Bereich etwas für sie ist, könnten sie einfach mal ein Praktikum machen. Da bekäme man schon gute Einblicke. So habe Meier es selbst auch gemacht. Ihre Cousine sei ebenfalls Metallbauerin und durch sie sei sie an einen Praktikumsplatz gekommen: „Da habe ich auch schon gemerkt, dass ich am liebsten schweiße.“