Von den 42 Mitarbeitenden der Müllabfuhr-Abteilung sind nach Auskunft der Stadt Bergisch Gladbach aktuell 14 nicht im Einsatz.
MüllabfuhrIn Bergisch Gladbach ist jeder vierte Müllwerker erkrankt – sechs Müllautos kaputt
Die aktuellen Personalausfälle bei der städtischen Müllabfuhr sind größer als bislang gedacht. Das hat eine Nachfrage dieser Redaktion bei der Stadtverwaltung ergeben. Von den 42 Mitarbeitern der Abteilung sind nach Auskunft der Stadt aktuell 14 nicht im Einsatz, davon 11 wegen Krankheit. Mehr als jeder Vierter liegt also wegen Krankheit flach.
Damit liegt die Krankheitsquote bei etwas über 25 Prozent (exakt: 26,2 Prozent). Das ist weit über dem Mittelwert in deutschen Unternehmen, ihn geben die gesetzlichen Krankenkassen meist mit vier bis fünf Prozent an.
Herbst und Winter körperlich belastende Monate
Die Arbeit bei Wind, Wetter und Kälte auf den Müllfahrzeugen sei für die Mitarbeitenden oft körperlich belastend, gerade mit der kalten Jahreszeit komme es zu deutlich vermehrten Krankheitsausfällen, erklärt die Stadt die Situation. Gerade im Herbst und Winter gebe es aber auch in vielen anderen Bereich deutlich höhere Krankenstände.
Das sei also kein Problem nur der Müllwerker. Nach wie vor ist der Abfallwirtschaftsbetrieb zuversichtlich, die Ausfälle bei der Laub- und Reisigabfuhr bis zum Wochenende aufzuholen.
Aufgeplatzte Säcke in Bergisch Gladbach
Viele der Säcke sind seit dem Regen und Schnee, der seit Wochenanfang niederging, allerdings aufgeweicht und schwer geworden. Weil die Säcke aus Papier sind, widerstehen sie Feuchtigkeit nicht und platzen auf. Viele aufgeplatzte Säcke waren bereits am Mittwoch entlang der Gladbacher Straßen zu sehen.
Weitere Ausfälle größerer Natur seien bei der Müllabfuhr bislang aber nicht zu verzeichnen gewesen. Am Dienstag, also vorgestern, sei im Stadtgebiet lediglich die Abfuhr von Papier- und Restmüll betroffen gewesen. „Was aber innerhalb der normalen Toleranzen lag und am Folgetag in wenigen Stunden nachgefahren wurde.“
Müllabfuhr Bergisch Gladbach: „Chaostage“ im Sommer 2023
Die Kollegen der Abfallwirtschaft würden aufgrund der Situation verstärkt Schichten fahren. Grundsätzlich, so die Stadt, habe sich die personelle Situation im Abfallbereich aber entspannt. Nicht gerne wollen die Müllwerker an die „Chaostage“ im Sommer 2023 erinnert werden, als über Wochen wegen Krankheit Mülltonnen am Straßenrand stehen blieben.
Zu viele Erkrankungen und zu wenige Mitarbeitende, diese Mischung hatte seinerzeit nahezu zum Erliegen der Müllabfuhr geführt. Nun meldet die Stadt, dass sich die Personalsituation deutlich entspannt habe. „Es gibt praktisch keine offenen Stellen.“ Was andererseits bedeutet: Auch bei Einsatz sämischer Mitarbeitenden kann es zu Ausfällen kommen.
Sechs Müllautos aktuell kaputt
Dass parallel auch Müllfahrzeuge defekt sind, hat laut Stadt die Sorgen bei der Laubabfuhr verstärkt. 16 Fahrzeuge gibt es im Fuhrpark, sechs sind aktuell nicht einsatzbereit und stehen in der Kfz-Werkstatt der Stadt; eine außergewöhnlich hohe Quote (37,5 Prozent). Statt mit 16 Fahrzeugen Mülltonnen und Laubsäcke einzuholen, sind es derzeit nur zehn. „Die aktuelle Häufung der Fahrzeugausfälle ist ein unglücklicher Zufall“, erklärt die Stadt.
Es sei selbstverständlich, dass diese durch die eigene Werkstatt regelmäßig gewartet würden. Dies schütze aber nicht davor, dass Fahrzeuge immer wieder ausfielen. Entscheidend für die problematische Situation sei der intensive Betrieb und das Alter der Großfahrzeuge.
Eine persönliche Information der Gladbacher Haushalte ist nach Angaben der Stadt nicht vorgesehen. Die Ausfälle beträfen ja im Wesentlichen nur Laub und Reisig.