Ausgerechnet jetzt, ausgerechnet im Herbst, wird sich manche Bergisch Gladbacherin, mancher Bergisch Gladbacher denken. Bei der städtischen Abfuhr von Laub und Reisig kommt es flächendeckend zu personellen Engpässen im Stadtgebiet. Nicht nur Mitarbeiter fehlen: Auch Fahrzeuge sind laut Stadt defekt. Betroffen sind Gladbacher Haushalte, die in diesen Tagen nach vorheriger Anmeldung Säcke mit Reisig und Laub an die Straße gestellt haben und auf Abholung warten.

Man muss sich ein wenig gedulden: Die meist prall gefüllten Säcke werden nach Information der Stadt verspätete abgeholt, bis zum Ende dieser Woche wollen die Müllwerker den Stau wieder aufholen, so die Hoffnung.

Das ist ein Deja-vu-Erlebnis. Schon 2023 gab es Störungen bei der Gladbacher Müllabfuhr. Damals waren es die Restmülltonnen, die im Sommer über Wochen stehen blieben. Kranke Mitarbeiter, Urlaubszeiten, schon geriet der Abfuhrplan in Schieflage. Im Ausschuss musste Abfall-Chef David Zenz Rede und Antwort stehen.

Bergisch Gladbachs Müllabfuhr leiht sich Personal

Erst ein Personaldienstleister konnte mit seinen „eingekauften“ Mitarbeitern die heftigsten Probleme abfedern. Und nun hakt es erneut bei der Müllabfuhr. „Der Abfallwirtschaftsbetrieb wird alle betroffenen Bezirke schnellstmöglich nachfahren“, heißt es in er kurzen Mitteilung der Verwaltung, viereinhalb Zeilen lang und am Dienstagmorgen verschickt.

Dass es dann noch bei den Abfallfahrzeugen der Stadt technische Störungen gab, macht das Desaster vollständig. Ohne Mitarbeiter und ohne Fahrzeuge: Die November-Termine für die Abfuhr von Laub und Reisig mussten vom Abfallwirtschaftsbetrieb kurzfristig verschoben werden.

Zum Hintergrund der Verspätung: Die Laubsammler der Stadt sind zwischen Oktober und Dezember immer nur in einer Woche je Monat komprimiert im Stadtgebiet unterwegs. Abgeholt wird nur nach vorheriger Anmeldung, das Stadtgebiet ist zehn Bezirke eingeteilt, 1a und 1b, 2a und 2b und so weiter. Die Oktobersammlung verlief offenbar noch ohne Engpässe und technische Schwierigkeiten.

Bergisch Gladbacher Müllabfuhr hat seit November Probleme

Im November dann nicht: In der Woche vom 11. bis 15. November (Montag bis Freitag) sollten stadtweit die Säcke mit den Blättern abgeholt werden. Dazu ist es dann nicht mehr gekommen. Die Laubsäcke blieben stehen. Bürger waren stark verunsichert und fragten beim Abfallwirtschaftsbetrieb nach. Vier Tage nach dem letzten offiziellen Abfuhrtermin dann die Mitteilung mit Erklärung der Situation und dem Hinweis auf die Verspätung.

Bis zu einer Woche und länger sind demnach die Säcke am Straßenrand stehengeblieben, nicht jeder Betroffenen hat dafür Verständnis. Von einer Krise beim Abfallwirtschaftsbetrieb will man bei der Stadt nicht sprechen, wohl weil es nur die Laubabfuhr im Herbst betrifft. Allerdings meldet der Abfallwirtschaftsbetrieb zuletzt ach den Ausfall bei der Mobilen Schadstoffsammlung, ebenfalls aufgrund personeller Engpässe.

Sorge um Zustand der Bergisch Gladbacher Müllabfuhr

Das Problem könnte also tiefer liegen. Und November ist nicht der klassische Urlaubsmonat, was auf sehr hohe Krankheitsausfälle hindeuten könnte. Im Sommer 2023 standen volle Mülltonnen wochenlang am Straßenrand, viele Bürger machte sich große Sorgen um den Zustand der städtischen Müllabfuhr. Leiharbeiter retteten die Situation, auch der Einsatz eines ausgeliehenen Müllsammelfahrzeugs half.

Erst als Rückkehrer aus Krankheit und Urlaub wieder am Arbeitsplatz erschienen, lief es halbwegs geschmeidig bei der Müllabfuhr. Damals gab es persönliche Dankesworte von Bürgermeister Frank Stein für jene Kollegen, die die entstandenen Personallücken zu füllen versuchten. Aus der Verwaltung wurde hoch und heilig geschworen, dass es künftig zu keinen Engpässen beim Personal mehr kommen werde.

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Von

Claus Boelen-Theile

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Übrigens: Ab dem 9. Dezember soll die Laub- und Reisigsammlung in ihre dritte und letzte Abfuhrwoche gehen. Ob dann alles glatt geht, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. laub@awb-gl.de