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AktionGeschäfte in Bergisch Gladbach öffnen ihre WCs für Passanten

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist das rote Logo der Netten Toilette, das in einem Schaufenster steht.

Wenn man mal muss, gibt es jetzt in Bergisch Gladbach die „Nette Toilette“.

Die „Nette Toilette“ gibt es ab sofort an neun Standorten in Bergisch Gladbach. Stadt zahlt Betrieben einen Zuschuss.

Die Stadt geht in die Toiletten-Offensive: An neun Standorten im Stadtgebiet gibt es ab sofort die „nette Toilette“. Dabei stellen Besitzer von Restaurants, Cafés und Betrieben ihre Sanitärräumlichkeiten kostenlos zur Verfügung – ganz offiziell auch für Nicht-Kunden. Als Gegenleistung erhalten sie von der Stadt eine Entschädigung in Form eines Zuschusses zu den Reinigungskosten.

In der Stadt besteht definitiv Handlungsbedarf: In der Innenstadt etwa gibt es genau zwei öffentliche Toilettenanlagen, am Busbahnhof und am Café des Bürgerhauses Bergischer Löwe. In Bensberg befindet ein öffentliches Örtchen an der Schloßstraße. Zuletzt hatte ein Antrag der CDU die Problematik aufgegriffen.

Neun Betriebe in Bergisch Gladbach machen mit

Jeder, der in der Stadt beim Einkaufsbummel mit voller Blase unterwegs ist, kennt die Not. Mit dem Projekt „Nette Toilette“ will deshalb die Stadt gegensteuern. Keine Verlegenheitskäufe mehr. Kein geduckter Schleichgang entlang der Ladentheke. Keine abgezählten 50-Cent-Stücke für den Wirt.

Neun Gastronome, Einzelhändler und Betriebe konnten gewonnen werden, sich an der Aktion zu beteiligen. Die Standorte sind: Rheinisches Gelenkzentrum (Nußbaumer Straße 25), Himmel un Äd Begegnungsstätte (Altenberger-Dom-Straße 125), Haus Hardt (Hardt 44), Gelateria La Luna (Vürfelser Kaule 34), das Bistro am Schloss (Schloßstraße 64), Café Extrablatt (Hauptstraße 164) sowie gleich drei Standorte des Vereins Die Kette (Paffrather Straße 70, Hauptstraße 164b und Paffrather Straße 48).

Ausgesucht und bewertet hat die Stadtverwaltung die Betriebe nach den Kriterien Barrierefreiheit, Lage und Abstände zueinander, Öffnungszeiten sowie Reinigungsintervallen und jüngste Sanierung.

Wie hoch der Zuschuss ist, dazu macht die Stadt keine Angaben

Wie hoch die Aufwandsentschädigung ist, die Stadt den Geschäftsinhabern zahlt, dazu macht die Verwaltung keine Angaben. In der Pressemitteilung heißt es lediglich: Der Betrag sei vertraglich geregelt.

Aber es muss sich für die Stadt wohl rechnen im Vergleich zur Investition in den Bau von öffentlichen Anlagen. Die teilnehmenden Geschäfte wird es freuen, dass sie jetzt einen Zuschuss der Stadt bekommen – für eine Geste, die bisher für sie auch ohne Gegenwert selbstverständlich war. Schließlich können sie hoffen, dass die Leute später noch einmal zum Einkaufen wiederkommen.

Erkennbar sind die Betriebe, die mitmachen, durch das rote „Nette-Toilette-Logo“ an ihrer Tür. Zu finden sind die Standorte im Internet. Dort ist auch eine neue Karte hinterlegt, berichtet die Gladbacher Stadtverwaltung, auf der alle Toiletten, auch die öffentlichen Anlagen, eingezeichnet sind. Ebenso ist zu erkennen, ob die Toilette behindertengerecht ist und ob es eine Wickelmöglichkeit gibt.