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UnterbringungContainerdorf Lückerath wird ausgebaut – Gladbacher Notunterkünfte am Limit

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Carpark Bensberg Wohncontainer für Flüchtlinge.

Die Stadt Bergisch Gladbach baut das Containerdorf in Lückerath weiter zu einem Wohnort für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aus. (Symbolbild)

1500 Ukrainer sind inzwischen in Bergisch Gladbach angekommen. 505 leben in städtischen Unterkünften.

„Noch sind Plätze verfügbar“, sagt Beigeordneter Ragnar Migenda, als in in der Sitzung des Sozialausschusses am Donnerstagabend die aktuellen Zahlen zur Unterbringung von Geflüchteten vorgetragen wurden. Wo es hingehe, vermöge er aber nicht zu sagen: „Das ist, wie in die Glaskugel zu gucken.“

Von einer Entwarnung könne keine Rede sein. Niemand wisse, wie sich der Krieg in der Ukraine entwickle. Fast anderthalb Jahre nach Kriegsbeginn zögen immer mehr Männer und Großeltern nach, bestätigt die CDU-Politikerin Bibi Opiela, seit 2015 ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit aktiv.

Im Containerdorf in Lückerath sei zum Beispiel vor kurzem eine 97 Jahre alte Frau eingetroffen. Opiela weist erneut auf die hohe Belastung des Ehrenamts hin. 1500 Ukrainer sind inzwischen in Bergisch Gladbach angekommen. 505 leben in städtischen Unterkünften. Darunter sind 82 Kriegsflüchtlinge, die immer noch in der als Erstanlaufstelle konzipierten Hermann-Löns-Halle in Gronau leben. Die dünnwandigen Kabinen dort mit Stockbetten bieten wenig Privatsphäre.

107 Wohnungen stellen Private für Ukrainer bereit

Wie bereits im April, versichert Migenda: „Wir versuchen, die Halle zeitnah leerzuziehen.“ Zwei Drittel der Ukrainer leben immer noch bei privaten Familien oder haben es inzwischen geschafft, in Wohnungen unterzukommen. Migenda richtet einen Dank an die Rheinisch-Bergische Siedlungsgesellschaft, die für 107 Personen Wohnungen in der Märchensiedlung zur Verfügung gestellt hat: „Die RBS hat das Angebot bis Ende 2024 verlängert.“

Weiteres Standbein: Die Stadt sei aktuell dabei dabei, zusätzliche Module im Container-Dorf in Lückerath aufzustellen. Die maximale Belegung liege dort dann bei 300 Personen. Mit den Bewohnern des benachbarten Wohngebiets habe Migenda deshalb bereits Gespräche geführt. Denn eigentlich ist für das Grundstück eine Nutzung für sportliche Zwecke sowie der Bau einer Kita vorgesehen.

„Kapazitäten am Limit“

Migenda rechnet zudem damit, dass wieder mehr Menschen aus den Krisengebieten des Mittleren Ostens in die Stadt kommen werden. „Wir sind mit unseren Kapazitäten am Limit. Man muss es so sagen, wie es ist.“ Bisher habe die Stadt darauf verzichten können, die Turnhallen zu belegen. „Gerade in den Corona-Jahren hat der Schul- und Vereinssport genug Einbußen hinnehmen müssen.“

Aus Migendas Sicht mache es keinen Sinn, die gerade für viel Geld wieder instandgesetzten Sporthallen erneut zu Wohnquartieren zu machen: „Aber es kann sein, dass wir die Turnhallen brauchen werden, bevor wir entscheiden müssen, Menschen in Zelten unterzubringen.“ Gabriele Rieband, Vorsitzende des Seniorenbeirats, macht sich Sorgen, wie viele Zuwanderer eine Stadt wie Bergisch Gladbach verkraften kann: „Die permanenten Nutzungskonflikte sorgen für Unzufriedenheit in der Bevölkerung und könnten für eine Radikalisierung sorgen“, sagt sie. Eine Lösung hat Migenda nicht parat: „Wir können nur auf die jeweilige Situation reagieren.“