Agger-Sülz-RadwegAltes Eisenbahnviadukt übers Sülztal wird wiederhergestellt
Rhein-Berg – Jahrzehntelang stand sie nur als Torso im Sülztal zwischen Overath, Kürten und Lindlar. Demnächst soll die ehemalige Brücke der 1966 stillgelegten Sülztalbahnstrecke wiederhergestellt werden. Aber nicht für die Eisenbahn, sondern für Radfahrer und Fußgänger.
Im Zuge des rund 115 Kilometer langen Agger-Sülz-Radwegs soll damit eine weitere wichtige Lücke geschlossen werden. Vermessungsarbeiten seien bereits erfolgt, erste Lage- und Höhenpläne lägen vor, berichtete Projektleiterin Judith Heyer von der Kreisverwaltung im Zukunftsausschuss des Kreises.
Agger-Sülz-Radweg
115 Kilometer Strecke umfasst das Projekt laut Kreis, 83 Kilometer bestehen bereits, 18 Kilometer müssen saniert, drei Kilometer aus- und elf Kilometer neu gebaut werden.
Die Finanzierung der Planung und die Ausführung des etwa 1,5 Kilometer langen Lückenschlusses zwischen Overath-Bilstein und -Obersteeg liefen zu 100 Prozent über den Landesbetrieb Straßen.NRW. Auf der Prioritätenliste des Regionalrats der Bezirksregierung Köln rangiere das Projekt, für das zunächst 750 000 Euro veranschlagt seien, aktuell auf Rang sieben.
Weitere Lückenschlüsse beim Agger-Sülz-Radweg
Wie berichtet war die Fortführung des Rad-Geh-Weges auf der ehemaligen Bahntrasse von Lindlarer auf Overather Gebiet im vergangenen Jahr wegen der nicht mehr komplett vorhandenen Brücke zunächst über einen zur Landstraße hinunterführenden neu angelegten Radweg erfolgt. Zurzeit geht’s dann an der L 284 entlang bis Brombach und dann nach Immekeppel weiter.
Mit einer Wiederherstellung der Brücke könnten die Radfahrer auf dem Niveau des ehemaligen Bahndamms das Tal mit der Landstraße und der Sülz überqueren und dann auf der noch herzurichtenden früheren Bahntrasse weiter nach Obersteeg und am dortigen früheren Bahnhofsgebäude vorbei bis zum Ortseingang von Immekeppel abseits der Straße fahren.
Bedeutung der Radwegverbindungen nimmt zu
Der noch stehende Teil der Brücke und die Widerlager der Brücke würden dazu geprüft, so Heyer. Als nächster Schritte stünden Gespräche der Stadt Overath mit den Eigentümern sowie eine Entwurfsplanung für den Bahntrassenradweg und eine Vorplanung des Brückenbauwerks an. Gefördert wurde das Projekt Agger-Sülz-Radweg bereits im Zuge der Regionale 2010, beim aktuellen Strukturförderprogramm Regionale 2025 hat es zurzeit des Status B (Realisierungsreife).
Die Bedeutung solcher Radverkehrsverbindungen habe unterdessen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, erläuterte die Radverkehrswegeplanerin des Kreises, Lara Wagner. Neben Freizeitradfahrern würden sie immer mehr auch von Schülern und Berufspendlern genutzt und dienten so der Nahmobilität. Die zunehmende Verbreitung von Pedelecs stärke die Bereitschaft, aus Rad umzusteigen obendrein.
Kürten strebt Anbindung an Radweg-Projekt an
An einer Zählstelle des Agger-Sülz-Radwegs zwischen Lohmar und Siegburg etwa wurden im vergangenen Jahr mehr als 400 Radfahrer pro Tag registriert worden.
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Ein weiterer Lückenschluss des Agger-Sülz-Radwegs ist wie berichtet zwischen Overath-Untereschbach und Rösrath-Lehmbach geplant. Auch hier laufe die Finanzierung zu 100 Prozent über Straßen NRW, so Judith Heyer vom Kreis. Der etwa 2,6 Kilometer lange Lückenschluss-Abschnitt stehe auf Rang 5 (Abschnitt Rösrath) beziehungsweise 8 (Abschnitt Overath) der Prioritätenliste des Regionalrats. Kostenansatz: 830 000 Euro. Nächste Schritte seien hier der Abschluss einer Planungsvereinbarung zwischen Straßen NRW und Kreis sowie Vorverträge mit Eigentümern.
Über einen Zuweg ist der Agger-Sülz-Radweg bereits mit dem Strunde-Radweg in Gladbach verbunden. Und auch die Gemeinde Kürten strebt wie berichtet eine Anbindung an dieses Radwege-Projekt an.