Opladener ZentrumBahnhofsquartier soll unbedingt gebaut werden
Lesezeit 2 Minuten
Leverkusen – Ist eines der größten Bauprojekte in Leverkusen, das Bahnhofsquartier in Opladen, in Gefahr, nicht verwirklicht zu werden? Die Sorgen macht sich Erhard Schoofs von der Bürgerliste, der das Thema in den Ratsgremien behandeln möchte.
In der Tat hatte der Kölner Investor Momentum Real Estate, der gemeinsam mit dem Aachener Büro kaddawittfeldarchitektur einen Architektenwettbewerb für das Projekt gewonnen hatte, einen Baubeginn für das 100-Millionen-Euro-Vorhaben für das Ende dieses Jahres angekündigt. Zurzeit aber werden die Pläne noch einmal gründlich überarbeitet. Auch soll sich die Unternehmensstruktur der Investoren gründlich ändern. Bleibt das Vorhaben deshalb auf der Strecke und wird gar nicht so umgesetzt wie angeboten, fragt Schoofs.
"Sinnvolles Nachdenken"
Die Gefahr sieht Paul Hebbel nicht. Der frühere Leverkusener Oberbürgermeister (CDU) ist heute Aufsichtsratsvorsitzender der stadteigenen Neue Bahnstadt Opladen GmbH. „Hier gibt es nichts zu skandalisieren“, sagt er beruhigend. „Die Überprüfung und Anpassung der Pläne findet in einem Prozess sinnvollen Nachdenkens statt.“ Die Kölner Investoren seien keinesfalls auf dem Absprung, generierten aber weiteres Kapital für das Vorhaben. Vor allem aber verzögere sich die Umsetzung, weil die gegenwärtige Corona-Pandemie zahlreiche Branchen heftig durcheinander schüttele und eben gerade den Einzelhandel und die Hotellerie enorm treffe.
„Ein Hotel in zwölf Minuten Bahnfahrt von der Messe ist für Messebesucher attraktiv – aber nicht mehr, wenn keine Messe stattfindet.“ So sei über das Konzept eines Hotels mit über 100 Zimmern am Bahnhof Opladen wirklich gründlich auf den Prüfstand zu stellen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies jetzt noch Bestand haben wird.“
Auch im Einzelhandel müsse geprüft werde, welche Sortimente nun beschleunigt in den Internethandel abwandern. „Ein größeres Schuhgeschäft oder den geplanten Elektromarkt im Bahnhofsquartier kann ich mir immer weniger vorstellen“, so Hebbel. „Ein größerer Lebensmittelhandel wird an dieser Stelle aber zweifelsfrei weiterhin gebraucht.“
Sinnvolle Umplanungen hat Hebbel auch an den Ein-und Ausfahrten zur zweistöckigen Tiefgarage mit ihren gut 300 Stellplätzen und den Andienungsbereichen identifiziert. Insgesamt aber sei das aus dem Wettbewerb hervorgegangene Planungskonzept immer noch „ein selten gutes Ergebnis“, dass Laien und Fachwelt gleichermaßen beeindrucke. Dessen Umsetzung in dieser 1-A-Lage sieht Hebbel nicht als gefährdet an. Und ein städtebaulicher Vertrag sichere ab, dass dies auch in der angemessenen Qualität erfolge.
Hebbel rechnet mit einem Baubeginn im nächsten Jahr. Der alte Busbahnhof, der dafür noch weichen muss, soll in jedem Fall bis Jahresende abgerissen sein.