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Vorne Hingucker, hinten SchandfleckWie geht es weiter mit der Opladener Stadthalle?

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Von der einstigen „guten Stube Opladens“ ist nur noch die Fassade zur Straßenseite hin ansehnlich.

Leverkusen – Sie war bis vor einigen Jahren ein zentraler und beliebter Treffpunkt im Stadtteil, Veranstaltungsort für geselliges Treiben, vom Konzert über Hochzeiten bis zum Karneval, die „gute Stube Opladens“. Doch seit ihrem Verkauf an einen privaten Eigentümer im Jahr 2006 verwahrlost die Stadthalle Opladen an der Fürstenbergstraße zusehens. Zwar wurden Pläne für den Umbau zu einem pompösen China-Restaurant vorgestellt. Im August 2013 sollte es eröffnen. Doch seither ist nichts Vorzeigbares entstanden.

Irgendwie Baustelle – der Saal der früheren Stadthalle.

Geschlossene Stadthalle schadet auch dem Opladener Vereinsleben

Container auf dem Parkplatz hinter der Halle und ein Loch in der Rückwand bestimmen das trostlose Bild einer stillgelegten Baustelle, die einstige Parkanlage wirkt ungepflegt. Auch die Homepage des als „Villa Fürstenberg“ geführten Hotels „befindet sich gerade im Aufbau“. Von einer regen Vermietungssituation gibt es keine erkennbare Spur, das war auch schon vor Corona so. Dass seither viele Veranstaltungen auf Raumsuche auswandern mussten – Opladens Karnevalisten beispielsweise seit Jahren nach Bergisch Neukirchen –, hat dem Opladener Vereinsleben nachhaltig geschadet.

Container dekorieren Parkplatz hinter der Halle.

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Bezirksvertretung will offene Fragen zum Umbau geklärt wissen

Die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung II will das Thema, das in Opladen wie eine offene Wunde so schmerzt wie das „Alt Schlebusch“ in Schlebusch oder die City C in Wiesdorf, nun wieder auf die Tagesordnung setzen. Sie will in einer Anfrage von der Stadtverwaltung wissen: „Welche Anträge des Eigentümers liegen für Baumaßnahmen vor, die bislang noch nicht durch die Stadt genehmigt wurden? Falls keine offen sind, wie lange sind die vorliegenden bereits erteilten Genehmigungen noch gültig? Welche Gründe sind der Stadt bekannt, die eine Fortführung der – erkennbar begonnenen – Baumaßnahmen be- oder verhindern?“

Und schließlich: „Welche Möglichkeiten werden von Seiten der Stadt gesehen, den Eigentümer dahin zu bringen, das begonnene Bauvorhaben nunmehr zeitnah fortzusetzen und somit auch dem gesamten Areal wieder den Glanz zu vermitteln, den die Menschen in Leverkusen-Opladen schon so lange vermissen?“

Es herrscht Zerfall, wohin das Auge blickt.

Auf die Antworten werden nicht allein die Opladener gespannt warten. War die Stadthalle doch einmal ein Veranstaltungsort, der über die Stadtgrenzen hinaus die Menschen anzog. Auch wenn dies nun gut ein Jahrzehnt her ist.