OpladenRheinische Akademie für Pflege und Gesundheit startet neue Ausbildung
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Geschäftsführer Peter Neurohr (l) mit den Auszubildenden in der Bahnstadtchaussee.
Copyright: Ralf Krieger
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Leverkusen – Karine de Castro Gomes kommt aus einer kleinen Stadt in Brasilien, die nur vom Tourismus lebt. „Das wollte ich nicht machen, also bin ich nach Deutschland gekommen, um etwas ganz anderes zu probieren“, sagt die 24-Jährige. Seit zwei Jahren lebt sie in Köln und spricht bereits sehr gut Deutsch. Zunächst hat sie eine Ausbildung in einer Behinderteneinrichtung begonnen, doch da wurden ihre Abschlüsse aus Brasilien nicht anerkannt. Am Montag hat sie gemeinsam mit 23 Mitstreitern den neuen Ausbildungsgang Altenpflege der Rheinischen Akademie für Pflege und Gesundheit mit Sitz in der Neuen Bahnstadt Opladen begonnen. „Ich helfe gerne Menschen“, sagt de Castro Gomes „Egal ob Kindern, Älteren oder Behinderten.“
Gemeinnützige Organisation
Die Ausbildung ist ein Angebot der Rheinischen Akademie für Pflege und Gesundheit, die in diesem Jahr als gemeinnützige Organisation in Leverkusen gegründet wurde. Sie dient als Aus-und Weiterbildungsstätte in Pflegeberufen für deutsche, und vor allem aber auch für ausländische Fachkräfte. Die Auszubildenden des ersten Jahrgangs kommen aus acht verschiedenen Nationen, neben Deutschland und Brasilien sind auch Mazedonien, Botswana, Kamerun, Nigeria, Russland, Indien und China vertreten.
„Auf Grund des Fachkräftemangels muss in Pflegebereich unbedingt mehr ausgebildet werden“, erklärt Geschäftsführer Peter Neurohr. Da es in Deutschland zu wenig Interessenten an dem Beruf gebe, sei es besonders wichtig, auch ausländische Fachkräfte für den deutschen Markt zu qualifizieren. Voraussetzung für die Zulassung zu der Ausbildung ist eine bestandene Deutschprüfung der Stufe B1. „Ohne die bekommt auch kein Ausländer ein Ausbildungsvisum“, erklärt Neurohr. Die Ausbildung dauert drei Jahre. In früheren Ausbildungen im Pflegebereich habe er bereits die Erfahrung gemacht, dass auch kulturelle Unterschiede beachtet werden müssen . So habe er mit einer Gruppe von spanischen Auszubildenden die Erfahrung gemacht, dass diese große Probleme mit Aufgaben im Bereich der Körperpflege oder Toilettenassistenz hatten. „So etwas machen in den südlichen Ländern Familienangehörige, keine Pfleger“, erklärt Neurohr.
Andere Weltanschauung
Oder mit Tunesiern, die eine weibliche Stationsleitung nicht akzeptierten. „Wir haben in dem Lehrplan deswegen vier Wochen für spezielle Schulungen in den Bereichen Sprache, Kultur und religiöse Weltanschauung integriert“, sagt Neurohr. Dennoch stehe die Ausbildung natürlich auch für deutsche Interessenten offen. Die Bewerbungsphase für den nächsten Jahrgang läuft bereits.