Eine LiebeserklärungOpladener bringen drittes Buch über den Stadtteil heraus
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Hans-Erich Hofmann und Willy Borgfeldt haben ihr drittes gemeinsames Opladen-Buch herausgebracht.
Copyright: Britta Berg
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Leverkusen – Hans-Erich Hofmann weiß, was die wichtigste Voraussetzung für so ein Buch ist: Recherche. „Recherche ist alles“, sagt er. Und klingt ernst dabei. Und diesen Ernst sieht man dem Buch, das er nun gemeinsam mit seinem Freund, dem Fotografen Willy Borgfeldt, herausgebracht hat, an: „Leben in Opladen“ ist der dritte Teil einer Reihe von kleinen Bildbänden, mit denen das Duo seinem Stadtteil eine Liebeserklärung in Schrift und Bild macht. Einmal mehr geht es um „eine fotografische Reise“, während der Hofmann und Borgfeldt Menschen aus dem Stadtteil trafen und zu Wort kommen ließen.
Der Fokus dieses Mal liegt auf den Inhabern und Betreibern von Einkaufsläden, Cafés und Restaurants, die sich an früher erinnern oder in der Gegenwart von besonderen Dingen zu berichten wissen. Auf Bewohnern kurioser Häuser. Und generell auf besonderen oder besonders ausgefallenen Orten Opladens. Die Autoren werfen einen Blick ins Heim von Martin Denecke und Yvonne Pfeiffenschneider, die an der Leichlinger Straße 33 leben und im Rahmen ihrer „Offenland“-Stiftung Natur schützen – angefangen daheim: „Wir bekamen Wein aus eigenen Anbau sowie Zitronenkuchen angeboten, in dem Früchte der eigenen Zucht verarbeitet waren“, erzählt Hofmann.
Sie besuchten Heike Noworzyn in ihrer Buchhandlung, die längst nicht mehr nur für Opladener Kultstatus innehat. Sie warfen einen Blick ins Marinanum oder in den Zeitungsladen von Frank und Giuseppina Gothe. Ins Ceramic Zentrum, dessen Betreiber Bernhard Hohns jungen Studenten Ateliers zum Arbeiten anbietet. Sie blicken auf die Historie des ehemaligen Gasthofes Paffrath, der von den Opladenern nur „Café Himmelreich“ genannt wurde und der irgendwann dem heutigen Schreibwarenhandel weichen musste.
Anekdoten und Menschen
Das Berufskolleg Opladen ist ebenso Bestandteil des Buches wie das Café „Wien“, aus dessen Anfangstagen in den 50er Jahren sogar eine recht kurios-makabere Geschichte um einen Suizid überliefert ist, auf die die Autoren eingehen. Und da es in „Leben in Opladen“ auch um einen laut Hofmann „kulturelle“ Reise geht, ließen sie auch die Verantwortlichen des Jungen Theaters, des Künstlerbunkers oder des Scala-Clubs an der Uhlandstraße zu Wort und vor die Kamera kommen: Das Junge Theater brachte schon viele heute professionelle Schauspieler hervor. Im Künstlerbunker betreiben mehrere Generationen von Kreativen ihre Ateliers. Und das „Scala“ mauserte sich über die Jahre zu einem Laden, in dem nationale wie internationale Künstler gerne auftreten.
Zwei Jahre habe die Arbeit an diesem neuerlichen, dritten Band der Opladen-Reihe gedauert, sagt Borgfeldt. „Und diese Zeit braucht man auch, denn: Wir mussten mit manch einem Gesprächspartner mehrfach reden, um wirklich alle Informationen und Anekdoten zu bekommen“, ergänzt Hofmann. Ob es einen vierten Band geben wird, das sei indes noch nicht klar. „Es ist eine zeitintensive und teure Sache.“ Daher müsse man abwarten. Und in der Zwischenzeit schonmal dieses Buch lesen und durchschmökern. Es lohnt sich.
„Leben in Opladen – eine fotografische Reise durch unseren Stadtteil“ ist ab sofort zum Preis von 15 Euro als gebundenes Buch erhältlich – und zwar bei der Buchhandlung Noworzyn (Birkenbergstraße), beim Zeitschriftenhandel Bothe Am Markt sowie in der christlichen Buchhandlung an der Kölner Straße. Auflage: 400 Exemplare. Erschienen in der Reihe sind bereits: „Wohnen in Opladen“ (2014) und „Märkte und Feste in Opladen“ (2016).