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HochwasserschutzPraxistest für die nächste Jahrhundertflut in Oberberg

Lesezeit 2 Minuten
Wasseroberfläche einer Talsperre, Wasser läuft über eine Kante und stürzt in ein kleineres Becken.

Überlauf der Bevertalsperre bei Hückeswagen

Der Jahreswechsel stellte sich durch den Dauerregen als ein Praxistest für künftige Starkregenereignisse entlang der Wupper heraus.

Im Norden des Kreises hat es im Dezember vergangenen Jahres ungewöhnlich viel geregnet. Das nimmt der Wupperverband zum Anlass, über den aktuellen Stand des Hochwasserschutzes in seinem Verantwortungsbereich zu berichten.

Der Verband hatte nach dem verheerenden Dauerregen mit Überschwemmungen vor zwei Jahren das Talsperren- und Flussgebietsmanagement angepasst und auch in neue Technik investiert, um besser auf große Niederschlagsmengen reagieren zu können.

Arbeitsprogramm 2024 vorgestellt

Der Jahreswechsel 2023/2024 stellte sich als Praxistest heraus. An der Messstelle Bevertalsperre fiel etwa ein Viertel der durchschnittlichen Jahresniederschlagsmenge innerhalb von nur zweieinhalb Wochen vom Himmel, berichtet der Wupperverband.

„Dauerregen und Hochwasser waren über Weihnachten und Silvester ein beherrschendes Thema“, teilten Verbandsratsvorsitzende Claudia Fischer, Vorstand Ingo Noppen und Geschäftsbereichsleiter Technik, Thomas Klein, in Wuppertal, mit. Über die Vorstellung des Arbeitsprogramms 2024 berichtet der Verband in einer Mitteilung.

Wupper-Talsperre als wichtiger Puffer bei Dauerregen

Auch die Wupper-Talsperre war zwischen dem 19. Dezember 2023 und dem 5. Januar dieses Jahres als Bestandteil des Hochwasserschutzes gefordert. Rund 70 Millionen Kubikmeter Wasser flossen in das Reservoir.

Nach dem Starkregen 2021 waren hier Vorkehrungen getroffen worden. Durch bessere Steuerung sollte die Talsperre mehr Wasser abfangen. Das sei gelungen, so der Verband. „Über die vielen Regentage“ sei fast die dreifache Menge des Stauraumes der Wupper-Talsperre gepuffert worden.

Das laufende Jahr soll nun genutzt werden, das Verbandsgebiet auf weitere Unwetterereignisse vorzubereiten. Dazu zählt auch das „Bergisches Hochwasserschutzsystem 4.0“. Bei dem sollen rund 50 neue Sensoren Informationen über die Wasserstände geben.

KI im Hochwasserschutz im Bergischen

Die Daten werden mit Hilfe einer KI-Anwendung ausgewertet. Ziel ist unter anderem eine verlässliche App für Smartphones. Weitere Punkte, die der Versorger in diesem Jahr angehen will, sind der Neubau eines Betriebsgebäudes an der Bever-Talsperre in Hückeswagen.

Nach Abriss des Altbaus und Neuplanung soll das Betriebsgebäude bis 2026 stehen. In Hückeswagen soll außerdem die Kläranlage optimiert werden. Dort werden auch Abwässer aus Wipperfürth behandelt. In Hückeswagen selbst hat der Verband seit Anfang dieses Jahres das Kanalnetz übernommen.