Die Ursprünge gehen auf das Jahr 1456 zurück, doch für die St.-Engelbertus-Bürger-Schützen-Gesellschaft Wipperfürth hat sich kein neuer Vorstand gefunden. Nun droht der Jahrhunderte alten Tradition in der Hansestadt das Aus.
Verein von 1456 droht das AusWipperfürther Schützen haben keinen Vorstand
Die St.-Engelbertus-Bürger-Schützen-Gesellschaft Wipperfürth, so der vollständige Name, steht vor dem Aus. Wenn sich in der außerordentlichen Mitgliederversammlung im März 2024 kein neuer Vorstand findet, muss der Verein aufgelöst werden.
Auf der jüngsten regulären Mitgliederversammlung standen bis auf Kassierer Ulrich Hödtke, der aktueller Schützenkönig ist, keine Mitglieder für Vorstandsposten zur Verfügung, eine Wahl erfolgte nicht. Der alte Vorstand hatte schon vor längerer Zeit angekündigt, nicht mehr kandidieren zu wollen, berichtete Dr. Markus Braun, der bisherige Vorsitzende des Schützenvereins. Der Vorstand sei von der Mitgliederversammlung entlastet worden, Neuwahlen habe es mangels Kandidaten nicht gegeben. So bleibe der alte Vorstand geschäftsführend im Amt bis zur außerordentlichen Jahreshauptversammlung im März.
Bis März müssen Kandidaten für den neuen Vorstand gefunden werden
Die Aufgabe bis dahin sei klar: Kandidaten für den Vorstand für einen der ältesten Schützenvereine des Landes zu finden. Die Ursprünge gehen auf das Jahr 1456 zurück. Wiedergegründet wurde der Verein 1883. Das Interesse am Schützenwesen habe in Wipperfürth in den letzten Jahren immer weiter nachgelassen. Der Verein hat aktuell rund 100 Mitglieder, aber beim Schützenumzug oder beim Maibaumsetzen der Pioniere standen kaum Wipperfürther am Zugweg. Auch der Zuspruch der Hansestädter beim Schützenfest war mehr als überschaubar. Einzige Ausnahme war das Frühkonzert, das immer gut besucht war.
Engeren Kontakt haben die Wipperfürther Schützen noch zu den Kreuzberger und den Thierer Schützenvereinen. Sie sind auch regelmäßig auf den Veranstaltungen der Engelbertus-Bürger-Schützen vertreten. Auch den Schießstand in Agathaberg nutzen die Thierer und Wipperfürther gemeinsam. Denn das regelmäßige Schießen auf dem Schießstand gehört zum Vereinsleben dazu, betont Dr. Braun. Zudem sei der Verein offen für Neuerungen.
Verein hofft auf Kandidaten aus oder die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen
Der Vorstand hofft, dass sich eventuell noch ein Mitglied aus den eigenen Reihen für den Vorstand findet. Man könne sich aber auch gut vorstellen, dass es Ehrenamtler bei den anderen Schützenvereinen gebe, die künftig eine Funktion in Wipperfürth übernehmen.
Denkbar sei auch eine Fusion mit anderen Vereinen, Gespräche dazu habe man noch keine geführt, da man je erst die eigene Mitgliederversammlung abwarten musste. Braun und Hödtke sind fest davon überzeugt, dass das Schützenwesen eine Zukunft hat und nicht überholt ist. Das zeige etwa die große Nachwuchsabteilung in Wipperfeld. Die Schützentradition müsse der Hansestadt doch etwas bedeuten und die Pioniere seien eine Wipperfürther Besonderheit.
Kontakt
Wer sich vorstellen kann, ein Amt bei den Engelbertus-Schützen zu übernehmen, kann sich an Dr. Markus Braun unter (0 22 67) 88 08 51 oder E-Mail markus.braun@dvag.de wenden. Kandidaten würden bei ihrem neuen Amt nach Kräften unterstützt, verspricht der Vorstand.