Neugierig machen auf Politik und Demokratie, das ist Ziel der "Juniorwahl". 25 Schulen aus Oberberg haben sich daran beteiligt - mit überraschenden Ergebnissen.
Juniorwahl 202525 Prozent für die Linke in Oberberg
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Bei der Juniorwahl an der Hermann-Voss-Realschule in Wipperfürth gab es eine Wahlbeteiligung von 82 Prozent.
Copyright: Siegbert Dierke
25 weiterführende Schulen aus ganz Oberberg haben sich vergangene Woche an der Juniorwahl beteiligt. Die Schülerinnen und Schüler konnten fast unter Echtbedingungen ihre Stimmzettel abgeben, die denen der Bundestagswahl entsprechen. Die Juniorwahl soll das Interesse an der Politik wecken und die Demokratie stärken. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.
Im Wahlkreis 98 Oberberg landete bei den Unter-18-Jährigen die Partei „Die Linke“ auf Platz 1, mit 24,9 Prozent der Erststimmen und 25,9 Prozent der Zweitstimmen. Zweiter wurde die CDU mit 24,4 Prozent der Erst- und 17,6 Prozent der Zweitstimmen. Bei den Erststimmen wurde die SPD Dritter mit 19,6 Prozent. Bei den Zweitstimmen landete dagegen die AfD auf Platz drei, sie bekam 16,4 Prozent der Stimmen, vor der SPD mit 14,7 Prozent, Bündnis 90/Die Grünen mit 6,7 Prozent, dem BSW mit 5,7 Prozent und der FDP mit 4,2 Prozent. Alle sonstigen Parteien konnten 9,2 der Stimmen auf sich vereinen.
Welchen Einfluss hat TikTok?
Bundesweit beteiligten sich 7210 Schulen mit mehr als zwei Millionen Schülerinnen und Schülern an der Juniorwahl. Das bundesweite Gesamtergebnis fällt recht ähnlich aus. Auch hier wurde „Die Linke“ mit 25,3 Prozent der Zweitstimmen stärkste Partei, vor CDU, SPD und AfD.
Martin Mombauer ist zweiter Konrektor der Hermann-Voss-Realschule Wipperfürth, die erstmals bei der Juniorwahl dabei war. Von den 208 Wahlberechtigten haben 173 ihre Stimme abgegeben, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 82 Prozent. Die CDU erhielt dort die meisten Stimmen, gefolgt von AfD und der Linken. „Die Ergebnisse wurden dem Kollegium kurz präsentiert, dann wird es bei uns natürlich auch einen Austausch mit den Schülern darüber geben, wie man die Ergebnisse einordnet. Ein Punkt wird die Präsenz einzelner Politiker auf TikTok und deren Auswirkungen auf das Wahlverhalten sein“, sagt Mombauer.