Bei der Diskussion um das Walter-Leo-Schmitz-Bad in Wipperfürth schlug die Verwaltung die Erstellung eines Konzeptes vor, die Politik will, dass zuerst das Planschbecken erneuert wird.
Diskussion über SchwimmbadWipperfürther Ausschuss plädiert für Sanierung des Planschbeckens - Konzept verschoben
Das Walter-Leo-Schmitz-Bad (WLS-Bad) an der Ostlandstraße ist gut frequentiert. Für Schulen und Vereine sind die Schwimmzeiten knapp. In Marienheide gibt es kein Schwimmbad, Hückeswagen will eins bauen, das in Radevormwald steht vor der Schließung.
Im WLS-Bad ist der Sprungturm seit Herbst 2021 gesperrt, das Planschbecken muss erneuert werden, wie Thomas Kratzke, Leiter des Bades, im Ausschuss für Sport, Freizeit und Kultur erläuterte. Mit dem Ersatz des Kunststoffbeckens durch einen Edelstahleinsatz sei es nicht getan. Da müsse auch die Technik von Zu- und Ablauf erneuert werden, so Kratzke, der seit 40 Jahren bei der Stadt arbeitet.
Es besteht Sanierungsbedarf
Es besteht in verschiedenen Bereichen Handlungsbedarf, daher sollen Mittel zur Erstellung eines Konzeptes zur zukünftigen Ausrichtung und der notwendigen Sanierungen in den Haushalt eingestellt werden, so die Verwaltung. Neben dem Kinderplanschbecken, das sich in einer Art Wintergarten befindet, der rund 20 Quadratmeter groß ist, seien bei der Gebäudetechnik insbesondere bei dem 23 Jahre alten Blockheizkraftwerk Maßnahmen erforderlich. Aus baulicher Sicht sei auch eine energetische Sanierung der Außenfassade notwendig, erläuterte Renate Brüning, die Leiterin des Gebäudemanagements. Die Kosten für die Sanierung des maroden Kunststoffplanschbeckens und der Wasserleitungen werden auf rund 65 000 Euro geschätzt. Damit seien aber die starke Sonneneinstrahlung, die zur Beschädigung des Beckens geführt habe und auch die Fassade noch nicht abgedeckt. Eine Sanierung des gesamten Anbaus werde rund 190 000 Euro zuzüglich Planung kosten, so Brüning. Da eine energetische Sanierung Auswirkungen auf den Energiebedarf und damit das Blockheizkraftwerk habe, schlug die Verwaltung vor, die Sanierung des Planschbeckens zu verschieben, bis ein Konzept vorliegt.
Das stieß auf entschiedenen Widerspruch von CDU-Ratsherr Hans-Peter Müller. Bei dem Wort „Konzept“ platze ihm langsam der Kragen. Die Verwaltung habe kaum genügend Personal, um die aktuellen Aufgaben zu erledigen, und beschäftige sich nun mit einem Konzept zur Neuausrichtung des Schwimmbades. Es sei klar, dass Wipperfürth ein Sport- und kein Spaßbad sei, eine neue Ausrichtung stehe nicht zur Debatte. Er sehe zudem den Zusammenhang zwischen Blockheizkraftwerk, Fassade und Planschbecken nicht. „Sorgen Sie dafür, dass das Bad endlich wieder vollständig funktioniert“, so Müller.
Nicht über ein Spaßbad, sondern über Optimierungen nachdennken
Fachbereichsleiter Marius Marondel stellte klar, dass es nicht darum gehe, über ein Spaßbad nachzudenken, sondern aufgrund der erkennbar erforderlichen Maßnahmen über Optimierungen nachzudenken. Es mache Sinn, das Bad gesamtheitlich zu betrachten und nicht einzelne Brände zu löschen.
Hückeswagen will ein neues Schwimmbad bauen, Kürten schließt eventuell, Radevormwald schließe das Bad, Marienheide habe keines, verwies Bürgermeisterin Anne Loth auf die Situation in den Nachbarkommunen. Es sei sinnvoll, sich mit den Nachbarkommunen zusammenzuschließen. Die Lage in der Region sollte bei einem Konzept berücksichtigt werden. Die Bedeutung des Schwimmbades betonte Bärbel Schröder von der SPD, die sich dafür einsetzte, eine alternative Lösung zum Verwaltungsvorschlag zu finden. Auch die anderen Fraktionen forderten, zuerst die Sanierung des Planschbeckens in Angriff zu nehmen und erst danach ein Konzept zur Sanierung zu erstellen.