Zum 1. Januar 2025 fusionieren zwei Kirchengemeinden in Wipperfürth. Zum 1. Februar tritt Dagmar Krauth-Zirk dort ihre neue Stelle als Pfarrerin an.
Ab Februar 2025Dagmar Krauth-Zirk wird neue Pfarrerin in Wipperfürth
Für die evangelischen Gemeindemitglieder in Wipperfürth und Klaswipper beginnt das Jahr 2025 gleich mit mehreren Neuerungen. Zum 1. Januar 2025 fusionieren die beiden bislang eigenständigen Gemeinden zur neuen Gemeinde „An der Wipper“ (wir berichteten).
Einen Monat darauf, zum 1. Februar, bekommt die neue Gemeinde mit Dagmar Krauth-Zirk dann auch eine neue Pfarrerin. Sie folgt auf Gemeindereferent Michael Kunz, der die vakanten Pfarrstellen in Wipperfürth und Klaswipper im Rahmen einer „pastoralen Grundversorgung“ übergangsweise vertreten hat.
Studium in Bielefeld, Heidelberg und Bonn
Die neue Pfarrerin wurde 1964 in Duisburg geboren, verbrachte ihre Jugend aber in Plettenberg, wo sie auch ihr Abitur ablegte. „Seit meinem Konfirmandenunterricht stand für mich fest, dass ich selbst Pfarrerin werden will“, erzählt sie im Gespräch. Sie studierte evangelische Theologie an der kirchlichen Hochschule in Bielefeld-Bethel, außerdem in Heidelberg und Bonn. Auf das Examen folgte das Vikariat in Köln-Rondorf und Hürth-Efferen. Mit ihrem Mann, der ebenfalls Pfarrer ist, bekam sie zwei Kinder, die mittlerweile erwachsen sind.
Weil um die Jahrtausendwende Pfarrstellen knapp waren, teilten sich die Ehepartner zeitweise eine Stelle. Zuletzt war Dagmar Krauth-Zirk im Landkreis Gießen als Pfarrerin tätig. Auch für sie steht ein Neubeginn an, nachdem sie und ihr Mann sich getrennt haben.
„Als ich die Stellenanzeige für die Gemeinde in Wipperfürth gelesen habe, musste ich erst einmal gucken, wo das liegt“, erinnert sich die 60-Jährige. „Aber mittlerweile habe ich mich richtig in das Städtchen verliebt.“ Auch die oberbergische Natur hat es ihr angetan. „Ich kann mir nicht vorstellen, in einer Großstadt zu leben“, sagt die neue Pfarrerin.
Ein aktuelles Thema, das ihr als Seelsorgerin unter den Nägeln brennt, ist die zunehmende Vereinsamung. „Viele Jugendliche reden nicht mehr miteinander, und das zieht sich durch unsere Gesellschaft hindurch“, so ihre Feststellung. Die Corona-Pandemie habe diese Entwicklung beschleunigt. „Kirche kann Räume schaffen für Gemeinschaft, kann ein Ort sein, wo man miteinander redet“, ist Krauth-Zirk überzeugt. Sie möchte niedrigschwellige Angebote schaffen, denn der Gottesdienst sei schon lange nicht mehr Zentrum des Gemeindelebens.
Jeder Mensch sei auf seine eigene Art und Weise religiös. „Die Wenigsten glauben an gar nichts“, so ihre Erfahrung. Die Frage nach einem sinnvollen Leben treibe wohl fast alle Menschen um. Bei der Jugendarbeit will die neue Pfarrerin schon früh, in der Kita, ansetzen. Eine große Herausforderung wird es sein, die Gemeindearbeit neu aufzubauen und dabei die Wünsche und Bedürfnisse der bislang eigenständigen Gemeinden in Klaswipper und Wipperfürth zu berücksichtigen.
Am Samstag, 15. Februar, 15 Uhr, wird Dagmar Krauth-Zirk im Rahmen eines Gottesdienstes in der evangelischen Kirche am Markt offiziell eingeführt. Bis dahin will sie auch ihren Umzug ins frisch renovierte Pfarrhaus an der Paul-Gerhard-Straße über die Bühne gebracht haben.
Mit einem Festgottesdienst am Sonntag, 5. Januar, wird die Fusion der neuen Gemeinde „An der Wipper“ gefeiert. Der Gottesdienst findet statt um 10 Uhr in der Evangelischen Kirche am Markt. Dagmar Krauth-Zirk wird am Samstag, 15. Februar, 15 Uhr, in der Kirche am Markt im Rahmen eines Gottesdienstes als neue Gemeindepfarrerin eingeführt.