Drei Tage lang dauert in Wiehl das große Fest zur Einweihung des Wiehlparks. Der ist für zehn Millionen Euro auf Vordermann gebracht worden.
WiehlparkStadt Wiehl feiert drei Tage lang das sanierte Freizeitgelände
Im Seiltunnel über der Wiehl ist Stau, an den Rutschen ist Schlangestehen angesagt, ein Minigolfball nach dem anderen kullert ins Loch. Und im Mottelbach ist Hochbetrieb: Barfüßig patschen Kinder durchs seichte Gewässer. Im Wiehlpark ist also Hochbetrieb. Kein Wunder: Von Freitag an bis Sonntagabend hat die Stadt Wiehl die Eröffnung ihres neugestalteten, mehr als sechs Hektar großen Freizeitgeländes tüchtig gefeiert – mit viel Musik, mit noch mehr Spiel und Spaß, mit ordentlich Sport und leckeren Kalorien für nach der körperlichen Ertüchtigung.
Am Samstagnachmittag haben die Schöpfer auf der Bühne Platz genommen zum „Parkgespräch“ mit Moderator Rainer Kalscheuer (Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft), natürlich auf Bänken: „2006 noch wurde den Städten baldiges Sterben prognostiziert – der Wiehlpark ist das beste Beispiel dagegen“, sagte etwa Regionale-Chef Dr. Reimar Molitor und nannte den Park einen „echten Mutmacher“ für die Region und ein „Vorbild für andere Kommunen in Oberberg, die noch auf die Umsetzung solcher Vorhaben warten“.
Der scheidende Regierungsbaudirektor Bartholomäus Labenz kennt Wiehl wie seine Westentasche
Für Regierungsbaudirektor Bartholomäus Labenz war der Festakt auch ein bisschen Abschied, er geht in den Ruhestand, fast 34 Jahre ist er für Oberberg zuständig gewesen – Wiehl kenne er bestens: Der Wiehlpark sei super angeschlossen an die Stadt und eine richtig runde Sache. Rund wird der zehn Millionen Euro teure Park indes erst mit dem vielen Wasser ringsherum. „Solche Projekte haben Zukunft, wenn Stadtentwicklung und Wasserwirtschaft zueinander passen – wie eben hier“, betonte Dr. Uwe Moshage, Vorstand des Aggerverbandes.
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Der Gastgeber, Bürgermeister Ulrich Stücker, kündigte indes ein Durchschnaufen in Sachen Städtebau an: Nun gelte es, die Vorhaben in Bielstein und Drabenderhöhe in die Balance zu bringen und alles andere in Ruhe fertigzustellen. Mit Schippen voll „Mutter Erde“ gaben Pfarrerin Silke Molnár und Kreisdechant Christoph Bersch schließlich dem Park ihren Segen.
Zu den zahlreichen Gästen zählten etwa Oberbergs Bundestagsabgeordnete Sabine Grützmacher (Grüne) und Dr. Carsten Brodesser (CDU) sowie die Landtagsabgeordneten Marc Zimmermann (Grüne) und Bodo Löttgen (CDU) ebenso wie etliche Abgesandte von Oberbergs Verwaltungsspitzen und Professor Thomas Fenner vom Studio Grüngrau aus Düsseldorf, den Gestaltern des Geländes.
Bürgermeister Stücker erinnerte auch an die Geschichte des ebenfalls sanierten Kurparks, mit dessen Eröffnung im Jahr 1976 Wiehls grüne Seite Konturen bekam: Dr. Dieter Fuchs, damals Stadtdirektor, und Werner Becker-Blonigen, bis 2015 für 36 Jahre Wiehls erster Bürger, hätten diese geprägt.
Zur Finanzierung trug die 1975 einstimmig beschlossene Kurtaxe in dem staatlich anerkannten Luftkurort bei. Stücker: „Keine Angst, so was haben wir heute nicht mehr vor.“ Einen herzlichen Gruß richtete er überdies an Francis Vercamer, den Bürgermeister von Wiehls französischer Partnerstadt Hem. Erfrischend moderiert wurde der Fest von Thomas Löwen, einem Mitarbeiter von Bilden-Wirken-Oberberg.
Danach gab's Musik reichlich von Eddie Leo Schruff und Henning Wolter, schließlich von den „Karos“, der kölschen Partyband. Der Sonntag gehörte nicht zuletzt den jüngsten Wiehlerinnen und Wiehlern, die am Morgen zum Wiehlparklauf starteten und Bälle rollen oder fliegen liegen, sich auch tanzend in Bewegung brachten.