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StraßenbauOberwiehler Ortsdurchfahrt bekommt einen Kreisverkehr

Lesezeit 3 Minuten
Kinder überqueren eine Straße.

Der Weg zur Oberwiehler Grundschule führt für viele Kinder über die vielbefahrene Straße. Ihr Schulweg soll sicherer werden.

Straßenplaner Jürgen Neumann spricht von einer „Operation am offenen Herzen“. Die Großbaustelle im Wiehler Osten wird mit erheblichen Verkehrsbehinderungen einhergehen.

Der Straßenbelag ist marode, die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer verbesserungsfähig. Grund genug für die Stadt Wiehl, die Oberwiehler Ortsdurchfahrt (Landesstraße 133) zu erneuern. Es geht um die östliche Oberwiehler und den Anfang der Derschlager Straße, also um die komplette Passage von der Umgehungsstraße (Landesstraße 336) bis zum Abzweig der Eckenhagener Straße auf dem anderen Wiehlufer. An der Kreuzung im Ortszentrum soll ein Kreisverkehr gebaut werden. Sicher ist: Die Baustelle wird eineinhalb Jahre lang für erhebliche Verkehrsbehinderungen sorgen. Voraussichtlich wird es im Herbst losgehen.

Da es sich um eine Landesstraße handelt, wird die Stadt im Auftrag des Landesbetriebs Straßenbau tätig. Die Stadtkasse muss nur den Ausbau der Gehwege bezahlen und bekommt auch dafür 70 Prozent Fördergeld. Janine Donner und Jürgen Neumann vom Wiehler Planungsbüro Donner & Marenbach stellten die Maßnahme nun im Verkehrsausschuss des Stadtrats vor.

Am Oberwiehler Hans-Teich geht es los

Neumann sprach hinsichtlich der Verkehrsbedeutung der Ortsdurchfahrt von einer „Operation am offenen Herzen“. Zunächst soll die Oberwiehler Straße im Bereich des Hans-Teichs komplett abgetragen werden. „Die Sanierung ist dringend notwendig“, sagte Janine Donner und zeigte Bilder von tiefen Schlaglöchern. Neumann führt diese Schäden auch auf die mangelhafte Entwässerung zurück und kündigte an, dass zu deren Verbesserung im Untergrund ein ganz neues Kanalsystem installiert wird.

Den Rad-/Gehweg an der Südseite der Oberwiehler Straße werden die Bauleute auf 2,50 Meter verbreitern, in der Gegenrichtung markieren sie auf der Straße einen Schutzstreifen für Radfahrer. Janine Donner versicherte, dass die alten Linden erhalten bleiben und während der Bauarbeiten geschützt werden. Um die Bauarbeiten zu beschleunigen, will sie die Straße sperren lassen. Nur die Anwohner dürfen sie benutzen, um zu ihren Häusern zu gelangen.

Ein „Minikreisverkehr“ für Oberwiehl

Richtig heikel wird es, wenn danach der Kreisverkehr am Abzweig der westlichen Oberwiehler Straße gebaut wird – es ist der zentrale Verkehrsknotenpunkt des Ortes. Dort wollen die Planer auf eine Vollsperrung verzichten und den Verkehr um die Baustelle herum führen. Sinn des Kreisels ist einerseits, den Verkehr flüssiger zu machen, und andererseits, den Fußgängern die Überquerung zu erleichtern, indem jeder Abzweig einen Fahrbahnteiler und einen Zebrastreifen bekommt. Es soll nur ein sogenannter „Minikreisverkehr“ werden, den Busse und große Lkw in der Mitte überfahren können. Der Platzbedarf ist dennoch so groß, dass die Anwohner einen Teil ihrer Grundstücke zur Verfügung stellen müssen. Diese Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen, teilte der städtische Fachbereichsleiter Pascal Hilgenberg im Ausschuss mit.

Jeden Morgen sind links und rechts der Ortsdurchfahrt viele Kinder auf dem Weg zur Oberwiehler Grundschule unterwegs. Deshalb kommt auch die sich an den Kreisverkehr anschließende Derschlager Straße im Zuge der Fahrbahnsanierung einen breiten Rad-/Gehweg und einen Fahrradschutzstreifen, zudem auf jeder Seite eine neue barrierefreie Bushaltestelle. Dort wo der Schulweg auf die Eckenhagener Straße abzweigt, sorgen drei Fahrbahnteiler und ein weiterer Zebrastreifen für einen gefahrlosen Überweg.

Der Wiehler CDU-Stadtverordnete Udo Dabringhausen wohnt ganz in der Nähe im Ortsteil Siefen und gab im Ausschuss zwei kritische Hinweise: Zum einen sollte man im Auge behalten, dass die Wiehlbrücke in keinem guten Zustand sei, was bei der Sanierung der darüber führenden Straße berücksichtigt werden sollte, damit nicht bald danach die nächste Baustelle ansteht. Fachbereichsleiter Hilgenberg versicherte, dass die Stadt darüber mit dem Baulastträger Landesbetrieb in Kontakt stehe.

Zum anderen warnte Dabringhausen davor, dass umliegende Wohnstraßen wie die Siefener und die Kampstraße übermäßig vom Ausweichverkehr belastet werden könnten. Hilgenberg sieht in den Monaten bis zum Baubeginn noch ausreichend Zeit, auch diese Frage zu klären.