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VerkehrsberuhigungNeue Tempo-30-Zonen in Wiehler Dörfern

Lesezeit 2 Minuten
Ein Auto neben einem Tempo-30-Schild.

Mit Schildern, Schwellen und Verschwenkungen wird der Verkehr gebremst.

Die Stadt Wiehl nutzt den gesetzlichen Spielraum stärker aus. In mehreren Dörfern gibt es neue Tempolimits - aber nicht überall, wo gewünscht.

Gleich mehrere Wiehler Dörfer werden noch in diesem Jahr zu Tempo-30-Zonen erklärt: Ausgebremst wird der Autoverkehr bald in Oberholzen, Linden sowie in Klein- und Großfischbach. In allen Fällen sind dazu nur das Aufstellen von Schildern, Markierungen auf der Straße oder die Installation von wenigen Schwellen und Verschwenkungen erforderlich.

Die kommissarische Leiterin des städtischen Ordnungsamts, Kathrin Kautz, hat im Verkehrsausschuss des Stadtrats nun die Maßnahmen, die im Laufe des Jahres umgesetzt werden, im Einzelnen vorgestellt und bekam dafür viel Anerkennung aus den Reihen der Politik. Kautz habe in kurzer Zeit eine ganze Reihe von Tempo-30-Zonen ausgewiesen, merkte Bürgermeister Ulrich Stücker an. Dazu gehören außerdem Bereiche in Bomig, Börnhausen, Büttinghausen, Angfurten und Forst. Geprüft wird derzeit eine Regelung für die Dörner Straße.

Stadt Wiehl will Schulwege sichern

Eine Gesetzesänderung, die den Kommunen bei den 30er-Zonen freie Hand gegeben hätte, ist im vergangenen Jahr im Bundesrat zwar gescheitert. Im Sinne einer Förderung des Fußgängerverkehrs und der Sicherheit des Schulwegs nutzt die Stadt Wiehl aber in enger Zusammenarbeit mit der Polizei den geltenden gesetzlichen Spielraum in Wohngebieten stärker aus, als es früher üblich war.

Auch in Steinacker soll der Verkehr beruhigt werden, allerdings nicht in dem Maße, wie es sich die Anwohner des oberen Bechtals wünschen. Eine Fußgängerquerung auf der Straße, die oberhalb der Siedlung und des Friedhofs liegt, werde mit Baken gesichert, kündigte Ordnungsamtsleiterin Kautz an. Wenn das nicht reicht, könne man dort noch zusätzlich eine Schwelle einbauen. Die Ausfahrt am Friedhof zur Landesstraße ist mit einem Spiegel und dem Rückschnitt der Hecke erleichtert worden.

Keinen Erfolg haben die Anwohner aus Steinacker mit ihrem Antrag, dass auf der Mühlener Straße (L 95) ein Limit von 70 Kilometern in der Stunde eingerichtet wird. Dort sind 100 Stundenkilometer erlaubt, es fehlt an einer Überquerungshilfe. Wie Kathrin Kautz berichtete, hätten die jüngsten Messungen ergeben, dass nur wenige Autos schneller als 70 Stundenkilometer sind, zudem gebe es keine relevante Unfallhäufung. Vor diesem Hintergrund habe es der Landesbetrieb Straßenbau abgelehnt, irgendwelche Maßnahmen zu genehmigen, die den Verkehrsfluss beeinträchtigen. Selbst eine Warnbeschilderung sei nicht gesetzmäßig. Die Stadt selbst dürfe an der Landesstraße nicht tätig werden, sagte Kautz: „Uns sind die Hände gebunden.“

Eine Anwohnerin kommentierte im Ausschuss die Entscheidung mit einem Stoßseufzer, der in solchen Fällen oft zu hören ist: „Schade, dass erst etwas passieren muss.“