Kaum jemand hatte den Wiehler Fußballern in der Hinrunde der Landesliga etwas zugetraut. Doch inzwischen gilt Wiehl zumindest zu Hause als echte Macht.
Landesliga-RückblickFV Wiehl schafft den Wandel vom Abstiegskandidaten zur Hausmacht
Beim FV Wiehl hatten sich nach der vergangenen Saison die Ereignisse überschlagen. Nach den späten Klassenerhalten von erster und zweiter Mannschaft in Landes- und Bezirksliga wurde die Reserve zurückgezogen und Sascha Mühlmann zum Trainer der Ersten befördert. Wolfgang Görgens musste gehen, ebenso Sportdirektor Ingo Haselbach. Grund war der große personelle Aderlass in der Landesliga-Formation, der das neu formierte Team gleichzeitig zum Abstiegskandidaten Nummer eins machte.
Wiehler Trainer gelten als Erfolgsgespann
„Die Situation war schwierig, aber wir haben das Beste daraus gemacht“, blickt Mühlmann zurück. In kurzer Zeit musste der Übungsleiter aus den verbliebenen Spielern des Landesliga-Kaders, den Jugendspielern und seiner Reserve eine schlagkräftige Mannschaft zusammenstellen. Dazu wurden noch einige Spieler gegen Ende der Vorbereitung aussortiert. Und tatsächlich: Der Spagat gelang.
Sechs Monate nach der Neuausrichtung rangiert der FV Wiehl mit 25 Punkten auf einem sagenhaften sechsten Tabellenplatz der Landesliga. „Das hätte uns niemand zugetraut“, so Mühlmann, der gemeinsam mit seinem neuen, spielenden Co-Trainer Jan Peters ein Erfolgsgespann bildet. „Er ist ein Unterschiedsspieler und er kann den anderen Spielern mit seinen Ideen und seiner Erfahrung helfen“, adelt Mühlmann den 26-Jährigen, der nach seiner Zeit in der Mittelrheinliga auch in seiner Persönlichkeitsentwicklung einen großen Schritt gemacht habe.
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Peters selbst bereute den Schritt zurück ebenfalls zu keiner Zeit: „Es macht Spaß. Wir haben eine tolle Truppe und ich kann wieder mit meinen Freunden zusammenspielen.“ Diese rekrutieren sich überwiegend aus dem Stamm der ehemaligen Reserve, die nun das Fundament der Landesliga-Truppe bildet. Spieler wie Bastian Schwarz, Alexander Marks, Yannik Clemens, Thorben Riske, Marvin Bollow oder Florian Liebelt avancierten innerhalb weniger Wochen von Bezirksligakickern zu festen Größen in einem aufstrebenden Landesliga-Team.
Wiehl gewann das prestigeträchtige Derby gegen Nümbrecht
Zusammen mit den verbliebenen Akteuren wie Kapitän Vinzent Stoffel oder René Gailowitz und den Jugendspielern um Emin Yagci und Niclas Zeder schloss der FV Wiehl die Landesliga als bestes Heimteam der Liga ab. Hinzu kam der prestigeträchtige 1:0-Derbysieg gegen den SSV Nümbrecht. Lediglich auswärts langte es bislang nur zu drei Unentschieden. „Das wollen wir natürlich schnellstens ändern und den ersten Auswärtssieg einfahren“, betont Mühlmann, der so schnell wie möglich auch die 40-Punkte-Marke erreichen möchte, die voraussichtlich zum Klassenerhalt reicht.
Verlassen wird den Club Veli Ümit, den es zurück zu seinem Heimatverein RS 19 Waldbröl zieht. Die „Neuzugänge“ erhofft sich Mühlmann aus den eigenen Reihen. Die Langzeitverletzten Kilian Lauff, Nico Allerdings und Kevin Derksen sollen ebenso zurückkehren wie Louis Usko, der studienbedingt über weite Strecken der Hinrunde fehlte.