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NaturerlebnisparkPanarbora leuchtet in allen Farben – Skurriles über den Wipfeln

Lesezeit 3 Minuten
Spektakulär ist der Ausblick vom 34 Meter hohen Aussichtsplateau des Panarbora-Turms in Waldbröl beim Winterleuchten, wie hier zur Premiere im Jahr 2021.

Spektakulär ist der Ausblick vom 34 Meter hohen Aussichtsplateau des Panarbora-Turms in Waldbröl beim Winterleuchten, wie hier zur Premiere im Jahr 2021.

Das Rentier ist störrisch, es will sich nicht hinstellen lassen. Und dann wirft es auch noch ein Ohr ab. Aber gegen Ida Müller hat die Leuchtfigur keine Chance: Die 18-Jährige absolviert im Naturerlebnispark Panarbora ein Freiwilliges Soziales Jahr und gerade hilft sie tatkräftig beim Aufbau des Winterleuchtens. Ab diesem Freitag, 24. November, und jeweils mit Anbruch der Dämmerung erstrahlt das Gelände auf dem Waldbröler Nutscheid-Höhenzug in kunterbunten Farben, der gut 40 Meter hohe Aussichtsturm wird weithin im Bergischen zu sehen sein.

„Im vergangenen Jahr mussten wir wegen der Energiekrise auf dieses Spektakel leider verzichten“, bedauert Patrick Mielke, Leiter der Abteilung Natur und Umwelt, und verspricht: „Dafür geben wir uns diesmal umso mehr Mühe.“ Neben dem hölzernen Turm lassen viele tausend LED-Lichter auch den mehr als 1,6 Kilometer langen Baumwipfelpfad erstrahlen, im Park tummeln sich zudem Figuren wie eben jene Rentierschar im früheren Auslauf des Federviehs.

Der leuchtende Aussichtsturm des Waldbröler Naturerlebnisparks Panarbora wird ab Freitag, 24. November, weithin im Bergischen zu sehen sein.

Der leuchtende Aussichtsturm des Waldbröler Naturerlebnisparks Panarbora wird ab Freitag, 24. November, weithin im Bergischen zu sehen sein.

„In diesem Jahr wollen wir aber ganz besonders unsere alten Bäume in Szene setzen“, kündigt Mielke an. Dafür haben er, die Kolleginnen und Kollegen sowie eine Spezialfirma mehr als fünf Kilometer lange Strippen gezogen. 40 Fluter, 80 Strahler und 100 Leuchten für die Wegesränder hat allein dieses Unternehmen im Gepäck.

In Waldbröl sollen Panarboras Gäste auch die Weihnachtswichtel finden

Um Advents- und Weihnachtsbräuche geht es zudem bei besonderen Rundgängen durch das Gelände, sie starten freitags, samstags und sonntags immer um 17 Uhr oder aber in der Woche nach Vereinbarung. Die Teilnehmenden tragen dabei Laternen.

Bei der Recherche dafür ist Mielke auf viel Kurioses gestoßen: „In Ostpreußen war es einst üblich, sich in der Silvesternacht vor die Haustür zu setzen und einen Pantoffel hinter sich zu werfen.“ Zeigt die Öffnung für den Fuß dann ins Haus, steht eine Hochzeit an. „Und fällt der Pantoffel auf die geschlossene Seite, stirbt jemand“, verrät Mielke. Zudem erzählt er die Geschichte der quietschgrünen Weihnachtsgurke, die seit den 1920er Jahren in Amerika an Weihnachtsbäumen baumelt und dort – „Warum auch immer!“ – seither als typisch deutscher Weihnachtsschmuck gilt.

Hand an die Rentiere legen beim Aufbau Ida Müller und Patrick Mielke, Leiter der Abteilung Natur und Umwelt des Waldbröler Naturerlebnisparks Panarbora. Auch diese Figuren werden leuchten. Unser Foto zeigt den Aufbau im früheren Freigehege des Geflügels.

Hand an die Rentiere legen beim Aufbau Ida Müller und Patrick Mielke, Leiter der Abteilung Natur und Umwelt des Waldbröler Naturerlebnisparks Panarbora. Auch diese Figuren werden leuchten.

„Am wahrscheinlichsten ist die Theorie, dass eine Auswandererfamilie eine solche gläserne Gurke aus einem Spielzeuggeschäft zu Hause mit auf die Reise in die USA genommen hat und sie schließlich in den Baum hängte – was anderen dann offenbar gefiel“, überlegt Patrick Mielke. Tatsächlich werde die Weihnachtsgurke auch in Deutschland gerade immer beliebter, hat er herausgefunden. Auf dem Balkon des Baumwipfelpfades und einer Höhe von 24 Metern servieren er und Ida Müller bei diesen Führungen neben solchen Geschichten aus aller Welt stets Kinderpunsch und Glühwein.

Hilfe braucht unterdessen der Weihnachtsmann: 30 seiner fleißigen Wichtel sind plötzlich verschwunden, zehn von ihnen haben die „oberwichtigen Wunschzettel“ in den Kitteltaschen. Bei einer Rallye im Naturerlebnispark gilt es, die verschollenen Wesen zu entdecken. Mielke: „Zu dieser Rallye kann jeder aufbrechen, wann er möchte.“ Los geht's immer im Empfangspavillon. An den Wochenenden – übrigens dann auch im neuen Jahr – findet auf dem Gelände zudem ein kleiner Weihnachtsmarkt statt. Und auch in diesem Jahr heißt es: „Waldbröl sucht den Super-Baum“. Diese Aktion sei in den vergangenen Jahren immer richtig gut angekommen.

Weil Panarbora aber mitten im Wald und in einem Landschaftsschutzgebiet liegt, falle das Lichterspektakel dementsprechend „tier- und naturfreundlich“ aus, versichert der Abteilungsleiter. „Wir sind ja auch kein Phantasialand.“


Service

Das Winterleuchten dauert bis 7. Januar, Pause macht der Naturerlebnispark Panarbora, Nutscheidstraße 1 in Waldbröl, nur an Heiligabend und an den beiden Feiertagen danach. Mit Beginn des Winterleuchtens ändern sich indes die Öffnungszeiten des Parks, der dann täglich von 10 bis 20 Uhr zugänglich ist.