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SchlussstrichHans Helmut Mertens verlässt die UWG-Fraktion

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Moschee Bergneustadt

Am Anfang war es ein Streit um die Moschee. Jetzt sprengt der Streit an sich die UWG-Fraktion.

Bergneustadt – Das altgediente Bergneustädter Ratsmitglied Hans Helmut Mertens (74) hat seinen Austritt aus der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) erklärt. Damit reagiert er auf Äußerungen seines bisherigen Fraktionskollegen Sven Oliver Rüsche in der Debatte um den Moscheeneubau. Dieser hatte auf Facebook die Mitglieder der Freien Wählergemeinschaft Bergneustadt (FWGB) als „dumme Türken“ beschimpft, worauf diese ihn angezeigt haben.

„Diese Äußerungen sind mit meinem christlichen Menschenbild nicht zu vereinbaren“, sagt Mertens auf Anfrage. „Zudem ist diese Art von Politik unklug, sie führt zu nichts.“ In ihm hätte sich schon über längere Zeit ein Ärger aufgestaut, der nun zu der Entscheidung führte, die UWG zu verlassen. „Ich will meine Reputation behalten.“ Er reagiere auch auf Druck aus der Familie und dem Bekanntenkreis, die ihn mit der Frage bedrängt hätten: „Wie kannst Du nur bei diesem Verein bleiben?“

Hans Helmut Mertens bleibt Vize-Bürgermeister.

Hans Helmut Mertens will sein Ratsmandat behalten und auch Vizebürgermeister bleiben. Er erwägt, sich der FDP-Fraktion als parteiloser Gast anzuschließen. Bei den Liberalen habe seine politische Laufbahn einst begonnen. Er kam zur UWG, nachdem er 2013 nach 30 Jahren aus der CDU ausgetreten war, weil diese ihn nicht mehr für den Kreistag nominieren wollte. Als zweites Ratsmitglied an der Seite von Jens Holger Pütz habe er gut arbeiten können, sagt Mertens im Rückblick. Erst nachdem die Fraktion sich verdoppelte und Sven Oliver Rüsche dazustieß, sei „alles ins Wanken geraten“. Rüsches rechtslastige Ausrichtung entspreche nicht seiner eigenen Haltung.

UWG-Chef Jens Holger Pütz hat am Donnerstag noch einmal das Gespräch gesucht, konnte Mertens aber nicht umstimmen. In einem über Facebook verbreiteten Statement bedauert Pütz, dass sich Mertens in der Auseinandersetzung um den Moscheebau von der Gegenseite habe beeinflussen lassen: „Er hatte leider nicht den Mut, standhaft zu bleiben.“ Rüsche habe eingesehen, dass er mit seinen Äußerungen „übers Ziel hinausgeschossen“ sei. Aber auch seitens der FWGB habe es inakzeptable Verleumdungen gegeben.

Mertens habe nicht mehr als andere UWG-Mitglieder zum Wahlerfolg beigetragen. Es wäre „nur fair und christlich“, wenn er sein Mandat abgegeben hätte. „Sein Verhalten entspricht nicht dem Wählerwillen, und stellvertretender Bürgermeister ist er nur durch uns geworden.“

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