Ausstellung in WildbergReichshofer Malerin ist fasziniert vom Meer

Bilder vom Meer und abstraktere Gemälde mit Strudel, Wellen und Gischt hat Uta Lösken gemalt.
Copyright: Joachim Gies
Wildberg – „Ich liebe das Meer wie meine Seele, denn das Meer ist meine Seele.“ Dieses Zitat von Heinrich Heine beschreibt recht gut den Charakter der Ausstellung „Seelenorte“ von Uta Lösken in der Wildberger Kapelle, die am Mittwoch mit einer Vernissage eröffnet wurde. 14 groß- und mittelformatige Gemälde sowie eine kleinformatige Sechsergruppe zeigen deutlich die Verbindung der Künstlerin zum nassen Element.
In seinem Grußwort lobte Bürgermeister Rüdiger Gennies die Wahl des Ausstellungsorts im historischen Bergwerksdorf Wildberg, das mit seiner 900-jährigen Geschichte älter sei als der Reichshof mit 855 Jahren selbst: „Das ist der richtige Rahmen, um Kultur aufleben zu lassen.“ Er freute sich, dass eine Künstlerin aus seinem Heimatdorf Mittelagger zum Auftakt des von der Gemeinde und der evangelischen Kirchengemeinde „Im Oberen Wiehltal“ organisierten Kulturprogramms „Kapelle, Kultur und mehr…“ ihre Bilder ausstellt.
In Dänemark fing es an
In einem Interview mit der Reichshofer Kulturbeauftragten Sarah-Sophie Riedel sagte die 59-Jährige, dass sie vor Jahren durch Gebrauchskunst in Dänemark inspiriert worden sei und sich danach autodidaktisch entwickelt habe: „Mit 30 Jahren habe ich begonnen, Aquarelle zu malen, etwa zehn Jahre später bin ich zu Acryl gewechselt.“
Anfängliche Themen seien vor allem Landschaften gewesen – wegen der Leidenschaft fürs Reisen, die sie mit ihrem Ehemann teilt. Dabei nutzt sie häufig unterwegs gemachte Fotos als Vorlage, die sie zu Hause mit den Erinnerungen an den Ort kombiniert.
Mit dem Wohmobil durch ganz Europa getourt
Mit ihrem Wohnmobil seien sie zwischen Schottland und Südfrankreich durch ganz Europa getourt: „Auf jeden Fall muss es bei einer Reise ans Wasser gehen.“ Manchmal reiche da schon ein See. Doch ihre wahre Sehnsucht gelte dem Meer: „Vor nicht allzu langer Zeit wurde mir erst klar, dass es die Weite ist, die mich fasziniert.“
So begann die Künstlerin vor etwa zwei Jahren, über impressionistisch inspirierte Bilder von Eindrücken an der Küste zunehmend abstrakter zu werden: „Es ist mir nicht gelungen, mein Gefühl vom Meer in naturalistischen Landschaftsbildern auszudrücken.“ In den Abstraktionen deutlich erkennbar sind immer noch Strudel, Wellen und die Gischt der Brandung. Nicht mehr gegenständlich ist ihre Sechsergruppe „Aus Tiefen“.
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Zwischen sich kreuzenden Strömungen perlen Blasen aus unermesslichen Abgründen empor und schlagen so den Bogen von der Tiefsee zur menschlichen Seele. Musikalisch begleitet wurde die Vernissage von dem Windecker Oliver Jaeger auf seiner spanischen Gitarre. Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober geöffnet, täglich von 9 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.