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OberbergGrund- und Förderschulen starten Lolli-Tests

Lesezeit 4 Minuten

Gesammelte Tests: Wenn eine Probe aus einer Gruppe positiv ist, müssen alle noch einmal getestet werden. 

Oberberg – Ohne Geschmack, aber umso wichtiger ist das Stäbchen, an dem die Kinder der Grundschulen und Förderschulen ab heute lutschen müssen. Denn am heutigen Montag starten – vorerst nur im Notbetrieb – die sogenannten Lolli-Tests, mit dem auch die jüngsten Schülerinnen und Schüler auf Corona getestet werden sollen. Sinkt die Inzidenz unter 165 und bleibt dort fünf Werktage lang, werden die Tests auch im Wechselunterricht der Präsenzgruppen durchgeführt.

Während die Lolli-Tests in Wiehl und Gummersbach längst angekommen waren, wurden die Tests in Waldbröl auf den letzten Drücker geliefert. Julia Dresbach, Sekretärin an der Gemeinschaftsgrundschule Isengarten , atmete am Freitagnachmittag erleichtert auf, als sie das heiß ersehnte Paket um kurz nach 14 Uhr entgegennehmen konnte. Trotzdem hätten sich die Waldbröler Grundschulen dazu entschlossen, erst am Dienstag mit den Tests zu starten, berichtet Dresbach. Am Montag sollen erst noch offene Fragen geklärt werden.

Denn was für die Kinder mit wenig Aufwand verbunden ist, ist für die Schulen, Kommunen und Eltern eine logistische Herausforderung. Organisiert wird die Aktion zwar vom Land, ohne die Mithilfe vor Ort läuft es aber nicht. Denn die Proben müssen nicht nur mit Hilfe von Lehrkräften und Betreuern durchgeführt werden, sondern auch von eigenen Fahrern an den Schulen eingesammelt und in das zuständige Labor gebracht werden.

Von Oberberg nach Leverkusen

Doch von vorne: Zweimal pro Woche soll jedes Kind einer Grundschul- oder Förderschulklasse an einem Wattestäbchen wie an einem Lolli lutschen. Anschließend werden die Stäbchen in einem gemeinsamen Behälter gruppenweise gesammelt und als Probe ins Labor geschickt. Die Proben aus dem Oberbergischen landen im Testlabor in Leverkusen. Dort werden sie anhand des PCR-Verfahrens als Pooltest ausgewertet. Ist eine Probe positiv, muss zunächst die gesamte Gruppe in Quarantäne. Jedes Kind der betroffenen Gruppe muss dann erneut einen Test durchführen.

Die Schulen im Oberbergischen sind dabei an strenge Zeitpläne gebunden, wie Carina Hilger aus dem zuständigen Fachbereich der Stadt Gummersbach berichtet. „Bis 9 Uhr müssen die Tests im Sekretariat vorliegen, damit die Fahrer sie abholen können“, erklärt Hilger. Denn mittags sollen die Proben schon im Labor sein. Bei einem positiven Ergebnis, sollen die Schulleiter bis spätestens 6 Uhr am nächsten Morgen benachrichtigt werden und müssen die Information unverzüglich an die Eltern weitergeben. Diese müssen mit den Kindern zu Hause dann einen erneuten Test durchführen und bis 9 Uhr im Sekretariat abgeben. „Das ist zeitlich ziemlich knapp. Da wird viel Flexibilität von den Eltern erwartet“, weiß Hilger.

Vorab habe man in den Gummersbacher Schulen jedem Kind eine Matrikelnummer zugewiesen, sodass das Labor jedes Kind identifizieren kann. Wenn wieder Wechselunterricht stattfindet, nehmen die Kinder Lolli-Tests mit nach Hause, um sich auch am Homeschooling-Tag im Fall der Fälle testen zu können.

Ausgetüftelte Fahrpläne

Und wer fährt die durchgeführten Tests ins Labor? Das mussten die zuständigen Schulträger, denen vom Land lediglich die Routen mit bis zu zehn Schulstandorten vorgegeben wurden, selbst organisieren. „Wir konnten für Gummersbach zum Glück einige Hausmeister der Schulen als Fahrer gewinnen“, freut sich Carina Hilger.

Der Kreisstadt wurden zwei Routen zugewiesen. Die Fahrer fahren nicht nur die Schulen in der eigenen Stadt ab, sondern auch in Nachbarkommunen, zum Teil auch in anderen Kreisen. Eine der beiden Gummersbacher Routen führt zum Beispiel auch durch Oberbantenberg, Bielstein, Marienberghausen, Much und Drabenderhöhe. Für Wiehl ist nicht nur diese Gummersbacher Route, die auch seine Ortschaften berührt, von Vorteil. Wie Verwaltungssprecher Volker Dick mitteilt, musste die Stadt aufgrund der Nachbarschaftshilfe von anderen gar keine eigenen Fahrer organisieren. So auch in Waldbröl, wo die Morsbacher fahren. Aber auch die Gummersbacher profitieren. Die Schulen in Niederseßmar und Derschlag wurden von den Reichshofern übernommen , die Schulen in Windhagen und Hülsenbusch werden von Fahrern aus dem Märkischen Kreis angefahren.

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Ob sich die ausgetüftelten Fahrpläne bewähren? Viele Fahrer sind ihre Routen probeweise abgefahren. Beate Bertrams-Helzer von der Schulverwaltung Waldbröl sieht einen Vorteil in der aktuellen Notbetreuung: „So können wir das im kleinen Kreis ausprobieren, bevor der Wechselunterricht losgeht und mehr Schüler getestet werden.“